Konstantin Filippou gehört zu den radikalsten Köchen Wiens. Einrichtung und Küchenstil haben Weltstadt-Niveau.

Konstantin Filippou gehört zu den radikalsten Köchen Wiens. Einrichtung und Küchenstil haben Weltstadt-Niveau.
© Gerhard Wasserbauer

Top 10 Gourmetrestaurants in Wien

FOTOS: Wer in Wien nach High-End-Gastronomie sucht, den erwartet ein breites Spektrum. Vom kulinarischen Schlachtschiff »Steirereck« über den Drei-Sterner »Amador« bis zu Restaurants mit japanischer, vegetarischer und mediterraner Küche.

In Wien dauern viele Dinge oft ein wenig länger als in anderen, vergleichbaren Metropolen. So brauchte es auch bis 2019, ehe eines der keineswegs wenigen Wiener Gourmetrestaurants mit drei Sternen ausgezeichnet wurde … und dann war es nicht einmal ein gebürtiger Österreicher, dem diese Ehre wiederfuhr. Sondern ein Deutscher mit spanischen Wurzeln, der im Vorjahr mit dieser Auszeichnung Wiener Gastro-Geschichte geschrieben hat.

Juan Amador, der aus privaten Gründen 2016 nach Wien übersiedelte, um im noblen 19. Bezirk ein Restaurant zu eröffnen, holte in den Jahren davor bereits in seiner alten Heimat mehrfach diese heiß begehrte Auszeichnung. Und auch für sein nach ihm benanntes Restaurant in Grinzing fuhr er die höchste aller Gastro-Auszeichnungen ein. Welch Ironie.

Denn nach Ansicht nicht weniger Wiener Feinschmecker hätte zuallererst das legendäre »Steirereck im Stadtpark« diese Auszeichnung verdient gehabt. Zumal diese gerne als »Schlachtschiff der heimischen Spitzengastronomie« bezeichnete, allseits beliebte Gourmet-Oase in bester Lage in nahezu sämtlichen Gastronomie-Rankings seit vielen Jahren unangefochten den Spitzenplatz in der Hauptstadt inne hat – so auch im Falstaff Restaurantguide 2020 mit 99 von 100 möglichen Punkten.

Außergewöhnliche Vielfalt

Sei’s drum, wichtig ist ja vor allem die Vielfalt an kulinarischen Spitzenerlebnissen – und die ist in Wien bei Weitem größer als in den meisten vergleichbaren Städten. Etwa im Restaurant von Konstantin Filippou, ein moderner und ein wenig der nordischen Cuisine nachempfundener Gourmettempel mit einer durch und durch außergewöhnlichen Küche und fein abgestimmter Atmosphäre.

Oder im »Mraz & Sohn«, ebenfalls ein kulinarisches Trendrestaurant, in dem Lukas Mraz eine Küche bietet, die mit Elementen aus allen Ecken der Welt spielt. Nicht nur deshalb prangt neben der Eingangstür ein Schild mit der Aufschrift »Yes, it is still Vienna«. Dieser spitzbübische Hinweis ist auch der Lage geschuldet, denn das »Mraz & Sohn« befindet sich im 20. Bezirk – eine Gegend, in der man solch ein Restaurant nicht vermuten würde.

Und dann ist da noch Silvio Nickol, der im luxuriösen »Palais Coburg« seit Jahren eine detailverliebte Hochküche zelebriert. Mit der Genauigkeit eines Uhrmachers geht er an jedes Gericht heran, seine Kompositionen sind Meisterwerke einer auf radikale Perfektion getrimmten Top-Küche. 

Relativ neu in der obersten Liga ist das »Aend« von Fabian Günzel. Er eröffnete 2018 nahe dem Gürtel ein puristisches Lokal, in dem er einer französisch-internationalen Top-Küche fröhnt. Kurz gesagt: Feinschmecker haben in Wien im wahrsten Sinne des Wortes die Qual der Wahl.


Erschienen in
Wien Spezial 2020

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Herbert Hacker
Herbert Hacker
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