© Günter Langegger

Rotweinguide 2023: Die Reserve-Trophy-Sieger aus dem Jahrgang 2019 und älter sind gekürt

Im neuen Falstaff Rotweinguide 2023 präsentiert Falstaff die Besten der Reserve-Trophy aus dem Weinjahrgang 2019 und älter.

Falstaff Reserve-Trophy-Sieger (ex aequo)

Weingut schiefer.pur – Blaufränkisch Ried Reihburg 2018

Die Einführung der »Reserve Trophy« war eine Reaktion auf die Tatsache, dass Österreichs Rotweinwinzer ihre besten Weine immer länger reifen lassen, bevor sie auf den Markt gebracht werden. Und das führte schließlich dazu, dass immer mehr der Topweine nicht mehr von der Falstaff-Rotweinprämierung erfasst werden konnten. Auch dieses Mal, bei der 43. Ausgabe der Falstaff-Rotweinprämierung, setzte sich dieser positive Trend ungebrochen weiter fort. Mehr als ein Drittel der eingereichten Muster fiel in die Reserve-Kategorie, etwa die Hälfte dieser Weine sind Cuvées. Aber mehr als einhundert waren reinsortige Blaufränkisch, und diesem Punkt wurde auch heuer wieder mit einer eigenen Kategorie Rechnung getragen. Zugelassen waren in dieser Gruppe reinsortige Blaufränkisch-Weine aus 2019 und älter, die im Laufe dieses Jahres auf den Markt gekommen sind oder noch kommen. Den Sieg holte sich mit Uwe Schiefer aus Welgersdorf im Südburgenland ein bekannter Meister dieses Faches, und mit der Ried Reihburg kommt dieser Wein aus dem Jahrgang 2018 von einer der besten Herkünfte des Landes. Diese optimale Kombination war der strengen Jury nicht weniger als 100 Punkte wert. Nicht weniger prominent sind die beiden Verfolger auf Rang zwei und drei: mit jeweils 99 Punkten das Weingut Prieler aus Schützen mit seinem tollen Blaufränkisch Ried Marienthal und das Weingut Wellanschitz aus Neckenmarkt im Mittelburgenland mit Ried Sonnensteig. Beide Weine kamen vom Jahrgang 2019, der uns sicher auch noch im kommenden Jahr in der Reserve-Kategorie Großes zu bieten haben wird.

Südburgenland trifft Blaufränkisch – eine feurige Symbiose

Die Ried Reihburg steht in sehr enger Verbindung mit dem Namen Uwe Schiefer. Es ist das Herzstück des Eisenberges, die Böden sind eine Mischung aus eisenhältigem Lehm und Ton, dazu gesellen sich Schiefer und Quarz. Die durchschnittlich sechzig Jahre alten Reben werden auf biologische Weise bewirtschaftet – ohne Zertifizierung. 24 Monate wird in 500- und 600-Liter-Fässern, danach ein Jahr in 1.200-Liter-Fässern ausgebaut. So entsteht die Quintessenz des Blaufränkisch des Südens, die unfiltriert und ungeschönt auf die Flasche gebracht wird.

Weingut schiefer.pur

Welgersdorf 3, 7503 Welgersdorf | T: +43 (664) 5219047 | www.weinbau-schiefer.at

© Steve Haider

Falstaff Reserve-Trophy-Sieger (ex aequo)

Weingut Gerhard MarkowitschM1 2019

Gerhard Markowitsch weiß sehr wahrscheinlich nicht auswendig, was er alles schon bei der Falstaff-Rotweinprämierung gewonnen hat. Aber an eine Preisverleihung, bei der er nicht auf die Bühne gebeten wurde, um eine Urkunde entgegenzunehmen, erinnern sich auch die älteren Besucher dieses Events nicht. Das liegt wohl daran, dass Gerhard Markowitsch aus Göttlesbrunn nichts weniger als ein Perfektionist ist. Vom Einstiegswein bis hin zur Luxuscuvée: Jedem Produkt wird das gleiche Maß an Akribie zuteil. Das wissen und schätzen seine Kunden, aber auch die Falstaff-Jury, die in der Blindverkostung die Qualität der Markowitsch’schen Erzeugnisse mit traumwandlerischer Sicherheit zu erkennen vermag. Er ist immer ein Kandidat auf Titel und Siege, und auch bei der 43. Falstaff-Rotweinprämierung geht er nicht leer aus – ganz im Gegenteil: Seine Cuvée M1 2019 wurde mit 100 Punkten zum Sieger der offenen Reserve-Kategorie gewählt. Knapp hinter diesem Traumwein rangiert Werner Achs mit seiner Reserve aus dem Jahrgang 2019 und stattlichen 99 Punkten, der dritte Rang geht an das Weingut Kerschbaum aus Horitschon im Mittelburgenland mit 98 Punkten für die Cuvée Paul Kerschbaum 2019. In dieser großen Gruppe war das Finale voll mit großen Weinen, an Punkten gleich mit Kerschbaum liegen noch Kollwentz mit Steinzeiler 2018 oder Gernot und Heike Heinrich mit Ried Salzberg 2018.

Traumpaarung: Merlot + Blaufränkisch = M1

Die Ried Aubühl ist eine der wärmsten Lagen im Arbesthaler Hügelland in Carnuntum. Hier wachsen auf 4,5 Hektar Merlot und Blaufränkisch in Südwestexposition. Die reifsten Trauben verarbeitet Gerhard Markowitsch in geeigneten Jahren seit der Premiere im Jahr 2000 zur Cuvée M1. Der Jahrgang 2019 verbrachte zwei Jahre in französischen Barriques und teilweise in 500-Liter-Fässern, bevor er auf die Flasche gefüllt wurde. Laut Gerhard Markowitsch braucht es jetzt nur mehr ein saftiges Steak oder ein Kaminfeuer mit einem gemütlichen Stuhl davor – und los geht’s.

Weingut Gerhard Markowitsch

Pfarrgasse 6, 2464 Göttlesbrunn | T: +43 (2162) 8222 | www.markowitsch.at

© Ian Ehm

Peter Moser
Peter Moser
Wein-Chefredakteur Österreich
Fee Louise Schwarz
Fee Louise Schwarz
Digital Redakteurin
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