Mit Nationalspieler David Alaba verbindet Team-Koch Fritz Grampelhuber ein tierischer Freund.

Mit Nationalspieler David Alaba verbindet Team-Koch Fritz Grampelhuber ein tierischer Freund.
© Shutterstock/Vitalii Vitleo

ÖFB: Kulinarisch auf Erfolgskurs

3:0 gewann Österreich in Kroatien. Mit dabei war auch Fritz Grampelhuber. Vor dem Spiel gab der Team-Koch Einblick in seinen Menüplan und seine Zeit beim ÖFB.

»Alaba« so heißt nicht nur der wohl beste österreichische Fußballer aller Zeiten, sondern auch der Hund des ÖFB-Team-Kochs Fritz Grampelhuber. Die Hommage an den Innenverteidiger von Real Madrid ist nur eine von vielen Verbindungen zum österreichischen Fußball, die der Koch des Steegwirts in Bad Goisern am Hallstättersee pflegt. Gemeinsam mit seinem Bruder Tamino ist Fritz für die Verpflegung des ÖFB-Teams zuständig. Bereits 2012 war Grampelhuber, damals mit der U-20, in Kolumbien für die Fußballer am Herd. »Und dann kam 2014 der ÖFB mit der Frage auf mich zu, ob ich mir vorstellen könnte, für die A-Mannschaft zu kochen«, erinnert sich Grampelhuber. Zunächst nur auf den Auswärtsspielen, seit 2019 auch bei den Heimspielen in Österreich. Zudem kochen die Grampelhuber-Brüder auch für das Nationalteam der Damen.

Tamino und Fritz Grampelhuber mit Nationalspieler Xaver Schlager vom VFL Wolfsburg.

Fußballprofis als Küchenhilfen

Dass das Verhältnis zu den Spielern inzwischen ein sehr freundschaftliches ist, belegt unter anderem eine Anekdote am Rande des EM-Achtelfinals 2021 gegen Italien in London. »Da kamen Michael Gregoritsch und Xaver Schlager zu mir in die Küche und fragen ›Was machst denn heut am Abend?‹ und dann durften Sie Schnittlauch schneiden.« Fußballprofis als Küchenhilfen zu haben, das kann auch nicht jeder Koch von sich behaupten. Ob die beiden Bundesliga-Legionäre mit dem Messer genauso filigran umgehen können, wie mit dem runden Spielgerät, ist derweil nicht überliefert. Der Chef zumindest lacht auf Nachfrage nur.

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Kroatien – Österreich: Der Speiseplan

Aber wie läuft so eine Länderspielreise kulinarisch eigentlich ab? »Im Ausland hältst du dich eigentlich immer nur zwei Tage auf. Und am Matchtag ist das Menü immer das selbe«, erklärt Grampelhuber. In der Früh das klassische Frühstücksbuffet mit Jogurt, Eierspeisen und so weiter. »Zum Mittagessen gibt es immer eine Hühnersuppe mit Nudeln, dazu ein Salatbuffet, Hühnerbrust naturgebraten, Fischfilet gebraten, Reis, Erdäpfelpüree, ein bisschen Gemüse und Pasta mit Tomatensoße oder Bolognese – alles aber nicht zu stark gewürzt. Und zum Dessert Kuchen und Früchte«, gibt Grampelhuber einen Einblick in den Speiseplan. Findet das Spiel, wie gegen Kroatien, erst um 21:00 Uhr statt, bereitet Grampelhuber dem Team gegen 17:00 Uhr nochmals eine Jause zu. »Da gibt es dann Kuchen. Aber natürlich ohne Vollgas Schlagobers. Außerdem gebratenen Reis und ein Pastabuffet.«

Ansonsten bleibt der Team-Koch flexibel – mit ein paar Ausnahmen: »Einen Schweinebraten kannst du nicht einen Tag vorm Spiel machen.« Dabei versucht er auch immer wieder auf die Küche des Gastgebers einzugehen – bei einem Länderspiel in Italien gibt es dann beispielsweise Tiramisu als Dessert, erklärt Grampelhuber. Die Produkte kommen dabei zu größten Teilen direkt aus dem Gastgeberland. Grampelhuber fliegt einen Tag vor dem Spiel ins Hotel, hat aber bereits vorab eine entsprechende Bestellung für seinen Menüplan in der Unterkunft abgegeben.

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Freundschaftliches Verhältnis zu den Spielern

Aber auch abseits der Länderspielreisen bleibt der Kontakt zu einigen Spielern bestehen. Besonders stark frequentiert wird Grampelhubers private Telefonnummer, wenn am heiligen Abend der perfekte Braten serviert werden soll, erzählt der Team-Koch. Ein besonders Verhältnis hat Grampelhuber außerdem zu Angreifer Marko Arnautovic. Den 33-Jährigen bekocht er sogar beim anstehenden privaten Trainingslagern auf Mallorca.

Felix Moßmeier
Felix Moßmeier
Digitalredakteur
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