Italien gilt als Mekka des Espressos

Italien gilt als Mekka des Espressos
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Italienischer Espresso will endlich Weltkulturerbe werden

Nach einer Abfuhr vor zwei Jahren hat Italien erneut einen Antrag gestellt, damit der landestypische Espresso in die Weltkulturerbe-Liste der UNESCO aufgenommen wird.

»Un caffè per favore!« – Ein Satz, der in Italien täglich zigfach Verwendung findet. Der morgendliche Espresso am Tresen gehört für viele Italienerinnen und Italiener zur Lebenskultur. Und diese Kultur soll nun endlich geschützt werden. Nach mehreren abgelehnten Anträgen vor zwei Jahren hat Italien erneut bei der UNESCO angesucht, den Espresso – sowohl die Zubereitung als auch das Ritual des Trinkens – auf die Liste des immateriellen Kulturerbes zu setzen. Dass italienische Spezialitäten sehr wohl das Zeug dazu haben, auf der Weltkulturerbe-Liste zu landen, zeigte unter anderem zuletzt die neapolitanische Pizza.

»Viel mehr als nur ein Getränk«

Die ersten Schritte sind getan: Wie The Local Italy berichtet, wurde der Antrag vom italienischen Landwirtschaftsministerium einstimmig genehmigt und der UNESCO übermittelt, die in weiterer Folge die entgültige Entscheidung treffen wird. »In Italien ist Espresso viel mehr als nur ein Getränk: Es ist ein authentisches Ritual, ein integraler Bestandteil unserer nationalen Identität und Ausdruck unserer sozialen Beziehungen, die uns auf der ganzen Welt auszeichnen«, so der stellvertretende Landwirtschaftsminister Gian Marco Centinaio.

Ob es dieses Mal einen Platz für den Espresso auf der Weltkulturerbe-Liste gibt, bleibt noch abzuwarten. Sicher ist jedoch, dass die Kaffeespezialität weltweit mit Italien verbunden wird und ein fixer Bestandteil der italienischen Kultur darstellt.

Diese italienischen Spezialitäten zählen bereits zum Weltkulturerbe:

  • Die italienische Trüffelsuche: Seit vergangenem Jahr – acht Jahre nach der Antragstellung – gilt die Trüffelsuche in Italien als UNESCO-Kulturerbe.
  • Die »Pizza Napoletana«: Die Kunst des neapolitanischen Pizzabackens wird seit 2017 in der Weltkulturerbe-Liste aufgeführt.
  • Die landwirtschaftliche Praxis der Rebe »vite ad alberello«: Ebenfalls zum Weltkulturerbe erklärt wurde die spezielle Praxis der Kopferziehung der Weinrebe »vite ad alberello« auf der Insel Pantelleria. Diese zeichnet sich besonders durch nachhaltige Methoden aus, die seit vielen Generationen praktiziert werden.
  • Die Mittelmeerküche: 2010 wurde Italien gemeinsam mit Griechenland, Kroatien,  Marokko, Portugal, Spanien und Zypern für die Mittelmeerkost – die sich besonders durch Zutaten wie Olivenöl und frisches Gemüse auszeichnet – in die Liste des immateriellen Kulturerbes der UNESCO aufgenommen.
Derya Metzler
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