Mehr Alpenromantik geht kaum: Zermatt und das Matterhorn.

Mehr Alpenromantik geht kaum: Zermatt und das Matterhorn.
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Zermatt: Der kulinarische Gipfel

Zermatt: Kein anderes Schweizer Bergdorf bietet so viel an kulinarischen Erlebnissen als der Ort am Fusse des Matterhorns.

Ein Selfie mit dem Matterhorn – bei einem Besuch in Zermatt unerlässlich. Schlichtweg zu ikonenhaft ist dieser urtümliche Riese, der sich in seiner dreieckigen Form über der knapp 6000 Einwohner starken Gemeinde erhebt. Das «Horu» und Zermatt sind eins, egal ob für Touristen aus dem Ausland oder uns Schweizer. Seit jeher zieht der Berg unzählige Touristen ins Oberwallis. Die kommen hier oben aber nicht nur die Landschaft betreffend voll auf ihre Kosten, sondern auch, wenn es um hochstehenden Genuss geht.

Schon lange zählt Zermatt, das früher Praborgne hiess, zu den wichtigsten Kulinarikhotspots des Wallis. Hier oben lassen sich natürlich wunderbare Wandertouren unternehmen, etwa zum Schwarzsee auf 2583 Metern, von wo aus man das Matterhorn besonders gut im Blickfeld hat. Eine Fahrt mit der Gornergratbahn ist natürlich obligatorisch. Von Zermatt aus bewegt man sich über die Riffelalp und den Riffelberg zum Gornergrat, überwindet dabei 1500 Höhenmeter und kann den Ausblick auf mehr als zwanzig Viertausender, darunter den Monte Rosa, den Liskamm und natürlich den Hausberg, das Matterhorn, geniessen.

Kulinarisch gesehen ist Zermatt ein wahrer Hotspot. Viele der Top-Adressen machen erst auf, wenn die Touristen in den Ort strömen, nämlich im Winter. Darunter das «After Seven», ein Ivo-Adam-Konzept, genauso wie das «Prato Borni» im Luxushotel «Zermatterhof», das «Ristorante Capri» im Hotel «Mont Cervin Palace» oder das Trendlokal «Cervo».

Pflicht für jeden Gourmet ist auf jeden Fall auch ein Besuch im Restaurant des architektonisch beeindruckenden Hotels «The Omnia» direkt über dem Dorf. Chefkoch Hauke Pohls Küche glänzt mit Aromenreichtum, natürlich aus besten Produkten, teils puristisch, aber immer «Alpine Excellence», wie es das Haus selbst propagiert. Natürlich empfiehlt sich auch eine Übernachtung in der luxuriösen, modernen Bleibe.

Weiter oben in Findeln, im möglicherweise berühmtesten Pistenrestaurant der Schweiz, «Chez Vrony», kommt man in der Sommersaison glücklicherweise etwas einfacher an einen Tisch als im Winter, wenn es in dem Lokal eng wird. Mit viel Charme kümmern sich Gastgeber Vrony und Max Cotting-Julen um die Gäste, auf die Empfehlungen hinsichtlich der Speisenwahl ist Verlass. Die Küche von Diogo Monteiro vereint traditionelle, landestypische Speisen mit internationalen Einflüssen.

Als eines der wenigen Restaurants in der Schweiz wird es mit Eigenprodukten von einzig mit Alpengras ernährtem Vieh betrieben. Trockenfleisch, Hauswurst und Alpkäse basieren auf alten Rezepten, die von Generation zu Generation weitergegeben wurden. Da kommt absolutes Wallisfeeling auf. Um die Ecke befindet sich der «Findlerhof bei Franz und Heidi», ein urchiges Restaurant mit wunderbarem Ausblick mit exquisiter Küche, die auf mehreren Terrassen genossen werden kann.

Wallis pur

Tradition wird auch in der Horu-Käserei fortgeführt. Dort erweckten Mirjam und Reto Gobba-Wyrsch vor 17 Jahren gar die Käserei-Tradition in Zermatt zu neuem Leben. In der Hälfte des zweiten Jahrhunderts wurde diese Opfer der Zentralisierung der Milchindustrie, und die letzte Käserei des Orts schloss 1950. Alles begann mit sieben Kühen, heute verarbeitet man bis zu 500 Liter Milch pro Tag zu Mutschli, Raclettekäse und vielen weiteren Spezialitäten. Ein leckeres Mitbringsel und ein wenig Wallis für die Tage nach den Ferien.

Wer zum Abschluss des kulinarischen Trips nach Zermatt noch ein ganz besonderes Highlight sucht, könnte mit der Air Zermatt abheben. Das 1968 ins Leben gerufene und weltweit bekannte Helikopterunternehmen bietet auf Anfrage eine Tour zum Matterhorn an. Ein wenig Nervenkitzel und krönender Abschluss eines eindrucksvollen Zermattbesuchs.

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Erschienen in
Falstaff Nr. 06/2020

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Findeln, 3920 Zermatt
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