Long Weekend Lissabon – Die weiße Stadt am Tejo
Der Leuchtturm »Torre de Belém« an der Tejo-Mündung.
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Der Leuchtturm »Torre de Belém« an der Tejo-Mündung.
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Long Weekend Lissabon – Die weiße Stadt am Tejo
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Freitag
Wir erkunden Lissabon bei einem Spaziergang, genießen das Altstadt-Flair und lernen zum Dinner die junge Küche Portugals kennen.
Wir beginnen unser Lissabon-Wochenende am wohl schönsten Platz der Stadt – am zum Tejo-Fluss hin offenen Praça do Comércio. Hier zeigt das »Lisboa Story Centre« eine multimediale Stadtgeschichte-Vorführung, die auch die enormen Schäden im Zuge des großen Erdbebens 1755 ersichtlich macht. Doch Lissabon ging nicht unter, sondern wurde als moderne, rechtwinkelig angelegte Stadt von Premierminister Marques de Pombal wiederaufgebaut. Entstanden ist ein einzigartiges Architektur-Beispiel des 19. Jahrhunderts.
Mit dem stählernen Elevador de Santa Justa geht es hoch zum Largo do Carmo. Von der Bergstation hat man einen wunderbaren Blick auf das Stadtviertel Baixa. Unmittelbar daneben befinden sich die Ruinen des Carmo-Klosters. Nicht weit von hier findet man auch das weltberühmte »Café A Brasileira« mit der Bronzestatue des Dichters Fernando Pessoa. Wer zum Lunchen in der Baixa ist, muss ein wenig suchen, um den Touristenfallen zu entkommen. Feine Mittagsmenüs bietet das atmosphärische »Largo« oder das »Café Lisboa« mit Chefkoch José Avillez in einem Seitenflügel der Lissabonner Oper. Schräg vis-à-vis betreibt Avillez sein mit zwei Michelin-Sternen dekoriertes Restaurant »Belcanto«. Den Nachmittag verbringen wir in der Alfama, Lissabons schönstem Altstadtviertel. In den engen Gassen schmiegen sich die schmiedeeisernen Balkone so dicht aneinander, dass die Nachbarn sich küssen könnten.
Vorbei an den beiden Kathedralen geht es zum Castelo. Von hier hat man einen großartigen Blick über die City. Das Abendessen nehmen wir in einem der hippsten Restaurants ein – dem »Tasca da Esquina«, das avantgardistische portugiesische Küche bietet und mit einem Riesenangebot an portugiesischen Weinen aufwarten kann.

Imposantes Architekturjuwel: Der Praça do Comércio war einst das Tor zwischen Meer und Stadt.
© Tphotos, Shutterstock
Samstag
Am Samstag geht es zum wohl schönsten Leuchtturm der Welt, und anschließend gibt es Meeresfrüchte und Cremetörtchen. Den Abend lassen wir bei Fado-Musik ausklingen.
Mit der Straßenbahn Nr. 15 geht es vom Praça do Comércio ins rund sieben Kilometer entfernte Belém. Direkt am Tejo liegt der schönste Leuchtturm der Welt: der reich verzierte »Torre de Belém«. Lissabons wichtigste Sehenswürdigkeit ist jedoch das Hieronymiten-Kloster Mosteiro dos Jerónimos. Es gilt als vollkommenstes Werk der Manuelinik, der portugiesischen Spätgotik.
Zum Lunch geht es in das futuristisch eingerichtete »Darwin’s Café«, wo es feine Gerichte in großartigem Ambiente und mit Aussicht auf den Tejo gibt, oder in die kleine, aber schicke »Enoteca de Belém«, in der portugiesische Speisen raffiniert zubereitet werden. Platz für ein Dessert sollte noch da sein, denn die süße Krönung sind die zart-knusprigen »Pastéis de Nata« in der Konditorei »Pastéis de Belém«, die nach klösterlichem Geheimrezept gebacken werden. Die Verdauungsfahrt in die Stadt kommt gelegen, ebenso wie der anschließende Spaziergang durch die Oberstadt Bairro Alto, zu der uns der Schrägaufzug Ascensor da Glória bringt. In den vergangenen Jahren entstanden hier schicke Designershops, Galerien und Szeneläden. In der »BA Wine Bar do Bairro Alto« kann man ein paar edle Tropfen verkosten.
Zum Abendessen gehen wir ins »Restaurante Cervejaria Pinóquio«. Hier gibt es nicht nur exzellente Meeresfrüchte, sondern auch saftige Steaks. Zum Ausklang des Tages besuchen wir die kleine, sehr einfache Kneipe »Tasca do Chico«, wo wir authentischen Fado hören.

Spitzenküche mit Weitblick: Das »Fortaleza do Guincho« liegt direkt am Meer.
© Henrique Seruca, Joao Robalo
Sonntag
Vom Märchenschloss von Sintra bis zur Atlantikküste nach Cascais – und einem abschließenden Gourmetdinner mit Meerblick. Unser letzter Tag in Lissabon: Heute lohnt es sich, ein Auto zu nehmen, denn die Strecke, die wir zurücklegen, ist etwas länger und mit öffentlichen Verkehrsmitteln schwer zu bewältigen.
Zunächst geht es ins 25 Kilometer entfernte Sintra – dem Luftkurort der Könige, Reichen und Intellektuellen. Ihnen war es in den Sommermonaten in der City zu eng und zu stickig. Daher verlegten sie ihren Aufenthaltsort hierher. Umgeben von Wald, entstand eine pittoreske kleine Stadt mit verwinkelten Gässchen. Neben dem Palacio Nacional – der königlichen Sommerresidenz – gibt es noch das Märchenschloss Palacio Nacional da Pena und das Anwesen Quinta da Regaleira mit seinem verspielten Garten.
Ein Besuch hier lohnt sich – und seit Kurzem auch in kulinarischer Hinsicht: Luis Santos, in der Schweiz ausgebildeter Küchenchef, präsentiert im »Incomum« moderne portugiesische Küche auf höchstem Niveau. Als Vorspeise gibt es etwa sautierte Waldpilze, zum Hauptgang feinstes Kabeljau-Confit oder ein perfekt gegartes Rumpsteak mit Ofen-Süßkartoffeln. Nach dem Lunch geht es mit dem Auto durch den Nationalpark Richtung Süden – nach Cascais. An der felsenreichen Küste mit nur wenigen Sandbuchten ist aus dem einstigen kleinen Fischerdorf ein nobler Wohnort für die Oberschicht geworden. Der Atlantik sorgt für ein angenehmes, konstantes Klima.
Das »letzte Abendmahl« des Wochenendes zelebrieren wir im Spitzenrestaurant »Fortaleza do Guincho«, das einen traumhaften Blick über den Atlantik bietet. Küchenchef Vincent Farges kombiniert hier Elemente aus der französischen und portugiesischen Küche. Zur Auswahl stehen sowohl exquisite Meeresfrüchte als auch feine Fleischspezialitäten.

© Tphotos, Shutterstock
Anreise
Beste Verbindung mit der portugiesischen TAP.
www.flytap.com
Aus Falstaff Magazin Nr. 02/2016
Die besten Adressen im Überblick
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