Ein einmaliger Blick: Die Burgruine Aggstein thront über der Donau.

Ein einmaliger Blick: Die Burgruine Aggstein thront über der Donau.
© Österreich-Werbung/Horvath Verlag

Die andere Seite der Wachau

Das rechte Ufer der Donau lag lange Zeit im Schatten der populären linken Seite. Heute gibt es auch bei Mautern oder Rossatz Top-Betriebe und -Winzer.

Die Südseite der Wachau gegenüber von Dürnstein und Spitz fristete lange Zeit ein Schattendasein. Inzwischen hat sich aber auch das rechte Ufer der Donau gemausert – mit guten Heurigen und aufstrebenden Weingütern. Auch die Heimat der ­auto­­chthonen Rebsorte Neuburger ist der Legende nach hier zu finden.
Es ist der Lieblingsheurige von Klaus Wagner, der hier besonders den Schweinsbraten schätzt. Und Wagner ist an gutes Essen gewöhnt. Seine Frau Lisl Wagner-Bacher ist eine der besten Köchinnen das Landes und sein Schwiegersohn Thomas Dorfer einer der Senkrechtstarter unter den Top-Köchen Österreichs. »Ein besseres Brat’l als beim Pulker wird man nur schwer finden«, sagt Wagner.

Pulkers Heuriger in Rührsdorf ist längst kein Geheimtipp mehr. Obwohl er sich am rechten Ufer der Donau befindet, jener Seite der Wachau, die lange Zeit im Schatten der ungleich populäreren linken Seite stand. Das linke Ufer mit Orten wie Dürnstein, Spitz und Weißenkirchen ist jene Region, die für Landschaft und Weingüter weltberühmt geworden ist. Dort tummeln sich die meisten Touristen, dort haben namhafte Weingüter wie F. X. Pichler, Hirtzberger und Jamek ihre steilen Terrassenlagen. Herausragende Weingüter gibt es aber auch südlich der Donau.

So wie etwa das Weingut Nikolaihof der Familie Saahs in Mautern. Ab 1075 befand sich an diesem Ort der zentrale Gutsverwaltungssitz des Stifts St. Nikolai in Passau, im Gebäude selbst liegen römische Fundamente. Christine und Nikolaus Saahs zählen zu den Pionieren des biodynamischen Weinbaus in Österreich. Der von Demeter zertifizierte Betrieb exportiert u. a. bis nach Japan. Eine Spezialität des Biobetriebs, der mehr als die Hälfte seiner Flächen mit Riesling bestockt hat, sind lange im großen Holzfass gereifte Weine, die unter der Bezeichnung »Vinothek« auf den Markt kommen. Der unlängst degustierte Riesling Vinothek 1990 reifte unglaubliche 14 Jahre lang im Fass und zeigt sich heute präzise und ungemein jugendlich.

Ein weiterer erstklassiger Betrieb in Mautern ist der Silberbichlerhof der Familie Hutter, gute Weine kommen auch vom Winzerhof Andreas Eder in Hundsheim. In Mauternbach laden der Winzerhof Buchinger und das Weingut Graf, in Unterbergern die Familie Aschauer und der Winzerhof Haiderer zum Besuch ein. Zahlreiche empfehlenswerte Weingüter findet man in Rossatz. Heinz und Adrienne Sigl bewirtschaften etwa 7,5 Hektar mit Grünem Veltliner und Riesling in Rossatzer Top-Lagen wie Kirnberg und Steiger, die als Federspiel sowie im Smaragdbereich ausgebaut werden.

Josef  Fischer, der seinem Familiennamen als Huchenzüchter alle Ehre macht, liefert zum Edelfisch gleich die passenden Weine dazu. Empfehlenswerte Namen in Rossatz sind außerdem der Winzerhof Supperer, Günter Mayer und Fischer-Rehrl, in Rührsdorf sind es Georg Frischengruber, Günther Kendl, Matthias Gallhofer,  René Schoissengeyer und Erich Polz. In Mitterarnsdorf sind Herbert Haslinger, Walter Larnsteig, Ernst Pöchlinger und Gottfried Pöchlinger lohnende Adressen für den Ab-Hof-Einkauf, in Oberarnsdorf sind es Karin Hick, Manfred und Maria Hick, Anton Machherndl und Ewald Wintner.

Beliebte Adressen der Umgebung finden Sie nachstehend sowie in der Falstaff-Datenbank:
www.falstaff.at/heurige

Aus Falstaff Magazin Nr. 03/2014

Peter Moser
Peter Moser
Wein-Chefredakteur Österreich
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