Tschechische Republik

Der Weinbau in Tschechien kann zurückverfolgt werden bis in die Zeit der Kelten. Als Kaiser Probus im 3. Jahrhundert n. Chr. mit seinen Legionen in Niederösterreich einmarschierte und dort den Weinbau etablierte. streifte er auch Mähren und Soldaten aus Wien legten hier erste Weinberge an. Mit der zunehmenden Christianisierung weiteten sich die Rebflächen aus, und Klöster und Abteien kümmerten sich um die Produktion von Wein. Kaiser Karl IV. erließ zum Schutz der einheimischen Weine sogar ein Importverbot von Weinen aus dem Ausland. Eine erste große Blütezeit erlebte der Weinbau in Tschechien zwischen dem 14. bis 16. Jahrhundert, bis die dann beginnende „Kleine Eiszeit“ und Ende des 19. Jahrhunderts eMärst recht die Reblaus den Weinbau zum Erliegen brachte. Bereits damals waren die südlichen Regionen Mähren und Böhmen die Zentren des Weinbaus. Ende des 19. Jahrhunderts wurden aber auch zahlreiche Weinbauschulen gegründet, davon übrig geblieben sind heute die Weinbauschule Valtice und ein dem Weinbau gewidmeter Studiengang an der Mendel-Universität in Lednice. Trotzdem gingen die Rebflächen zu Beginn des 20. Jahrhunderts massiv zurück. Als die damalige Tschechoslowakei 1993 getrennt wurde fielen beinahe 2/3 der Weinberge an die neu gegründete Slowakei. Heute werden in Tschechien ca. 18.500 Hektar Weinberge von etwas über 20.000 Winzern bewirtschaftet, was auch darauf verweist, dass es sich hier in den meisten Fällen um Kleinstwinzer handeln dürfte. Das Weinbauland Tschechien besteht aus 2 namhaften Regionen, zum einen aus dem Weinbaugebiet Böhmen im Südwesten und der Region Mähren weiter östlich. Beide Regionen grenzen im Süden an Österreich bzw. sogar an das niederösterreichische Weinbaugebiet Weinviertel. Die Böden in Böhmen sind vielfältig und bestehen etwa aus Mergel oder Basalt. Das Klima ist eher trocken und kontinental, geschützt von atlantischen Weinflüssen. Mähren hingegen ist etwas kühler, und regenreicher, die Böden hier bestehen z.B. aus Kies oder Löß. In beiden Regionen steht  ein ebenfalls sehr vielfältiger Rebsortenspiegel, der teilweise die österreichischen Einflüsse widerspiegelt. Dominant für beide Regionen sind der Grüne Veltliner, der Rheinriesling, der Welschriesling und der Müller-Thurgau, ergänzt in Mähren durch Traminer und Sauvignon Blanc. Unter den Rotweinsorten dominieren St. Laurent. Blaufränkisch, Spätburgunder, Zweigelt und Blauer Portugieser. Angebaut werden aber auch noch in geringerem Umfang einheimische, autochthone Sorten. Die Tschechische Küche ist sehr stark von Böhmen beeinflusst, Knödel in vielfachen Variationen stehen im Mittelpunkt. Als eine Art Nationalgericht gilt „Vepro-knedlo-zélo“, geschmortes Schweinefleisch mit  Semmelknödel und Rotkraut, gewürzt mit Kümmel, Majoran, Koriander und Knoblauch. Beliebt und typisch sind auch Gulasch, das ursprünglich aus Ungarn kommt, gebratene Ente, natürlich mit Knödeln, und die Knoblauchsuppe. Erwähnt werden muss natürlich auch der berühmte Prager Schinken. Fisch spielt nur eine untergeordnete Rolle, zu Festtagen wie Weihnachten wird aber gerne auf Karpfen zurückgegriffen.
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