Sizilien

Von allen italienischen Weinbaugebieten hat die schöne Insel Sizilien die wohl erstaunlichste und auch rasanteste Entwicklung durchgemacht. Noch bis in die 80er Jahre des letzten Jahrhunderts ein Massenweinbaugebiet, dessen Rotweine wegen ihrer dunklen Farbe gerne von Frankreich zum Verschnitt für die eigenen Vins de table aufgekauft wurden, ist Sizilien heute geradezu eine "Wundertüte" an erstklassigen Erzeugern mit einer Vielzahl bemerkenswerter Weine. Und das, obwohl Sizilien mit ca. 180.000 Hektar unter Reben gemeinsam mit Apulien das größte Weinbaugebiet Italiens stellt. Das warme trockene Klima mit entschiedenen Temperaturunterschieden zwischen Tag und Nacht sowie die kargen steinigen und an manchen Stellen auch vulkanischen Böden bieten für den Weinbau hervorragende Bedingungen. Zudem hat Sizilien auch bei einheimischen Rebsorten, allen voran dem roten Nero d'Avola, eine Menge zu bieten. Neben diesem geschmeidigen, vollmundigen und in den besten Fällen sehr interessanten Rotwein können auch feinaromatische und duftige Sorten wie der Inzolia und der Catarratto Weißweine liefern, die zu den besten der Nation zählen. Daneben gibt es weitere sehr eigenständige Spezialitäten, etwa die rote Rebsorte Nerello Mascalese oder den Zibibbo, eine Spielart des Muscats. Einen enormen Qualitätsschub haben Sizilien auch viele und hohe Investitionen verliehen, die moderne Kellereien, aber auch das Engagement hochqualifizierter Weinmacher ermöglichte. Sicherlich war auch die Erkenntnis entscheidend, dass die besten Weine in den höheren Lagen wachsen. Heute reichen die Weinberge bis auf über 900 Meter über dem Meeresspiegel. Auch der kometenhafte Aufstieg des Pizzenbetriebes Planeta hat viele Nachahmer gefunden. Ein besonderer Wein ist der Etna Rosso, ein Wein von den Hängen des Vulkans Ätna, ebenso wie der edelsüße Moscato di Pantelleria von der zu Sizilien gehörenden kleinen Insel Pantelleria. Auch der traditionsreiche Marsala verdient eine Erwähnung.
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