Portugal

Der Weinbau in Portugal blickt auf eine lange Geschichte zurück und hat über lange Zeit hinweg etwas unbeachtet von der Wein genießenden Öffentlichkeit eine große Entwicklung durchlaufen. Bereits Phönizier und Griechen bauten hier Wein an, bevor die Römer das Heft in die Hand nahmen und den Wein aus Portugal sogar nach Rom in das römische Reich exportierten. Der bedeutendste Wein des Landes, der Portwein, wurde allerdings erst Ende des 17. Jahrhunderts entwickelt. Ca. 195.000 Hektar stehen heute von Nord nach Süd im Land unter Reben. Dabei hat Portugal einen Schatz vorzuweisen wie kaum ein anderes Land – eine Vielzahl autochthoner Rebsorten. Rund 300 dieser Rebsorten wachsen ier, viele davon sind für die Erzeugung von Weinen zugelassen, die heute oft ein Geschmackserlebnis jenseits des Mainstream bescheren. Da diese Rebsorten aber kaum jemand kennt und sie teilweise auch schwer auszusprechen sind, steht genau dies einer Vermarktung in großem Stil im Weg. Ca. 6-7 Mio. Hektoliter Wein werden jährlich in Portugal erzeugt, das spricht für nicht all zu hohe Erträge. Berühmt geworden ist Portugal durch seine aufgespriteten Weine Portwein und Madeira, die sich bis heute vor allen Dingen im englischsprachigen Raum großer Beliebtheit erfreuen. Das Douro-Tal mit seiner spektakulären Topographie, in dem die Trauben für den Portwein wachsen, lieferte bereits vor gut 250 Jahren die erste offizielle Herkunft Europas, heute ist es ein UNESCO-Weltkulturerbe. Portugal kann mit unterschiedlichsten Terroirs aufwarten und einem Klima, das für Weinbau bestens geeignet ist. Im Norden sowie auch in der Nähe des Atlantik ist es eher kühl, so dass hier frische Weißweine entstehen. Der bekannteste ist der Vinho Verde aus dem Nordosten des Landes, dessen Name sich übrigens auf die grüne Landschaft bezieht, nicht etwa auf den Charakter des Weines. Im Landesinneren ist es zumeist wesentlich wärmer und trockener, von hier kommen unterschiedliche, z.T. sehr gehaltvolle Rotweine. Die bekanntesten Rebsorten sind Arinto, Fernao Pires, Verdelho, sowie auch die aus Galizien bekannte Alvarinho. Bekannte Rotweinsorten sind, Touriga Nacional, Tinta Roriz, Alicante Bouschet, Trincadeira und Castelao. Von der Halbinsel Setubal bei Lissabon kommt ein hervorragender, aber bis heute wenig bekannter Süßwein, der Moscatel del de Setubal. Die Küche Portugals ist sehr vielfältig, im Norden wegen der kalten Winter eher von Fleisch geprägt, weiter im Süden dominieren Fisch und Meeresfrüchte. Suppen und Eintöpfe spielen eine große Rolle, wobei der Einstieg in ein mehrgängiges Menü ohne eine Suppe beinahe undenkbar ist. Das Nationalgericht des Landes ist der berühmte „Bacalhau“, getrockneter Kabeljau, auch Stockfisch genannt, der auf unterschiedlichste Art und Weise zubereitet wird. Der getrocknete Fisch verweist auf die große Tradition Portugals als Seefahrernation, denn an Bord der Segelschiffe konnten fast nur getrocknete Lebensmittel mitgeführt werden. Aber auch die Gastronomieszene kann sich blicken lassen, 7 Restaurants sind mit zwei Sternen dekoriert, und 20 Restaurants des Landes können immerhin einen vorweisen.
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