Madeira

Região Autónoma da Madeira

Die einzigartige Vulkaninsel Madeira liegt ca. 950 Kilometer von der portugiesischen Küste entfernt mitten im Atlantik und steht für die vielleicht faszinierendsten und langlebigsten aufgespriteten Weine der Welt. Bedeutung erlangte die Insel erst mit dem aufkommenden Schiffsverkehr nach Südafrika und Indien, die Weine wurden für die langen Reisen benötigt. Die Hafenstadt Funchal wurde dadurch zum gefragten Anlaufpunkt für Segelschiffe. So kann es, dass auf Madeira zur Versorgung der Schiffe beinahe jeder geeignete Fleck mit Reben bepflanzt wurde. Nachdem sich aber herausstellte, dass der Wein die Seereise überstand, wenn er einen höheren Alkoholgehalt aufwies, wurde er mit Alkohol versetzt, also aufgespritet. Zugleich bewies der Wein einen besseren Geschmack, wenn er mit den Schiffen den Äquator passierte, im Gegensatz zur Reifung auf der Insel. Dieser Vinho de Roda war so gefragt, dass die Erzeuger auf Madeira nach der Behebung der gewaltigen Schäden durch die Reblauskatastrophe ein System entwickelten, wie man diese Art der Reifung auch an Land vollziehen könnte. Das Ergebnis ist die "Estufa", ein System, in dem der aufgespritete Wein erwärmt wird, wobei der Zucker im Wein karamellisiert. Heute gibt es noch die klassischen Estufas in warmen Lagerhallen, andere wiederum erwärmen den Wein in Tanks mit einem Wärmesystem. Zugelassen für die Erzeugung von Madeira sind die Weißweinsorten Sercial, Verfelho, Bual und Malmsey, wobei die erste Sorte für die trockensten Madeiras steht und aufsteigend am Ende Malmsey für die süßesten. 40 Prozent der Produktion entfallen auf Massenware. Die richtig guten Madeiras jedoch reifen über viele Jahre, entfalten ihre besonderen Reize erst nach Jahrzehnten und zählen dann zu den kostbarsten Raritäten der Welt.
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