Rechnet man alle Weinbergflächen zusammen, sowohl aus kontrollierten als auch nicht kontrollierten Herkünften, stellt Kastilien-La Mancha die größte Rebfläche Europas. Die südlich von Madrid gelegene Hochebene ist neben dem Wein auch durch eine literarische Figur von Weltrang bekannt geworden: Don Quijote von La Mancha, geschaffen von Miguel de Cervantes. Die Mauren nannten das Land "La Manxa", und das trifft den Nagel auf den Kopf. In der auf 600 bis 800 Meter Seehöhe gelegenen Ebene fällt kaum Regen, die Sommer sind sehr heiß, die Winter dafür bitterkalt. Auch die Unterschiede zwischen Tages- und Nachttemperaturen fallen beträchtlich aus. Wegen der großen Hitze lässt man die Reben relativ weit auseinander stehen, die Erträge sind daher gering und übersteigen kaum 20 bis 25 Hektoliter pro Hektar. Früher erfolgte die Ernte relativ spät, der Most wurde ohne jegliche Kühlung in großen irdenen Gefäßen, den Tinajas, vergoren. Dieser Vorgehensweise entsprach ein alkoholstarker, sehr traditioneller und rustikaler Wein. Viel Wein wurde auch zu Alkohol destilliert. Seit den 1990er Jahren geht jedoch ein Ruck durch diese Landschaft. Moderne und engagierte Weinmacher erkennen, dass in dieser Region Potenzial steckt, Weinberge und Kellertechnik werden auf den neuesten Stand gebracht. Einige bemerkenswerte Weine legen von dieser Entwicklung bereits Zeugnis ab, etwa jene von Alejandro Fernandez. Die größte Rebfläche nimmt nach wie vor die Weißweinsorte Airén ein, deren größter Anteil allerdings in die Produktion von Brandy de Jerez fließt. Der Wein ist eher schlicht und neutral. Interessante Rotweine entstehen aus dem Tempranillo, hier Cencibel genannt. Auch internationale Sorten wie Cabernet Sauvignon, Syrah und Merlot bringen mittlerweile höchst bemerkenswerte Ergebnisse.