Sowohl die Griechenland im Südosten vorgelagerte Inselgruppe der Kykladen als auch die beiden großen Inseln und beliebten Touristenziele Kreta und Rhodos verfügen über einen nennenswerten Weinbau. Die Kykladen selbst sind heute weitgehend kahl und wasserarm, zumal sie kaum über einen Baumbestand verfügen. Die heißen Sommertemperaturen werden nur durch die milden Seewinde, die "Meltemi", gemildert. Insgesamt verfügen die Kykladen über ca. 4100 Hektar Rebfläche. Besonders auf den Inseln Tinos, Mykonos, Naxos und Syros existiert noch einen Bestand an extrem alten Reben, da die Reblaus vermutlich wegen der kargen Böden nicht bis hierher vordrang. Besonders bemerkenswert ist natürlich die Insel Santorin mit ihren vulkanischen Böden, auf denen mitunter schöne, pikant-frische Weißweine gelingen. Die absolute Sonderstellung nimmt die Insel Samos nahe der türkischen Küste ein. Samos ist ein Unikum in der europäischen Weinwelt, denn es gibt auf der ganzen Insel nur eine einzige Rebsorte, den Muscat Blanc. Aus diesem wird ein exzellenter und international renommierter Süßwein hergestellt, und dies wiederum von nur einem einzigen Erzeuger: der "Union des Cooperatives Vinicoles de Samos". Deren "Nectar" zählt ganz ohne Frage zu den großen edelsüßen Weinen der internationalen Weinwelt. Erwähnt werden muss auch die Insel Lemnos mit ihren duftigen trockenen Weißweinen aus der Rebsorte Muscat d'Alexandrie. Die zweitgrößte Mittelmeerinsel Kreta erholt sich erst jetzt allmählich von der Reblaus, denn diese hat erst 1972 die Weinberge zerstört. Da einige autochthone Rebsorten viel Zeit für den Aufbau nach einer Neuanpflanzung benötigen, lag der Weinbau auf der Insel lange brach. Danach wurden die Weinberge häufig mit internationalen Sorten besetzt. Heute kommen allmählich wieder Weine von Kreta, die ein Versprechen für die Zukunft darstellen. Auch auf der Insel Rhodos gibt es nennenswerten Weinbau, der aber bislang außerhalb der Insel nur eine untergeordnete Rolle spielt.
