Constantia

Constantia, gelegen am Kap der guten Hoffnung rund um den Constantia-Berg, einem Ausläufer des Tafelbergs, ist sehr, sehr klein, und doch schlug hier die Geburtsstunde des Weinbaus in Südafrika. Der Gouverneur Simon van der Stel, übrigens ein Schwarzer, hatte Ende des 17. Jahrhunderts hier Reben gepflanzt, um die Segelschiffe aus ihrem Törn von und nach Indien mit Wein zu versorgen. Dieser Wein vom Kap - er war lieblich und süß - wurde Ende des 19. Jahrhunderts zum ersten Kultwein überhaupt und in Europa und Übersee recht teuer gehandelt. Auch heute ist die Region, bedingt durch ihre Lage zwischen dem Indischen und Atlantischen Ozean, immer noch so klein, dass hier nicht einmal zehn Weingüter Weinbau betreiben können. Da die Weinberge bis dicht an die beiden Ozeane heranreichen, die einen sehr kühlen Einfluss auf die klimatischen Bedingungen von Constantia nehmen, kann man auch vom ersten "Cool Climate" der Neuen Welt sprechen. Das raue Klima sorgt mit 800 bis 1.000 Millimeter Niederschlag für ausreichend Feuchtigkeit, sodass hier - im Gegensatz zu vielen anderen Orten in Südafrika - die Weinberge nicht bewässert werden müssen. Für die Reben ist der Regen gefahrlos, da nachmittags stets ein kühler Wind von Süden kommend die Trauben rasch trocknet. Van der Stel ist seinerzeit sehr fortschrittlich vorgegangen und hat - nach eingehenden Bodenuntersuchungen - tatsächlich die besten Terroirs in Constantia ausfindig gemacht, die größtenteils aus Granitverwitterungsgestein bestehen und ausreichend Feuchtigkeit speichern können. Der Rebsortenspiegel umfasst die für Südafrika typischen internationalen Sorten, mit einem Schwerpunkt auf Rebsorten, die besonders das kühle Klima lieben. Die Region ist auch heute noch sehr exklusiv, die Weine zeigen hervorragende Qualitäten, haben dafür aber auch ihren Preis.
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