Puglia

Das große Weinbaugebiet Apulien bildet den süd-östlichen Abschluss im Osten Italiens und schließt auch den Absatz des Stiefels, die Halbinsel Salento, mit ein. Zusammen mit Sizilien liefert der etwa 350 Kilometer lange Küstenstreifen den größten Anteil an der gesamten Weinproduktion Italiens. Allerdings beläuft sich der Anteil kontrollierter Herkünfte an der Gesamtfläche von ca.100.500 Hektar Rebfläche auf deutlich unter 10 %. Apulien ist auch das vielleicht älteste Weinbaugebiet Italiens, Forschungen zufolge sollen hier bereits die Phönizier und die Griechen 3000 v. Chr. Rebstöcke gepflanzt haben. Die meisten Weinberge liegen auf sehr flachem Gelände in Meeresnähe mit nur geringen Tag/Nacht-Unterschieden. In besseren Lagen können allerdings auf den kalkhaltigen Unterböden und den eisenoxidhaltigen Oberschichten in dem mediterranen Klima interessante Weine entstehen, vor allen Dingen Rotweine aus einheimischen Sorten wie Negroamaro und Uva di Troia, aber auch aus der eher seltener anzutreffenden Malvasia Nera. Die bekanntesten DOCG-Weine sind Castel del Monte sowie Primitivo di Manduria, die besten Weine der Letztgenannten erinnern zuweilen an einen guten Zinfandel aus Kalifornien. Im Norden hingegen wächst mehr Montepulciano. Neben der Toskana hat Apulien recht schnell IGTs eingeführt, wo mit unterschiedlichen Rebsorten experimentiert wird, darunter auch internationalen Sorten wie Cabernet Sauvignon und Merlot. Ein großer Teil der Weinproduktion Apuliens wird allerdings auch als Verschnittwein für die Wermutproduktion herangezogen.
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