Tasting vom 22.10.2010
Der Weinbau am Küstenstreifen der Toskana, von Massa im Norden bis Orbetello im Süden, hat eine relativ junge Geschichte. Heute kommen einige der besten Weine Italiens aus diesem Gebiet. Die hohe Lichtintensität und das milde, ausgewogene Meeresklima sind ideale Voraussetzungen für den Weinbau. In den Anbaugebieten um Bolgheri und Suvereto setzt man vor allem auf Cabernet und Merlot. In den letzten Jahren wird auch dem Syrah besondere Aufmerksamkeit geschenkt, und das mit beachtlichem Erfolg. In den nördlichen und südlichen Randgebieten wird hingegen immer noch viel Sangiovese angebaut. Diese klassische Weinrebe aus dem Landesinneren erzielt auch im Küstengebiet hervorragende Ergebnisse. Die Weine der Küste zeichnen sich durch satte Frucht und geschmeidiges Tannin aus. Hauptthema unserer Verkostung waren die Jahrgänge 2006, 2007 und 2008. Der Jahrgang 2006 kann als klassisch bezeichnet werden, er repräsentiert Weine mit satter Frucht, griffigem Tannin und großem Lagerpotenzial. 2007 wurde schon bald nach der Lese als großer Jahrgang angekündigt, die Weine konnten die hohen Erwartungen leider nicht immer erfüllen. Die besten des Jahrgangs aber begeis-tern: Sie bestechen durch warme, reiche Frucht mit feinem Schmelz, sind geschmeidig und schon jetzt sehr gut antrinkbar. 2008 wirkt im Vergleich zu den beiden vorhergehenden Jahrgängen verhaltener und kühler.