Tasting vom 28.05.2015
Kein Zweifel: Der Merlot hat sich nach hundert Jahren im Tessin vorzüglich akklimatisiert. Gut vier Fünftel der Tessiner Rebfläche von rund tausend Hektar sind mit Merlot bestockt. Die Traube wächst im Sopra- wie im Sottoceneri. Nicht immer in weitläufigen Weinbergen, sondern auch in kleinen, an die steilen Hänge getupften Flecken. Der Erfolg der letzten Jahre hat die Tessiner Winzer gestärkt. Sie vertrauen auf die Klasse und Verschiedenartigkeit ihres Terroirs und treten auch gegenüber dem mächtigen Nachbarn Italien zunehmend selbstbewusst auf. Die Zahl von roten Spitzengewächsen steigt stetig. Alle basieren sie auf Merlot, ab und zu im harmonischen Cuvée mit anderen Sorten. Darüber hinaus gibt es immer mehr respektable Weißweine. Und einzelne Schaumweine zählen gar zu den besten des Landes. Notizen von Martin Kilchmann