Tasting vom 27.04.2018
Das Anbaugebiet Ribera del Duero liegt im Hochland von Altkastilien. Jahrzehntelang war nur ein einziger Wein der Gegend international bekannt: der majestätische Vega Sicilia. Doch inzwischen machen zahlreiche andere Bodegas von sich reden, einige von ihnen sind sogar Neugründungen der letzten Jahre. Denn zuletzt gab es eine Art Goldrausch: Das kontinentale Klima im spanischen Teil des Duero (der portugiesische Teil flussabwärts heißt Douro und ist für Portwein bekannt) bringt Rotweine von enormer Wucht und sehr eigener Balance hervor. Die Zutaten für sie sind: heißen Sommer, kalte Winter, Kalkböden – und Höhenlagen auf 800 bis 1000 Metern. Die wichtigste Sorte ist der Tempranillo, der vor Ort «Tinto Fino» heisst. Wie in Spanien üblich, werden die Ausbauformen auf dem Etikett angegeben: «Gran Reserva» und «Reserva» lagen am längsten im Fass, «Crianza» und «Roble» kürzer. «Cosecha» kann ohne Holzkontakt entstehen oder im «internationalen» (= französischen) Stil mit 18 Monaten Barriqueausbau. Den Unterschied zwischen beiden Cosecha-Typen erkennt man am einfachsten am Preis. Notizen von Ulrich Sautter.