Tasting vom 04.10.2018
Es war ein langer Prozess der Beobachtung, Analyse und Bewertung: Sechs Weingüter der Winzergruppe WienWein haben ihre besten und bedeutendsten Weinberglagen herausgearbeitet und sich nun dem Klassifizierungsprozess der Österreichischen Traditionsweingüter angeschlossen. Zwölf Wiener Rieden haben es dabei gleich in Runde eins geschafft, als »ÖTW.Erste Lage« anerkannt zu werden, und kommen mit dem Jahrgang 2017 mit dieser Bezeichnung auf den Markt. Für den Wiener Weinbau ist damit eine neue Ära angebrochen. »Die Herkunft ist das prägende Qualitätskriterium eines Weins. Die Lage entscheidet über Charakter, Reifepotenzial und alle aromatischen Besonderheiten«, weiß Gerhard J. Lobner vom Weingut Mayer am Pfarrplatz. Winzerkollege Thomas Huber (Weingut Fuhrgassl-Huber) ergänzt: »Die Weinliebhaber suchen nach authentischen Weinen mit klarer Herkunft, deshalb ist das Projekt der Lagenklassifizierung in erster Linie eines, das den Wiener Weinbau international konkurrenzfähig macht und langfristig auf stabile Beine stellt.« Zunächst wurden neben dem Wiener Gemischten Satz DAC nur reinsortige Weine aus Riesling, Weißburgunder und Grünem Veltliner klassifiziert. Die Winzergruppe WienWein hat schon vor dem Beitritt jahrelang ihre Lagen im Hinblick auf eine Klassifizierung evaluiert. Dabei wurden zwölf Rieden identifiziert, welche die strengen Kriterien der ÖTW erfüllen – Hanglage, geologisch hochwertiger Bodenaufbau, hoher Qualitätsstandard des Weines über mindestens fünf Jahre, hochwertige Marktpräsenz über mindestens fünf Jahre, nachweislich hohe Bewertungen u. v. m. – und ab sofort als ÖTW.ERSTE LAGE bezeichnet werden dürfen. Seit September 2018 sind 22 Weine aus diesen Lagen verfügbar. Falstaff hatte bereits Gelegenheit, die neuen Wiener 1ÖTW-Weine zu probieren.
Notizen von Peter Moser