Tasting vom 19.04.2011
Die heuer erstmals verliehene Falstaff WEIN TROPHY für das Lebenswerk eines deutschen Winzers geht durchaus erstaunlicherweise an einen Rotweinpionier: Werner Meyer-Näkel hat sich durch sein Engagement ganz speziell um seine Heimatregion Ahr verdient gemacht, indem er bereits in den Achtzigerjahren, beeinflusst von Vorbildern aus dem Burgund, begann, mit der Vinifikation des Spätburgunders neue Wege zu gehen. Längere Maischestandzeiten, der Einsatz von Barriques und andere Maßnahmen mehr waren damals beim Ausbau trockener Qualitätsweine noch eine Seltenheit. Konsequent hat er die Rebfläche auf einen Umfang von heute 16,5 Hektar ausgebaut. Mit drei Vierteln der Fläche nimmt der Spätburgunder die dominierende Stellung ein, seit fast 25 Jahren pflegt Näkel auch den raren Frühburgunder, dazu kommen noch ein kleiner Anteil Weißburgunder und etwas Riesling. Die Krönung seines regulären Sortiments sind die drei Grossen Gewächse: der Dernauer Pfarrwingert, der Walporzheimer Kräuterberg und der Sonnenberg in Bad Neuenahr. Sie sind geprägt von einer Finesse und Würzigkeit, wie man sie nur auf diesen von Schiefer geprägten Böden finden kann. Dunkle Terroirnoten verbinden sich mit einer leichtfüßigen Frucht zu Weinen, die sich auf Augenhöhe mit den besten Pinots Noirs der Welt befinden. Einziger Wermutstropfen: Aufgrund der naturgemäß sehr limitierten Mengen sind viele Weine bereits früh ab Hof ausverkauft. Man findet sie aber im Fachhandel und in der Gastronomie. Notizen von Peter Moser