Zwischen Wodka, Luxus und selbst gebackenem Brot

Falstaff besucht François Thibault, Mâitre de Chai von Grey Goose, im neuen Firmendomizil »Le Logis« in Frankreich.

Grey Goose: Glasklar, stylisch, chic; gewürzt mit internationalem Flair, etwas Luxus und garniert mit der akribischen Suche nach Perfektion.

Beim Namen Grey Goose steigen dem geneigten Spirituosenfreund wohl einige Assoziationen in den Kopf, nicht aber Brotbacken, Fahrten auf dem Vintage-Fahrrad durch die Hügel der Grand Champagne oder Barbecue am riesigen Holztisch einer alten französischen Landhausküche.

Beginnen wir von Anfang an ...

Es ist 1996, als der amerikanische Unternehmer Sidney Frank, bekannt unter anderem dafür, Jägermeister in den USA groß gemacht und die »Jägerettes« erfunden zu haben, beschließt, etwas komplett Bescheidenes zu versuchen: Er will nichts weniger als den weltweit besten Wodka herstellen! Und er setzt noch einen drauf, indem er die Produktion nach Frankreich verlegt und mit François Thibault einen Cognac-Mâitre de Chai engagiert, der als gebürtiger Charenteser seine Sporen in diversen Cognac-Häusern, unter anderem bei H. Mounier verdiente. Diese Mischung aus modernem Marketing, geschichtsträchtigem Boden und Destillationskunst barg viel Risiko in sich. Ein Super-Premium-Wodka, der damals etwa doppelt so viel kostete wie die breite Masse; eine Herkunft, die so stark wie kaum eine andere geprägt ist durch eine über Jahrhunderte gewachsene Spirituose, weit weg von den »klassischen« Ländern der Wodkaherstellung und mit Monsieur Thibault ein Brennmeister, der bisher Spirituosen nach dem Motto gefertigt hat: »Ich trinke den Cognac meines Vaters und mache Cognac für meine Söhne«.

Kurz, es hat funktioniert. Und wie! Als Bacardi Grey Goose 2004 kaufte, war aus der verrückten Idee längst eine der bekanntesten und renommiertesten Marken am Spirituosenmarkt geworden, den Titel des »besten Wodkas der Welt« errang man bereits 1998. Doch was sind die Geheimnisse des Erfolgs?

»Le Logis« ist das neue Domizil von Grey Goose Vodka / Foto beigestellt
»Le Logis« ist das neue Domizil von Grey Goose Vodka / Foto beigestellt

Aus dem Winterweizen, der für den Vodka verarbeitet wird, wird auch Brot gebacken / © Mirco Rehmeier
Aus dem Winterweizen, der für den Vodka verarbeitet wird, wird auch Brot gebacken / © Mirco Rehmeier

Vom Cognac zum Vodka
Auf der einen Seite das Gespür Sidney Franks’, der es wie kaum ein anderer verstand, Konsumentenwünsche zu erkennen und der trotz teils heftiger Widerstände und Risiken seine Idee realisierte. Auf der anderen Seite François Thibault, dem, geboren in der Stadt Cognac, die Kunst des Destillierens quasi in die Wiege gelegt wurde und der die besten Zutaten – Winterweizen aus der Region Picardie, dem Zentrum für Qualitätsweizen im Norden Frankreichs und durch Kalksteine gefiltertes Quellwasser aus der Grand Champagne im Herzen des Cognacgebietes – zu einem der besten Wodkas der Welt zusammenfügt.

Neue Heimat
Vor kurzem eröffnete Bacardi mit »Le Logis« die neue Heimstätte für Grey Goose. Erbaut im 17. Jahrhundert und nachhaltig renoviert ist »Le Logis« nicht nur für Spirituosenfreunde, sondern auch für Architektur- und Designbegeisterte eine Reise wert: Ein Piano, das George Sand, Schriftstellerin und Geliebte von Chopin gehörte, Möbel von Pierre Frey oder handgemachte Seidentapeten von Fromental aus London, sind von der bekannten Designfirma »Dimorestudio« zu einem Gesamtkunstwerk zusammengestellt worden. Damit man nicht vergisst um was es wirklich geht, wird in mehreren Räumen des Hauses die Geschichte und Herstellung von Grey Goose erzählt. Angefangen von einer perfekt ausgestatteten Boulangerie, wo ein Bäckermeister aus der Gegend natürlich mit Winterweizen aus Picardie den Gästen zeigt, wie man Brot bäckt, bis zum Laboratorium »L`Atelier«, wo François Thibault selbst die Herstellung des Wodkas in ultramodernen Patentstills erklärt. Von der voll ausgestatteten Bar, wo Brand Ambassadors wie Ludovic Miazga und Joe McCanta ihr Können zeigen und  weitergeben, bis zum Barbecue in der alten Schlossküche, wo das Gastgeberpaar, das sich 24/7 um die Gäste kümmert, einem das Gefühl geben zu Hause bei Freunden zu sein. Die Fahrt durch die Weinberge auf dem oben erwähnten Vintage-Rad oder eine Glas »Le Fizz« am hauseigenen Pool runden den Aufenthalt perfekt ab und ergeben zusammen den Eindruck, dass man hier versucht eine Symbiose zu finden aus der Geschichte des Ortes, der Herkunft ihres Masterminds François Thibault, der Modernität des Produktes und dem Luxus, für den es steht.

Doch lassen wir François Thibault selbst über sein Schaffen erzählen. Falstaff hatte die einmalige Chance den Mâitre de Chai im neuen »Le Logis« in Frankreich zu einem Interview zu treffen.

>>> ZUM INTERVIEW

www.greygoose.com

Interview und Text von Florian Schütky

Grey Goose Vodka / © Mirco Rehmeier
© Mirco Rehmeier

Florian Schütky
Autor
Mehr zum Thema
Elektrisierende Kombination aus Ingwer und Limette: Der »Tom Yum Mule«.
Wodka
Tom Yum Mule
Von Theerapol Kindt aus dem »Coast by East« in Hamburg.
Von Theerapol Kindt
Cocktail
»Wosé«: Rosa mit Schuss
Der neue Drink peppt den Lieblings-Rosé mit einem guten Schuss Wodka, Limonade und fruchtigen...
Von Fee Louise Schwarz
Roséwein
Wosé
Ein sommerlicher Trend-Aperitiv mit Rosé, Wodka und einer Handvoll Himbeeren.
Von Redaktion