»Zum Herkner« in Hernals sucht neuen Betreiber

Das Wirtshausjuwel wurde komplett renoviert, der neue Wirt muss keine Ablöse zahlen!

Fährt man in Wien mit dem 43er bis zur Endstation, erblickt man gegenüber der Umkehrschleife ein ganz besonderes Lokal. Unscheinbar von außen offenbart sich im Innern ein altes, uriges Beisl, einst »ein Paradies des Bratens, des Beuschels, der frischen Fische, des Gebackenen und herrlicher Nachspeisen«. Im Sommer 2013 wurde die Hernalser Institution geschlossen. Heuer soll das Gasthaus unter neuer Führung eröffnen.

Das schwärzeste und würzigste Bruckfleisch der Welt
Ihrer Tochter haben die Herkner's verboten in die Gastronomie zu gehen. Sie tat es aber trotzdem und betreibt seit knapp zwei Jahren das Lokal »Zur Herknerin«. Heinz Herkner, der viel zu früh verstarb, galt in den 1970ern und 1980ern als einer der besten Köche Wiens.
 Er war renommierter Küchenchef im »Sachsengang«, in der »Kervansaray«, im »Scampi« und im »Johanneshof«, bis ihm die »Gourmetsache aber echt reichte« und er 1984 ein grandios heruntergekommenes Gasthaus in Neuwaldegg übernahm, das fortan das »Zum Herkner« war und heute noch ist. Hier kochte er genau das Gegenteil von zuvor, nämlich typisch Wienerisch, eine Küche, die längst in Vergessenheit geraten war. Und so gab's beim Herkner das schwärzeste und würzigste Bruckfleisch der Welt etwa oder einen Nudel-Bries-Auflauf – »Gerichte, die für die Generation Branzino eindeutig aus der Hölle kamen, stylische Antimaterie sozusagen«, so Herkner.

»Zum Herkner« am Fuße der Schwarzenbergallee, dem Tor zum Wienerwald © Erich J. Schimek

Gute Küche, schlechte Substanz
Auch unter der späteren Leitung der Familie Riedler war die Küche des »Zum Herkner« umschwärmt - die Substanz des Gasthofes jedoch wieder am Ende. Im Sommer 2013 wurde die Hernalser Institution plötzlich geschlossen. Das Lokal wurde verkauft und wird derzeit von einem Liebhaber komplett renoviert. Dabei wird besonders darauf geachtet, die wunderschönen Holzelemente fachgerecht zu sanieren und zu erhalten. Zudem wurde unter anderem eine innovative Gastro- Showküche implementiert und somit das »gute alte Wiener Wirtshaus« technisch auf den modernsten Stand gehoben.

Die Tradition soll bestehen bleiben
Dem jetzigen Besitzer ist es ein Anliegen, die Tradition in Hernals mit einer raffinierten, nachhaltigen österreichischen Küche fortzuführen. Die geplante bauliche Fertigstellung soll bereits im August sein, sodass eine Wiedereröffnung mit »Gansl und Sturm« noch in diesem Jahr möglich sein wird. Allerdings wird dazu noch der »richtige« Wirt, die »richtige« Wirtin gesucht und so kommt man den neuen GastronomInnen auch sehr entgegen, indem es keine Ablöse gibt und die Provision vom Abgeber übernommen wird.

Interessenten wenden sich bitte an Brezina Real: www.brezina-real.at

Gasthaus Zum Herkner
Dornbacher Str. 123
1170 Wien

(Redaktion)