Die zwei neuen Mitglieder: Gerhard Wohlmuth (links) und Walter Frauwallner.

Die zwei neuen Mitglieder: Gerhard Wohlmuth (links) und Walter Frauwallner.
© Anna Stöcher

Wohlmuth und Frauwallner neue STK-Mitglieder

Die Steirischen Terroir- und Klassikweingüter feiern zehn Jahre Riedenklassifizierung in der Steiermark und begrüßen zwei weitere Weingüter in ihrer Vereinigung.

Durch strenge Herkunfts- und Qualitätsbestimmungen ist es den Steirischen Terroir- und Klassikweingütern (STK) in den vergangenen zehn Jahren gelungen, massive Veränderungen im Selbstverständnis des steirischen Weines zu bewirken.

Die gemeinsame Anstrengung, herausragende Weinbergslagen besonders in den Fokus zu stellen, führte zu einer schrittweisen Steigerung der prestigeträchtigsten und kostbarsten Weine. So stieg etwa der Anteil der Flaschen, die mit dem Prädikat Erste STK Riede oder Grosse STK Riede bezeichnet werden, bei den Betrieben von 18 auf 24 Prozent. Dass damit auch international Furore gemacht wurde, erkennt man an der Absatzentwicklung. Der Exportanteil der STK Weingüter lag im Jahr 2007 bei zwölf Prozent, heute exportieren sie ein Viertel ihrer Produktion.

Zahlen, die Grund zum Feiern geben. Außerdem gibt es einen weiteren Anlass, denn die zehn STK-Weingüter Gross, Lackner-Tinnacher, Neumeister, Maitz, Polz, E. Sabathi, H. Sabathi, Sattlerhof, Tement und Winkler-Hermaden begrüßen nun zwei neue Mitglieder in ihren Reihen. Das Weingut Wohlmuth bringt nun mit seinen Weinen aus dem südsteirischen Sausal eine geologische und klimatische Erweiterung in die Gruppe. Das Weingut Walter Frauwallner aus dem oststeirischen Vulkanland ist der zweite Neuzugang, den die STK Winzer bei ihrem Pressegespräch am 6. November im Wiener »Steirereck« präsentierten.

»Wir sehen diese Erweiterung als große Bereicherung und freuen uns auf die gemeinsame Zusammenarbeit und den neuen Input.«
Erwin Sabathi

Die Grosse STK Riede Saziani in Straden
© Neumeister
Die Grosse STK Riede Saziani in Straden
Die Steirischen Terroir- und Klassikweingüter: v. l. Polz, Frauwallner, Sattler, Wohlmuth, Gross, Tement, Maitz, E. Sabathi, Neumeister, Lackner-Tinnacher, Winkler-Hermaden und H. Sabathi
© Anna Stöcher
Die Steirischen Terroir- und Klassikweingüter: v. l. Polz, Frauwallner, Sattler, Wohlmuth, Gross, Tement, Maitz, E. Sabathi, Neumeister, Lackner-Tinnacher, Winkler-Hermaden und H. Sabathi

Was macht eine Lage zu einer Ersten oder Grossen STK Riede?

Für die Auszeichnung ihrer besten Lagen haben die STK Winzer sehr strenge Kriterien erarbeitet.

  • Es muss sich um eine Hanglage handeln, mit Exposition von Ost bis West und mit günstigem Mikroklima.
  • Die Reben müssen mindestens zwölf (Erste STK) bzw. fünfzehn (Grosse STK) Jahre alt sein.
  • Der Hektarertrag liegt mit 4500 Liter weit unter dem gesetzlichen Limit.
  • Die Trauben werden per Hand selektiv geerntet.
  • Die Weine müssen im Keller ausreichend Entwicklungszeit bekommen – Erste STK Rieden erscheinen frühestens im September zwölf Monate nach der Ernte, Grosse STK Rieden haben eine Kellerreife von mindestens 18 Monaten.
  • Das Reifepotential des Weines ist ein entscheidendes Merkmal. Erste STK Weine müssen mindestens fünf Jahre und Grosse STK Weine mindestens zehn Jahre Entwicklungspotential aufweisen.
  • Darüber hinaus ist eine naturnahe Bewirtschaftung garantiert.

Steiermark DAC

Erst kürzlich hat die Steiermark ihre DAC Regelung verkündet. Die STK Winzer waren an der Entwicklung der Herkunftsbestimmungen massiv involviert und haben viele Erfahrungen in die Verordnung eingebracht. »Die DAC Richtlinien sind die Basis dafür, dass in späteren Jahren auch die Riedenklassifizierung auf die gesamte Steiermark angewendet werden kann«, erklärt Katharina Tinnacher. »Wir wollen erreichen, dass die Klassifizierung allen Weingütern offensteht und dass sie gesetzlich verankert wird. Das Ziel ist eine Höherpositionierung der gesamten Steiermark, wir selbst verstehen uns als Pioniere und Wegbereiter dafür.«

Folgende Schwerpunkte wurden für die DAC Weine festgelegt: 

  1. Das DAC System ist für die drei Herkunftsebenen »Gebiet, Ort und Riede« definiert.
    Gebiet: Südsteiermark DAC, Vulkanland Steiermark DAC, Weststeiermark DAC
    Ort: Für jedes Gebiet wurden wichtige Weinbauorte festgelegt, deren Charakter sich zukünftig in den »Ortsweinen« widerspiegeln soll.
    Riede: Die kleinste Herkunft ist Weinen aus Einzelrieden mit eigenständigem Profil vorbehalten.
  2. Acht bzw. neun traditionelle steirische Rebsorten dürfen die Herkunftsbezeichnungen Gebiet,  Ort und Riede tragen: Sauvignon Blanc, Weißburgunder, Morillon, Grauburgunder, Riesling, Gelber Muskateller, Traminer, Welschriesling und Schilcher (nur Weststeiermark), sowie eine Cuvée daraus. Die Weine sind trocken (höchstens vier Gramm Restzucker).
  3. Die Handlese auf allen Herkunftsebenen ist verpflichtend.
  4. Der vorgegebene Verkaufsstart: 1. März für alle Gebietsweine; Orts- und Riedenweine ab dem 1.  Mai.

Weine,  die  die  oben  genannten  Kriterien  nicht  erfüllen, dürfen nur mehr die Herkunftsbezeichnung »Steiermark« tragen, engere Herkunftsangaben sind exklusiv den DAC  Weinen vorbehalten.

Wie sieht die Zukunft aus?

Oberstes Ziel der STK-Gruppe ist es, die Klassifikation der Ersten und Großen Rieden langfristig für alle steirischen Weingüter in das DAC System einzugliedern. Dafür muss ein objektiver Kriterienkatalog erstellt werden, der eine herausragende Riede definiert und der für alle gültig werden soll. Ein weiteres, wichtiges Ziel ist es, die Steiermark zu einem international, erfolgreichen Weißweingebiet mit einer klaren Charakteristik zu machen und die Langlebigkeit der Riedenweine zu kommunizieren. Dafür haben die Winzer in den vergangenen Jahren begonnen, eigene Archive mit älteren Jahrgängen anzulegen und Vinotheken mit gereiften Weinen aufzubauen. Zukünftig sind nationale wie internationale Riedenwein-Vertikalen für Fachpublikum und interessierte Konsumenten geplant.
www.stk-wein.at

Die Weine der STK Winzer
© Anna Stöcher
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