Witterung bringt geringere Weinmenge

Der Jahrgang 2013 wird mengenmäßig unter dem Durchschnitt liegen. Schuld sind Hitze, Trockenheit und Hagel.

Hagelunwetter mit mehr als fünf Millionen Euro Schäden, eine ungünstige Witterung während der Blüte und die langanhaltende Trockenheit bei sehr hohen Temperaturen während der Vegetation sind verantwortlich dafür, dass 2013 das vierte Mal in Folge eine Weinmenge zu erwarten ist, die unter dem langjährigen Durchschnitt liegt. Für 2013 wird eine Weinernte von 2,4 Millionen Hektoliter erwartet. Die hohen Temperaturen der letzten Wochen bewirkten aber auch einen raschen Reifefortschritt, weswegen im heurigen Jahr ähnlich wie im Vorjahr von sehr reifem Traubenmaterial ausgegangen werden kann. Die Niederschläge der letzten Tage kommen für die weitere Reifeentwicklung der Trauben gerade richtig.

Gute Traubenqualität
Trotz relativ spätem Austrieb und schlechten Blühbedingungen wurde der Vegetationsrückstand durch die gute Versorgung der Böden mit Winterfeuchte und die hohen Temperaturen während des Sommers fast aufgeholt. Andererseits haben vor allem Junganlagen und Weingärten mit sehr seichten durchlässigen Böden durch die langanhaltende Hitze und Trockenheit während des Sommers mittlerweile auch sehr stark gelitten. Die Niederschläge der letzten Tage waren daher sehr wichtig, vor allem auch um eine rasche Reifeentwicklung fortsetzen zu können. Im burgenländischen Seewinkel ist die Lese der Frühsorten, die vor allem für Sturm verwendet werden, bereits im Gange. Der Beginn der Hauptlese wird im Burgenland für Mitte September und in Niederösterreich und in der Steiermark für Anfang Oktober erwartet.

Starke Verrieselungsschäden
Der Wechsel von enormer Hitze zu nasskalter Witterung während der Blüte hat in manchen Gebieten beachtliche Befruchtungsprobleme (Verrieselung) vor allem bei der Hauptsorte Grüner Veltliner verursacht. Hauptbetroffen sind die Gebiete entlang der Donau, wie die Wachau, Kremstal und Kamptal sowie manche Gebiete im westlichen Weinviertel. Punktuell gab es auch in vielen anderen Anbaugebieten nennenswerte Verrieselungsschäden. Diese Verrieselungsschäden sind hauptverantwortlich dafür, dass auch im heurigen Jahr von einer leicht unterdurchschnittlichen Erntemenge ausgegangen werden muss. 

Außerdem verursachte sehr frühzeitiger Hagel am 4. Mai im sogenannten »Blaufränkischland« im Mittelburgenland erste schwere Schäden. Bis Ende August sind rund 2500 Hektar (NÖ: 1200 Hektar, B: 1100 Hektar, STMK: 200 Hektar) Weinflächen in Österreich durch Hagel beschädigt worden. Die durch Hagel entstandenen Schäden an Weinkulturen betragen – wie bereits eingangs erwähnt – rund fünf Millionen Euro. Hingegen gab es im Vergleich zum historischen Frostjahr 2012 im heurigen Jahr keinen nennenswerten Frostschaden.

www.oesterreichwein.at


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Marion Topitschnig
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