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Wissenschaft: Sonnenschutz von innen

Schatten, Hut und Sonnencreme schützen vor Sonnenbrand. Dazu lässt sich ein Basisschutz von etwa 2–3 mit gelb-orange-rotem Obst und Gemüse und ausgewähltem Seafood erreichen. Dafür sorgen Vitamine und Carotinoide.

Unsere Haut ist das größte Organ, Spiegel der Seele und ein wesentliches Schönheitsattribut. Sie gibt Aufschluss über Lebensstil, Stress und Alter. Sieht sie vorzeitig gealtert aus, ist das zu 80 Prozent auf UV-Licht-Exposition zurückzuführen. Denn durch das UV-Licht bilden sich freie Radikale, DNA-Strangbrüche und toxische Fotoprodukte, die die Haut schädigen.

Zudem fallen Stoffwechselprodukte an, die Entzündungen auslösen. Und es entstehen mehr Falten. Insgesamt lässt sich sagen: Bei der UV-bedingten Hautalterung handelt es sich um eine chronische Entzündung. Bewusste Ernährung kann helfen, diese in Schach zu halten.

Wer die Haut konsequent vor den Effekten der Sonnenstrahlung schützen will, greift daher nicht nur zur Tube, sondern unterstützt mit einer »Sonnendiät«. Diese kann zwar das Eincremen und den Schutz mit Hut und Shirt nicht ersetzen, ein zusätzlicher Schutz von innen hat aber einen entscheidenden Vorteil: Während Cremes nur in der oberen Hautschicht wirken, erreichen Nährstoffe den gesamten Körper.

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Zu den Gegenspielern des »Sonnenstresses« zählt eine Reihe von effektiven »Radikalfängern«: Vitamin C und Vitamin E sowie die gelb-orange-roten Carotinoide wie Betacarotin, Lycopin und Astaxanthin können die Haut vor dem durch UV-Stress ausgelösten Stress schützen.

Pfirsiche, Nektarinen, Marillen, Wassermelonen, Mangos, Karotten, rote Paprika, rote Grapefruit und Paradeiser (auch und sogar als Sauce) zählen demnach zu den protektiven Favoriten. Auch Algen, Lachs und Krustentiere sind hilfreich. Um einen effektiven Schutz zu erzielen, braucht es mindestens acht Wochen bunte Kost, damit genug Zeit bleibt, leere Speicher zu füllen und das Überschüssige in der Haut abzulagern.

Zudem werden Vitamin-C-reiche Früchte wie Paprika oder Zitrusfrüchte idealerweise mit Vitamin-E-haltigen Ölen wie Sonnenblumen- oder Olivenöl kombiniert. Innerhalb mehrerer Wochen lässt sich so ein innerer Sonnenschutzfaktor von 2–3 aufbauen. Das ist nicht viel, kann jedoch ein wertvoller Basisschutz sein.

Ist die Haut bereits gerötet, lindert Zink die Entzündungsprozesse und lässt so den Sonnenbrand schneller abklingen. Profitieren kann also auch, wer erst in den heißen Sommermonaten zielgerichtet bei Zinkreichem zugreift: So können Milchshakes, Steaks, Fisch oder Omlette unterstützen, einen bestehenden Sonnenbrand zu lindern. 

Erschienen in
Falstaff Rezepte 02/2020

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Marlies Gruber
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