»Jägerball« in der Hofburg und »Spanische Hofreitschule«.

»Jägerball« in der Hofburg und »Spanische Hofreitschule«.
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»Wir sind der größte und vor allem älteste karitative Ball Österreichs«

Christa Kummer-Hofbauer, »Präsidentin des Verein Grünes Kreuz«, im Gespräch über das Besondere am Jägerball, karitative Anliegen und die Attraktivität für die Jugend.

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Falstaff: Der Jägerball vom Grünen Kreuz feiert sein 100. Jubiläum. Was macht für Sie das Besondere des Balls aus?

Christa Kummer-Hofbauer: Er ist bodenständig, der Tradition verbunden, ohne altmodisch oder kitschig zu sein. Die Besucherinnen und Besucher sind zwar herausgeputzt und dennoch vermittelt Tracht immer auch etwas Gemütliches!

Der Jägerball hatte von Anfang an das Ziel, in Not geratene Jäger und deren Familien in schwierigen Zeiten zu unterstützen. Wie wichtig ist dieses karitative Anliegen heute?

Leider muss dieser soziale Aspekt 118 Jahre nach dem ersten Jägerball (1905) immer noch thematisiert werden. Vom Schwerpunkt ist er aber jetzt etwas anders gelagert als damals. Aber ja, es ist immer noch ein Thema, wenngleich sich der Aufgabenbereich auch sehr gewandelt hat – wir fördern nicht nur die Ausbildung von Berufsjägern, wir sind auch sehr im Bereich Wissenschaft und Forschung engagiert. Seit letztem Jahr gibt es auch den »Verein Grünes Kreuz Biodiversitätspreis«.
Mir ist es wichtig, auf die Probleme der Gegenwart einzugehen, Lösungen zu finden und auch Menschen vor den Vorhang zu holen, die im Bereich Naturschutz und Erhalt der Artenvielfalt zukunftsweisende Ideen umsetzen. Das ist unsere Pflicht, das sind wir der Natur schuldig.

Wie hat sich der Ball im Laufe der Jahre verändert?

Er wurde immer größer. Der Erste im Hotel Continental, dann in den Sofiensälen, bis zur Hofburg, später sind die Redoutensäle (die interimistisch aufgrund der Parlamentssanierung weggefallen sind) dazu gekommen – und schließlich auch die Spanische Hofreitschule. Mittlerweile sind wir mit 5500 Ballgästen der größte und vorallem älteste karitative Ball Österreichs.

Wie gelingt es, den Ball modern zu gestalten und auch für die Jugend attraktiv zu sein?

Die Jungend liebt das Unkomplizierte am Jägerball! Wie schon anfangs erwähnt, trifft Tradition das Heute, ohne aufdringlich oder gar peinlich zu sein!
Genau das wird auch von der Jugend stark angenommen! Diesmal warten einige Überraschungen und ab 1.00 Uhr morgens öffnet die Spanische Hofreitschule speziell für die Jugend. Das bedeutet »Partytime« mit besonderen Schmankerln und speziellen Bands. Erstmals wird es eine Stempelrally geben, bei der man sich bei verschiedenen Stationen am Jägerball Stempel holt. Den Letzten Stempel gibt es in der »Wilderer Stube« samt  Überraschung. Der Höhepunkt ist dann unsere »Gin O’Clock« in der Hofreitschule.


Herta Scheidinger
Autor
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