»Wir sind das Original«

Heumilch boomt und ist mittlerweile 85 Prozent der Österreicher ein Begriff. Die ARGE Heumilch zog anlässlich dieser erfreulichen Entwicklung Bilanz über die vergangenen zwei Jahre und gab einen Ausblick auf weitere Schwerpunkte.

»Der gemeinsame Weg der Heumilchbauern und -verarbeiter wurde bestätigt. Unsere Aktivitäten wurden von den Konsumenten, vom Handel und auch von der Gastronomie sehr gut angenommen. Immer mehr Konsumenten greifen im Kühlregal zu Heumilch und Heumilchprodukten«, so bilanziert Karl Neuhofer, Obmann der ARGE Heumilch, das Jahr 2011 aus Sicht der österreichischen Heumilchwirtschaft. Außerdem sei der Bekanntheitswert von Heumilch bei Konsumenten und im Lebensmittelhandel weiter gestiegen - und zwar auf 85 Prozent. Auch in Zukunft ginge es darum, dass alle an einem Strang ziehen.

Nachhaltige Sicherung

Aus Bauernsicht sei besonders die Entwicklung des Heumilch-Zuschlags erfreulich, sagte Neuhofer bei der Bilanzkonferenz in Wien: »Dieser liegt bei rund zehn Prozent des Standardmilchpreises und hat sich in den vergangenen zwei Jahren mehr als verdreifacht. Diese Steigerung leistet einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der österreichischen Heumilchwirtschaft, die europaweit einzigartig ist.« Mit der Marketingoffensive 2012 wolle man auch in Zukunft die Basis für eine angemessene Wertschöpfung und eine nachhaltige Sicherung der heimischen Heumilchwirtschaft schaffen. Der Bekanntheitsgrad sollte noch weiter gesteigert und Genuss als Kernbotschaft transportiert werden. Dies sollte der ARGE Heumilch nicht zuletzt durch ihren Genussbotschafter, den Spsitzenkoch Joachim Gradwohl gelingen.

Auf der Heumilchalm fühlen sich die Kühe wohl. / Foto: ARGE Heumilch

Absatz stieg um 17 Prozent

Dass die ARGE Heumilch auf einem erfolgreichen Weg ist, zeigen die Zahlen. Der Absatz von Heumilch und Heumilch-Produkten hat im Vorjahr in Österreich laut Key Quest Marktforschung um 17 Prozent zugelegt und lag bei 32.000 Tonnen. »Bei Käse erzielten wir ein Plus von fünf Prozent auf rund 4.200 Tonnen, der Absatz der weißen Palette stieg um 16 Prozent auf rund 27.000 Tonnen«, erklärt Andreas Geisler von der ARGE Heumilch. Im Inland konnte ein Umsatzzuwachs von 21 Prozent erwirtschaftet werden. Der Exportanteil der heimischen Heumilch-Betriebe beläuft sich auf rund 32 Prozent. Die österreichische Heumilch-Wirtschaft hat sich im Vorjahr zum wiederholten Male mit besonderer Innovationsstärke präsentiert: »Unsere Verarbeiter haben der großen Nachfrage nach Heumilch aus Österreich Rechnung getragen und das Produktsortiment von 400 auf 500 ausgebaut«, sagt Geisler. »Die Zeiten, in denen Heumilchbauern als rückstängid galten, sind vorbei.«

Genuss, Gesundheit und Artenvielfalt
Diese drei Themenbereiche standen im vergangenen Jahr im Mittelpunkt der Marketingaktivitäten der ARGE Heumilch. 2011 wurde unter anderem eine Gräser- und Kräuterfibel präsentiert, um die Artenvielfalt und Biodiversität der heimischen Wiesen- und Weideflächen aufzuzeigen. Die 2011 vorgestellte Fettsäurenstudie hat ergeben, dass österreichische Heumilch im Durchschnitt rund doppelt so viele Omega-3-Fettsäuren und konjugierte Linolsäuren, CLA, wie Standardmilch enthält und unterstreicht einmal mehr die Hochwertigkeit von Heumilch. Für 2012 hat die ARGE Heumilch im Rahmen ihrer Vermarktungsoffensive wieder ein dichtes Bündel an Maßnahmen geschnürt, um Heumilch und Heumilchprodukte zu promoten. »Heumilch hat ein Riesen-Potenzial, sie wird aber immer ein Nieschenprodukt bleiben«, so Karl Neuhofer. Um dieses Potenzial 2012 weiter auszuschöpfen, sind unter anderem die Fibel »Wiesen, Weiden, Almen« sowie ein Kinderbuch mit dem Titel »...warum die Heumilch so gut schmeckt« geplant. Ein weiterer Schwerpunkt wird 2012 darauf gelegt, den heimischen Konsumenten das Heumilch-Regulativ näherzubringen. Nur Produkte mit dem Heumilch-Logo »Die reinste Milch« erfüllen diese sehr strengen Bestimmungen. Die beliebte Heumilch-Alm wird 2012 wieder vor großen Verbraucher-Märkten in Deutschland Station machen und die deutschen Konsumenten zum dritten Mal über die Vorzüge der ursprünglichsten Form der Milcherzeugung informieren. Der Schwerpunkt wird auf den österreichischen Käsespezialitäten aus Heumilch liegen.

Heumilchkäse kommt ohne Konservierungsstoffe und ohne Geschmackszusätze aus. / Foto: ARGE Heumilch

Über die Heumilch

Die ARGE Heeumilch Österreich vereinigt mehr 8.000 Heumilch-Bauern und rund 60 Verarbeiter und ist die Nummer 1 bei der Erzeugung und Vermarktung von Heumilch. Als einzige weltweit arbeiten die Mitglieder der ARGE nach einem strengen Regulativ, dessen Einhaltung von unabhängigen, staatlich zertifizierten Stellen kontrolliert wird. Hauptproduktionsgebiete der Heumilch sind Vorarlberg, Tirol, Salzburg, Oberösterreich sowie die Steiermark. In Österreich liegt der Heumilchanteil an der Gesamtproduktion bei 15 Prozent, in Europa bei lediglich drei Prozent.
Bei der Heumilchwirtschaft handelt es sich um die ursprünglichste Form der Milcherzeugung: Die österreichischen Heumilch-Kühe ernähren sich im Sommer von Kräutern und Gräsern auf den heimischen Wiesen, Weiden und Almen, im Winter kommt Heu oder Getreideschrot in den Trog. Gärfutter wie Silage ist strengstens verboten. Sämtliche Produkte werden kontrolliert gentechnikfrei hergestellt. »Die Kühe haben eine richtige Gaude, wenn sie zum Mittagstisch gehen«, so Karl Neuhofer. Und dieser Spaß setzt sich beim Genuss der Heumilchprodukte fort.

www.heumilch.at

(top)

Marion Topitschnig
Autor