Wieninger gewinnt internationale Pinot-Noir-Verkostung

Der Pinot Noir Grand Select 2004 von Fritz Wieninger wurde bei einem Tasting in Singapur am höchsten bewertet.

»Ich freue mich unheimlich über den Erfolg bei der Pinot-Verkostung in Singapur», sagte Fritz Wieninger im Gespräch mit falstaff.at. Der Wiener Parade-Winzer fühlt sich in seiner Arbeit mit der schwierigen Rebsorte »sehr bestätigt«. Er investiert in seine Pinots Noirs viel Leidenschaft und widmet ihnen besondere Aufmerksamkeit, war aber ein wenig enttäuscht, dass seinen heimischen Erfolgen noch keine internationalen folgten. Umso mehr freut sich der Stammersdorfer nun, dass es bei dieser hochkarätig besetzten Verkostung nun doch endlich geklappt hat. Leider ist der Pinot Noir Grand Select 2004 schon ausverkauft, aber der 2006er-Jahrgang hat ebenso großes Potenzial und ist noch verfügbar. (z.B. bei Wein & Co)

Zwölf Österreicher unter Top 20
Aber nicht nur Fritz Wieninger ist mit dem Ausgang des von Ex-ÖWM-Chef Michael Thurner organisierten Pinot-Tastings in Singapur hochzufrieden. Die gesamte heimische Weinwirtschaft jubelt über das tolle Abschneiden der heimischen Weine im Wettbewerb mit großen Pinots aus dem Burgund und der Neuen Welt. Unter den bestbewerteten 20 Weinen befinden sich gleich zwölf österreichische. Den dritten Platz sicherte sich der Johanneshof Reinisch mit dem Pinot Noir »Holzspur« Grand Reserve 2007, Gerhard Markowitsch freut sich über den vierten Platz mit seinem Pinot Noir Reserve 2004. An zweiter Stelle landete übrigens Comte Georges de Vogüè mit dem Chambolle-Musigny, 1er Cru 2005 aus dem Burgund. (Ergebnisliste & Jury als pdf)

Die ersten fünf der Pinot-Verkostung in Singapur

Rotweine im Aufwind
Naturgemäß freute sich ÖWM-Chef Willi Klinger über das Abschneiden der österreichischen Pinots Noirs am meisten: »Dieses Ergebnis zeigt uns, dass wir international nun auch mit unseren hochklassigen Rotweinen überzeugen. Lange Zeit waren wir ausschließlich für unsere Weißweine weltweit bekannt, jetzt werden wir immer öfter auch mit Weltklasse-Rotweinen in Verbindung gebracht.«

Ausblick auf den Jahrgang 2010
Fritz Wieninger berichtete im Gespräch mit falstaff.at auch von sehr guten Vorzeichen für den Jahrgang 2010: Der August war sehr kühl, was für die Aromaausprägung von Vorteil ist und die Beeren sind klein und versprechen viel Gehalt. Allerdings wäre jetzt schon genug Feuchigkeit im Boden und man müsse auf trockenes und sonniges Herbstwetter hoffen. Der Ertrag wird aber in jedem Fall sehr klein sein, es wurden insgesamt wenige Trauben ausgebildet und die Rebstöcke am Nussberg leiden immer noch unter den Folgen des verheerenden Hagelsturms vom letzten Sommer. Hier gab es über den Winter auch massive Stockausfälle zu beklagen. Insgesamt rechnet Wieninger heuer mit einer Erntemenge, die 15 bis 20 Prozent unter dem langjährigen Durchschnitt liegt.

www.wieninger.at

(von Bernhard Degen)

Bernhard Degen
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