Wiener Sextett spielt den Gemischten Satz

WienWein hat zwei neue Mitglieder und will den »Wiener Gemischten Satz« per Verordnung schützen und reglementieren.

Die WienWein-Gruppe hat am Mittwoch im K47 das Weingut Cobenzl und Mayer am Pfarrplatz offiziell in ihren Kreis aufgenommen. Für die Gründungsmitglieder Christ, Edlmoser, Wieninger und Zahel war wichtig, dass die Weingüter über eine relevante Anbaufläche, einen gewissen Teil davon mit Gemischten Satz bepflanzt, verfügen und dass über mehrere Jahre hinweg ansprechende Qualität produziert wurde. Insbesondere der erste Punkt trifft auf das Weingut Cobenzl mit 48 Hektar sowie das Weingut Mayer am Pfarrplatz mit 63 Hektar in überzeugendem Maße zu. Gerhard Lobner, der Pfarrplatz-Geschäftsführer, berichtete falstaff.at stolz, dass eben erst sechs Hektar neu übernommen wurden: 2,5 am begehrten Nussberg und 3,5 in Neustift. »Wir sind richtig stolz auf den Zuwachs und unsere neue Größe«, freut sich der alte und neue WienWein-Präsident Fritz Wieninger. Mit über 200 Hektar Anbaufläche stellen die WienWein-Winzer nun bereits die Hälfte des Qualitätsweinbaus in Wien.

Eine Erfolgsgeschichte
Die bisherigen Erfolge der Gruppe sind unbestritten: Sie konnten die kontinuierliche Abwärtsbewegung im Wiener Weinbau stoppen und eroberten laut Wieninger »einen gerechten Platz auf den Weinkarten in der Wiener Gastronomie«. Der durchschnittliche Kilopreis von Wiener Trauben stieg in den letzten Jahren ebenso wie der Grundstückspreis von Weingärten, deren Gesamtfläche wieder gewachsen ist. »Man geht wieder des Weines wegen zum Heurigen und nicht wegen dem Essen« resümiert Wieninger. Auch die Exportquote konnte enorm gesteigert werden und Wiener Weine stehen auf den Weinkarten der besten Restaurants von New York bis Tokio.

Wiener Gemischter Satz
Neben dem Grünen Veltliner konnte vor allem die Nachfrage nach Gemischten Satz gesteigert werden. Die Wiener Winzer haben durch die Kultivierung der traditionellen Anbaumethode, bei der mehrere Rebsorten gemischt ausgesetzt und gemeinsam geerntet werden, einen veritablen Boom ausgelöst. Rasch haben sich zahlreiche Nachahmer gefunden, die ebenfalls von der gestiegenen Nachfrage profitieren wollen, allerdings entspricht das Qualitätsdenken der meisten nicht dem der WienWein-Winzer. Deshalb hat sich das Wein-Sextett auf eine Verordnung geeinigt, wonach der »Wiener Gemischte Satz« unter dieser Bezeichnung nur unter Einhaltung bestimmter Kritierien auf den Markt gebracht werden darf: Der Weingarten muss in Wien liegen und mit mindestens drei verschiedenen Rebsorten bepflanzt sein. Holzeinsatz ist erlaubt, darf aber nicht vordergründig schmeckbar sein. Es handelt sich dabei um einen Entwurf, der dem Landwirtschaftminister vorgelegt wird. Das DAC-Konzept ist für das Weinbaugebiet Wien nur schwer umsetzbar, weshalb das Herkunftsprofil über die eben beschriebene Verordnung geschärft werden soll.

www.wienwein.net

von Bernhard Degen

Urkunden für die neuen Mitglieder

Bernhard Degen
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