Andreas Gugumuck in seinem Schneckenfeld

Andreas Gugumuck in seinem Schneckenfeld
© Karin Nussbaumer

Wien wird wieder zur Schneckenmetropole

Dass Wien früher eine Schneckenhochburg war, wissen heute nicht mehr viele. Für eine Woche sollen die Schnecken wieder im Mittelpunkt stehen.

Wien war ab dem 18. Jahrhundert als Schneckenhochburg bekannt. Im ersten Bezirk gab es einen Schneckenmarkt und ein Schneckenbierhaus. Wie kamen die Schnecken aber nach Österreich? In der Römerzeit waren die Weichtiere wegen ihrer angeblich anregenden Wirkung besonders beliebt. Mit der Ausdehnung des Römischen Reiches kamen die Schnecken in den Alpenraum, darunter in die Römerstadt Carnuntum in der Nähe von Wien. Aber erst mit der Christianisierung wurden Schnecken besonders beliebt. In der Fastenzeit konnten sie problemlos verspeist werden, weil sie weder als Fisch noch als Fleisch deklariert wurden. Nach und nach wurden Schnecken im Alpenraum beliebter und bis in die Anfänge des 20. Jahrhunders waren Weinbergschnecken eine weit verbreitete Spezialität in der österreichischen Küche. Heute zählen Weinbergschnecken zum kulinarischen Erbe der Alpen, das nach einer Zeit der Geringschätzung wieder an Popularität gewinnt. Nicht zuletzt dank der unermüdlichen Bemühung des Wiener Schneckenzüchters Andreas Gugumuck.

Wiener Schneckenfestival von 26.9. bis 2.10.

Bereits zum sechsten Mal organisiert Gugumuck eine kulinarische Woche, in der die Weinbergschnecken wieder im Vordergrund stehen. Verschiedene Restaurants in Wien bieten Gerichte aus Schnecken an. Mit dabei sind heuer u.a. das »Grand Ferdinand«, »Il Melograno«, Lingenhel, Christian Petz mit dem »Gußhaus« und »Amadors Wirtshaus«. Am Menüplan stehen Kreationen wie »Gratinierte Wiener Weinbergschnecken mit Knoblauchbaguette«, »Escargots de Vienne – klassisch mit Knoblauch-Petersilien-Butter« oder »Wiener Schnecken, Kaisergranat, Bergkäse, Schnittlauch«.
Auch am »Gugumuck-Hof« gibt es einiges zu sehen und verkosten. Am 1. Oktober 2016 findet dort das Hoffest statt mit Führung durch die Future-Farm, Eröffnung des Bienenzentrums und Stadlfest mit Schneckenspezialitäten und tollen Weinen. Ab September gibt es im Hof-Bistro ein Festivalmenü mit jeweils einem Gericht kreiert von Christian Domschitz vom »Vestibül« und Christian Petz vom »Gußhaus«. Chefkoch vom Bistro Dominik Hayduck wird die Gerichte vor Ort zubereiten.

Delikassen aus Schecken
© Philipp Lipiarski
Delikassen aus Schecken

Nähere Informationen zum Festival und alle teilnehmenden Restaurants finden Sie hier.

Claude Brauchbar
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