© Shutterstock

Wien: Bier aus dem Pensionistenheim

Seit 2020 brauen die Bewohner des Haus Atzgersdorf ihr eigenes Bier. Das Betreuungsangebot soll dabei nicht nur Spaß machen, sondern auch positive Auswirkungen auf die Gesundheit haben.

Hier sind Hopfen und Malz alles andere als verloren: Im Kellergeschoß des Haus Atzgersdorf, einem Pensionistenheim im 23. Wiener Gemeindebezirk, wird einmal wöchentlich Bier gebraut, abgefüllt und etikettiert. Seit 2020 soll das Brauen die Bewohner nicht nur unterhalten, sondern auch Erinnerungen wecken und die Gesundheit fördern.

»Oma«, »Opa«, »Hellmut« und »Hellga«

Unter fachmännischer Anleitung wird ein Wiener Lager sowie ein Helles mit den Namen »Oma«, »Opa«, »Hellmut« und »Hellga« produziert. Dabei helfen die Bewohner bei sämtlichen Schritten mit – vom Einmaischen über das Flaschenwaschen bis hin zum Aufkleben der Etiketten. Diese etwas andere Art von Betreuung findet besonderen Anklang: »Man kann das mit allen Sinnen machen. Die Gerüche wecken dann Erinnerungen, vor allem bei unseren dementen Bewohnern«, so Ursula May aus der betrieblichen Gesundheitsförderung im ORF-Interview.

Sinnvolle Beschäftigung, die Spaß macht

Das Bierbrauen würde den Bewohnern nicht nur Spaß bereiten, sondern wäre auch eine sinnvolle Beschäftigung, die die Feinmotorik beanspruchen und die Teilhabe im Heim fördern würde, so May. Erstehen kann man das Bier für zwei Euro pro Flasche in allen 30 Heimen der »Häuser zum Leben«.

Innovative Projekte wie die Brauwerkstatt gibt es mehrere in dem Pensionistenheimen – so werden von den Bewohnern neben Bier auch eigener Honig, Schnaps und Kuchen in der hauseigenen Patisserie produziert.

Derya Metzler
Autor
Mehr zum Thema
Rezeptsammlung
Rezept-Ideen: Kochen mit Bier
Biergenuss endet nicht im Glas, der Gerstensaft verleiht auch Speisen eine besonders genussvolle...
Von Redaktion