Gastro-Profis Moni Wlaschek und Werner Helnwein

Gastro-Profis Moni Wlaschek und Werner Helnwein
© Falstaff/Degen

Wien bekommt eine neue »Spelunke«

In das Gebäude des News-Verlags wird junge und unkonventionelle Gastronomie einziehen – mit avantgardistischem Interieur, unkomplizierter Küche und rockiger Bar.

Das Element Wasser hat es den Betreibern des »Klee am Hanslteich« wohl angetan. Und da man sich ja weiter entwickeln will, hat es Moni Wlaschek und Werner Helnwein nun vom Teich am Stadtrand an den Donaukanal im Zentrum von Wien gezogen. Weil die Lage am Wasser auch bei der Ausrichtung eine Rolle spielen soll, haben die beiden das Thema Hafenkneipe als gemeinsamen Nenner gewählt. Es findet sich nicht nur im Namen »Spelunke« wieder, es zieht sich auch wie ein Roter Faden durch das Interieur und das kulinarische Angebot. Die beiden Schlüsselpositionen Küche und Bar wurden auch gleich mit authentischen Seebären besetzt: Alexander Pochlatko am Herd und Marcus Philipp am Tresen.

Aus der Kombüse

Passend zum Thema sollen Steckerlfische zu Signature Dishes werden. Abgesehen davon setzt Pochlatko einerseits auf Klassiker wie Beef Tartare oder Schweinsbraten und andererseits auf vegetarische und vegane Gerichte. Jeder Gast soll zu jeder Zeit für sich das Richtige finden. Vom Frühstück (noch nicht zum Start) über Tagesgerichte bis hin zum unkomplizierten À la Carte-Dinner. Eine eigene Pâtisserie sowie eine Kuchenvitrine sollen die Nachmittagsbesucher und Kaffee-Freunde anlocken. Ein Espresso an der Bar soll übrigens bloß einen Euro kosten.

Marcus Philipp kapert die Bar

Mit Barchef Marcus Philipp haben Wlaschek und Helnwein einen doppelten Glücksgriff gemacht: Einerseits passt er von seiner Persönlichkeit her ausgezeichnet in das Hafenkneipen-Konzept und andererseits hat er durch den Gewinn der World Class Austria und seinem hervorragenden Abschneiden beim internationalen Finale (Falstaff hat berichtet) seine Popularität in der Wiener Barcommunity noch ausbauen können. »Er kann sich bei uns austoben«, sagt Helnwein im Gespräch mit Falstaff und schwärmt von der Kreativität des langjährigen Barchefs der Albertina Passage. Mit Lisa Elixhauser, Thomas Lang und David Gebrial stehen ebenfalls erfahrene Barkeeper an Philipps Seite. Optisch wird die Bar von kupfernen Biertanks, aus denen Ottakringer Goldfassl fließt, gekrönt.

Vinyl und Graffiti

Optisch wird die »Spelunke« eine Verlängerung des Donaukanals, die dominierenden Graffitis werden nicht nur den Weg in das Lokal weisen, auch innen durfte sich einer der bekanntesten Graffiti-Künstler verwirklichen. Akira Sakurai kreierte neben dem Corporate Design für das gesamte Projekt das weltweit erste Graffiti-Foto-Beton-Gemälde, das das Lokal optisch dominiert. Abgesehen von den auffälligen Graffitis wird viel dunkles Holz verwendet, das zum Teil sogar schwarz geflämmt ist. Fast die gesamte Meublage inklusive Stühle und Tische wurde eigens für das Lokal designt. Insgesamt verfügt die »Spelunke« über rund 150 Plätze im Inneren und 40-50 Plätze auf der Terrasse auf der Taborstraße. Die Wände werden zum Teil mit Schallplatten dekoriert, die aber keine bloßen Schauobjekte sein sollen, sondern auch abgespielt werden können. Neben DJs, die ausschließlich mit Vinyl arbeiten, sollen Gäste selbst ihre Lieblingsplatten spielen können.
Offizielle Eröffnung der »Spelunke« ist am 20. Oktober.

Moni Wlaschek und Werner Helnwein auf der Terrasse der Event-Location »Dach«
© Falstaff/Degen
Moni Wlaschek und Werner Helnwein auf der Terrasse der Event-Location »Dach«

Das »Dach«

Wlaschek und Helnwein sind auch die neuen Pächter der Location im Dachgeschoss des vorgelagerten Hochhauses. Die künftig schlicht »Dach« genannte Eventlocation ist über eine exponierte Brücke erreichbar und bietet einen spektalulären Blick auf die Wiener Innenstadt. In Gala-Bestuhlung sollen bis zu 90 Personen Platz finden, stehend mindestens 120 Gäste.

Bernhard Degen
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