Pächterin Barbara Eselböck und Vermieter Bernhard Göschl im Gespräch mit Falstaff.at über Brandursache und Neubau. Feinschmecker werden sich gedulden müssen.
Jetzt wo der Rauch abgezogen ist, kann nach dem Brand im Gebäude der Blauen Gans im burgenländischen Weiden erste - ernüchternde - Bilanz gezogen werden. Bernhard Göschl, Besitzer des Seeparks Weiden, in dem sich die Blaue Gans befindet, berichtete von den ersten Lokalaugenscheinen mit Sachverständigen: Im Club 119 im ersten Stock, wo der Brand ausgebrochen war, mussten die Versicherungs-Experten einen Totalschaden feststellen. Das Restaurant im Erdgeschoss habe vor allem durch die Lösch-Arbeiten schwer gelitten, die Bausubstanz sei von den Experten aber als "erhaltenswert" erachtet worden.
Die Brandursache scheint geklärt: Noch nicht erkaltete Asche wurde von einer Mitarbeiterin auf der Terrasse des Club 119 in einen Plastikeimer gekippt, begann wieder zu glosen und steckte nach mehreren Stunden das Haus in Brand. Göschl will Restaurant und Club wieder aufbauen, es handle sich aber um ein umfangreiches Vorhaben, weshalb noch nicht abschätzbar sei, wann die beiden Lokale wieder eröffnet werden können.
Barbara Eselböck, die gemeinsam mit Ehemann Alain Weissgerber die Blaue Gans gepachtet hat, äußerte sich in einer ersten Stellungnahme resignierend. Auch wenn von der Versicherung viel abgedeckt sei, das Ausmaß des Schadens sei noch nicht abzuschätzen. Es sei zu befürchten, dass der Wiederaufbau so lange dauern könnte, dass sich die Mitarbeiter des erfolgreichen Teams anderen Aufgaben zuwenden.
Was die nähere Zukunft betrifft, wird dem Ehepaar Eselböck/Weissgerber auch ohne Blaue Gans nicht langweilig werden. Die beiden betreiben auch die Luxus-Herberge "Haus im See", um die sie sich jetzt noch hingebungsvoller kümmern wollen. Barbara Eselböck äußerte aber die definitive Absicht, die Blaue Gans mit dem gleichen Konzept weiterführen zu wollen: "Die Küchenlinie haben wir erst vor kurzem angepasst, das war so erfolgreich, dass wir daran nichts ändern wollen." Und damit Alain Weissgerber nicht aus der Übung komme, könne er ja beim Schwiegervater Walter Eselböck im Taubenkobel immer wieder aushelfen.
(Bernhard Degen)
