Wenn Gerüchte geschäftsschädigend werden

Peter Petritsch dementiert nachdrücklich, dass der »Eisvogel« in Konkurs sei.

Kellner des »Stadtgasthaus Eisvogel« am Wiener Riesenradplatz werden von Gästen seit mehreren Wochen mit irritierenden Aussagen konfrontiert: »Wie lange habt ihr noch offen?« oder »Seid ihr nicht in Konkurs?«. Das Gerücht, dass der »Eisvogel« zahlungsunfähig sei oder gar schon geschlossen habe, macht so hartnäckig die Runde, dass nicht nur Mitarbeiter des Hauses verunsichert sind, sondern dass auch schon Rückgänge bei Tischreservierungen hingenommen werden müssen. Der Ursprung dieses Gerüchts ist unklar. »Eisvogel-Besitzer Peter Petritsch erklärt gegenüber dem Falstaff jedenfalls, dass es jeglicher Grundlage entbehrt. Es sei kein Geheimnis, dass es schon einfachere Zeiten in der Wiener Gastronomie gegeben habe. Aber er sei finanziell so gut ausgestattet, dass man sich wegen ruhigerer Zeiten keine Sorgen machen müsse.

»Ich muss nicht unbedingt Geld verdienen«, sagt Petritsch. Dem Unternehmer gehört nicht nur das Restaurant am Riesenradplatz, sondern auch das Riesenrad selbst. Letzteres stellt ein stabiles und einträgliches Geschäftsfeld dar, womit er sich sein Hobby finanzieren kann. »Es ist der Spaßfaktor, warum ich das mache«, erklärt Petritsch seine kostspielige Leidenschaft. 2,7 Millionen Euro hat er in den »Eisvogel«, der vor fünf Jahren eröffnet wurde, investiert. Vor kurzem wurde ihm ein Kauf-Angebot von einer ehemaligen Politikerin und Top-Managerin gemacht, das er aber dankend abgelehnt hat: »Mit mir kann man schon über einen Verkauf verhandeln, aber nicht zum Preis eines Würstelstands«. Es ist also alles beim Alten und die Küche unter der Leitung von Toni Schrei ist in Bestform.

Zwei Gabeln im Falstaff Restaurantguide

(von Bernhard Degen)

Bernhard Degen
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