Weltweite Weinproduktion sinkt
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Frost in Europa, Waldbrände in Nordamerika: Der Kampf gegen die Naturgewalten zeigt Folgen. Nachdem uns im Sommer prophezeit wurde, dass Italien die kleinste Weinlese seit 60 Jahren erwartet und auch Frankreich der schlechtesten Ernte seit 1945 entgegenblickte bestätigte nun die »Internatioale Organisation für Rebe und Wein« (OIV): Die weltweite Weinproduktion sinkt 2017 um acht Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Trotz Einbußen von 23 Prozent gegenüber 2016 ist Italien zum dritten Mal in Folge das weltweit führende Erzeugerland in Sachen Wein, dicht gefolgt von Spanien (minus 19 Prozent) und Frankfreich (minus 15 Prozent). Auch Deutschland hat im Frühjahr gegen Frost gekämpft und beklagt zehn Prozent weniger Wein. Das vom Frost noch stärker gebeutelte Nachbarland Österreich dagegen kann sich laut OIV gemeinsam mit Portugal, Rumänien und Ungarn über ein Wachstum der Weinerzeugung freuen – auch wenn einige Winzer der Alpenrepublik hohe Ausfälle hinnehmen mussten.
Nordamerika noch ungewiss
Wie sich die jüngsten Waldbrände in Kalifornien auf die Weinproduktion der Vereinigten Staaten auswirken ist noch nicht abschätzbar – Zahlen vom August prophezeien dem Kontinent ein hohes Prodoktonsniveau. Jedoch sind die Winzer in Napa und Sonoma noch bei der Bestandsaufnahme, auch wenn ein Großteil der Trauben bereits in den Kellern ist, wurde doch auch ein Teil der Ernte durch Feuer und Rauch zerstört.
Der südliche Teil des Doppelkontinents freut sich über einen Anstieg der Weinproduktion – vor allem Argentinien und Brasilien. Chile dagegen muss das zweite Jahr in Folge mit einer geringen Produktion zurechtkommen. Australien erreicht gegenüber dem Vorjahr ein Plus von sechs Prozent, Neuseeland muss nach einem Rekord im Vorjahr ein Minus von neun Prozent hinnehmen – erzielt aber weiterhin ein hohes Produktionsniveau.
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