Wein statt Alkopops: Kultur statt Koma

Für junge Weinfreunde ist das Getränk wichtiger als die Wirkung.

Der durchschnittliche österreichische Weintrinker ist zugegebenermaßen nicht der Jüngste – so eine von Wein & Co 2012 in Auftrag gegebene Studie. Nur nur etwa ein Viertel ist jünger als 35 Jahre, bei Wein & Co Kunden sind dies annähernd 40 Prozent. Und die Besucher der Wein & Co Bars sind im Schnitt noch jünger. Ist es also ein Vorurteil, dass sich ganz junges Publikum nicht für Wein interessiert? Wein & Co lud zur Diskussionsrunde mit Experten, die es wissen sollten.

Wer schon einmal ein WeinABC, ein Verkostungsseminar von Wein & Co, besucht hat, gewinnt wohl kaum den Eindruck, dass sich junge Menschen nicht für Wein interessieren. Hier finden sich Anfangzwanziger, die sich plötzlich für Geruchs- und Geschmacksvarianten eines unverfälschten alkoholischen Getränks begeistern. Bei Alkopops & Co sollen Zucker und künstliche Aromen letzteres ja bekanntlich überdecken. Und siehe da: aus dem »Mittel zum Zweck« wird ein Genussmittel.

Eine Frage der Motivation
Wein & Co lud vergangene Woche zu einer Diskussionsrunde mit jungen Weinfreunden und auch Kunden der Wein & Co Bars. Mit dabei Conrad Simon, 22-jähriger Student an der Fachhochschule BiFi, dem die Auseinandersetzung mit Wein in erster Linie Spaß macht: »Je mehr man mit Wein zu tun hat, desto mehr schätzt man ihn. Ich würde keine Alkopops trinken, schon einmal weil ich das Gefühl habe, dass da nur schlechter Alkohol drinnen ist.« Auch die Winzersprösslinge und Zwillinge Fanny und Bert Salomon schätzen es, Weine zu verkosten und miteinander zu vergleichen. Die Gefahr, zu viel zu trinken, sei sicher bei harten Getränken größer. Fanny Salomon: »Wein genießt man, weil guter Wein einfach gut schmeckt. Mixgetränke mit Wodka trinken junge Leute eher nicht aus diesem Grund.«

Die Lust, Neues auszuprobieren
Was macht die Wein & Co Bars so interessant für junge Leute, dass der Altersschnitt hier so viel niedriger ist als in anderen Weinbars? Bert Salomon: »Einerseits ist es die riesige Auswahl an Weinen. Wir treffen uns hier meistens mit Freunden, suchen uns im Shop aus den rund 2000 Weinen zwei bis drei Flaschen aus und verkosten dann oft blind. Das macht Spaß und mit der Zeit kennt man sich auch ein bisschen besser aus.« Interessant sei freilich auch, dass man die Weine zum Shoppreis –  in der Bar nur mit dem Aufpreis für eine Flasche Mineralwasser – erstehen kann: »Wobei es ja nicht schlecht ist, wenn man zum Weinverkosten auch Wasser trinkt.«

Ist das cool?
Conrad Simon findet, dass das Entdecken besonderer Geschmackserlebnisse gerade der entdeckungsfreudigen jungen Generation entgegenkommt: »Weintrinken ist bei vielen unserer Freunde schon so etwas wie ein liebgewonnenes Hobby, für das man auch bereit ist, Geld auszugeben.« Ist es auch »cool«, sich mit Wein auszukennen? »Klar, ich beneide alle, die schon in der Schule Fachausbildungen mit Wein genossen haben.« Auch der richtige Wein zum Essen sei immer eine spannende Sache.

Eine Preisfrage
Natürlich muss einschränkend gesagt werden, dass sich viele Jugendliche einen Besuch bei Wein & Co nicht leisten können und Alkopops billig und omnipräsent sind. Aber die Supermärkte sind schon so gut sortiert, dass man auch für zuhause erschwingliche und spannende Weine einkaufen kann. Auch bei Wein & Co gibt es Weine im unteren Preissegment. Wenn in einer Freundesrunde jeder einen anderen Wein mitnimmt, kann man beim gemeinsamen Probieren spannende Erfahrungen machen.

www.weinco.at

(bed)

Bernhard Degen
Autor
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