Wein der Woche: Heida du Valais AOC 2010

Ein Wein aus der Collection Chandra Kurt - die Falstaff-Autorin bemüht sich um autochthone Schweizer Rebsorten.

Ein starker Trend in der internationalen Weinszene bevorzugt eigenständige und unverwechselbare Rebsorten aus kühlen Terroirs mit mineralischer Struktur. Es gibt also eine zart wachsende Nachfrage nach Schweizer Weinen von autochthonen Rebsorten, denn genau diese werden mit dieser Einleitung beschrieben. Eine der Rebsorten ist »Heida«, die auch »Perle der Alpenweine« genannt wird. Diesen Namen verdankt sie der Tatsache, dass sie in Visperterminen auf bis zu 1150 Metern Seehöhe gedeiht und somit die Rebe des höchsten Weinbergs Europas ist. Man gewinnt den Heida aus der gleichnamigen, kleinbeerigen und ertragsarmen Traubensorte, die in guten Jahren eine hohe Zuckergradation erzielt. Nicht selten hat der Heida bis zu 14 Prozent Alkohol.

Falstaff-Autorin Chandra Kurt bemüht sich um den Erhalt der seltenen Rebsorten, hat gemeinsam mit Madeleine Gay zu dieser Thematik ein Buch geschrieben (s.u.) und produziert mit ihr auch Weine, die sie in der »Collection Chandra Kurt« auf den Markt bringt. Einer davon ist der Heida du Valais.

Verkostungsnotiz Heida du Valais AOC 2010
Der Wein leuchtet mit sattem Goldgelb im Glas, das Aromenspektrum reicht von reifer Exotik wie Papaya und Mandarine bis hin zu Quitte, Birnenkompott und Trockenfrüchten. Am Gaumen zeigt sich der Heida stoffig mit zart rauchiger Mineralik, viel Druck und Extraktdichte. Im Nachhall reifes Steinobst und Dörrobst.

Über Chandra Kurt
Eine ihrer ersten Weinrecherchen führte Chandra Kurt vor gut 20 Jahren ins Wallis. Sie lernte damals die Güte der Walliser Weinkultur sowie die Önologin Madeleine Gay kennen. Auch wenn Chandra Kurt in der Zwischenzeit Weinberge in aller Welt besucht hat, zieht es sie immer wieder ins Wallis, wo über 45 verschiedene Rebsorten angepflanzt werden. Die beiden Weinfrauen haben zusammen eine Weinlinie kreiert – Idee der Kollektion war es, den Fokus auf alte, weniger bekannte Traubensorten zu setzen, die von der Tradition und der Geschichte des Wallis und somit auch der Schweiz erzählen. Bei den ersten beiden Abfüllungen handelte es sich um einen Humagne Rouge und einen Humagne Blanche. Zu dieser kleinen aber feinen Kollektion kam nun ein weiterer Wein hinzu: der Heida.

Über Madeleine Gay
Im Verlauf ihrer Karriere gelang es Madeleine Gay, ihre Vision des Weinbaus mit den Qualitätsansprüchen des größten Weinproduzenten der Schweiz in Einklang zu bringen. Fasziniert vom Weinbau und dem Reichtum des Walliser Terroirs, setzte sie sich von Beginn an für die Förderung der alten einheimischen Rebsorten ein. Vom Rebberg übers Labor bis zum Weinkeller erbringt die temperamentvolle und dynamische Önologin dank ihrem Wissen und ihrer Erfahrung wahre Kunstwerke.

Buchtipp
Madeleine Gay / Chandra Kurt
Von Humagne Rouge bis Heida
Ein weinkulinarisches Abenteuer im Wallis
Orell Füssli Verlag, Zürich 2011
176 Seiten, gebunden, € 36,– Euro
www.ofv.ch

Bezugsquelle: www.weinco.at

von Bernhard Degen

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