Beerbt den verstorbenen Heinz Winkler in Aschau: Armin Karrer.

Beerbt den verstorbenen Heinz Winkler in Aschau: Armin Karrer.
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Was weiß man über den Nachfolger von Heinz Winkler?

Nach dem plötzlichen Tod von Heinz Winkler ist zumindest die Nachfolge als Küchenchef geklärt. Der Österreicher Armin Karrer, der einst mit Winkler im »Tantris« kochte, ist bereits in der »Residenz« am Chiemsee im Einsatz.

Dass die Nachfolge so schnell ging, überrascht nicht, wenn man weiß, dass Armin Karrer schon seit fünf Wochen in der »Residenz Heinz Winkler« ist. Der 73-jährige Winkler war am Wochenende nach einem Zusammenbruch verstorben. »Winkler selbst hat mich noch eingestellt«, sagt Karrer gegenüber Falstaff. »Wir waren schon seit Langem in Kontakt, er wollte an mich verpachten.« Entgegen anderslautender Meldungen, nach denen sich Winkler in einigen Jahren auf Mallorca zur Ruhe setzen wollte, habe er laut Karrer seinen Rückzug schon früher geplant und sich ein Haus in der Toskana gekauft.

Winkler kannte er schon seit der gemeinsamen Zeit in München. Der gebürtige Kufsteiner Karrer, der heute 54 Jahre alt ist, arbeitete in der bayerischen Metropole unter anderem bei Heinz Winkler im »Tantris« und unter Eckart Witzigmann in der legendären »Aubergine«. 1996 zog es Karrer in die Region Stuttgart in die »Ulrichshöhe« in Nürtingen. Von 1999 bis 2003 war er Küchenchef im Gourmetrestaurant des Stuttgarter Fernsehturms, einem ambitionierten Projekt des ehemaligen Michael-Schumacher-Managers Willi Weber. Anschließend übernahm er die Pacht des »Zum Hirschen« in Fellbach. Zum kleinen Hotel gehörten eine Kochschule und zwei Restaurants: im Gewölbekeller das Sternerestaurant »Avui« und oben ein Gasthaus, das vom Michelin mit einem »Bib Gourmand« ausgezeichnet war. Nach 18 Jahren entschied sich Karrer Ende 2021, den »Zum Hirschen« aufzugeben. Als Grund dafür nannte er die Trennung von seiner Frau Ulrike.

Wie es nun in Aschau in der »Residenz Heinz Winkler« weitergeht, ist unklar. »Wir müssen erst einmal die Testamenteröffnung abwarten«, sagt Karrer. Heinz Winkler war dreimal verheiratet. Unabhängig davon aber sei die Familie froh, dass der Betrieb mit ihm als Küchenchef nahtlos weitergehen könne. Karrer selbst spricht von einer »großen Herausforderung«. Schließlich war der gebürtige Südtiroler Winkler einer der größten Köche in Deutschland. Im Alter von 32 Jahren holte er drei Sterne für das »Tantris« und war auch in seiner »Residenz« hoch dekoriert, in der er 1991 in die Selbstständigkeit startete. 

Im »Avui« hat Karrer zwar eine sehr moderne Küche etabliert, die er »Cuisine Réelle« nannte. Mit der neuen Aufgabe vor Augen sagt er aber: »Ich bin einer der Wenigen, die die große Klassik noch beherrschen.« Er wolle sich Zeit lassen, erst einmal einige Klassiker von Winkler beibehalten, um dann ein neues Team aufzubauen und »peu à peu einen eigenen Stil weiterzuentwickeln«.

Matthias Ring
Autor
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