Immer mehr Menschen essen klimafreundlich.

Immer mehr Menschen essen klimafreundlich.
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Was Essen Klimatarier?

Die Sorge um den Klimawandel ließ auch bei der Ernährung eine neue Bewegung entstehen, es gibt einen steigenden Bedarf an klimafreundlichen Lebensmitteln.

Durch die »fridays for future«-Bewegung wird Klimawandel ein immer größeres Thema. Auch die so genannten Klimatarier leisten ihren Beitrag, um die Erde zu schützen. Sie essen ausschließlich klimaschonende Produkte aus der Region. Der große Unterschied zwischen Vegetariern oder Veganern zu Klimatariern ist, dass Klimatarier bestimmte Produkte vermeiden, um das Klima zu schützen. Zum Beispiel importierte Ware oder Nahrungsmittel bei deren Produktion viel Co2 ausgestoßen wird. Daher verzichten sie zum Großteil auf Rindfleisch, da die Zucht von Rindern ein Hauptproduzent von Co2 ist.

Ebenso wird durch die weiten Transportwege von Import-Ware viel Co2 ausgestoßen. In Österreich werden 94 Prozent der Fische importiert, wodurch viel Kohlenstoffdioxid ausgestoßen wird. Klimatarier setzen auf Fische und auch Garnelen aus Binnen-Zuchten. Eine begrüßenswerte Alternative wird mit der in Aufbau befindlichen Garnelenzucht in Rottenmann in der Steiermark geboten. Dort hat man sich zum Ziel gemacht 60 Tonnen Garnelen pro Jahr zu produzieren.

Klimatarier konsumieren bevorzugt Bio-Produkte aus der Region und achten darauf möglichst wenig weg zu werfen. Viele Klimatarier kochen selbst, um genau zu wissen wie sich ihr Essen zusammensetzt.

Würmer statt Rinderfilet

Ihrer Maxime folgend ergibt es sich, dass diese Menschen kein oder nur sehr wenig Fleisch zu sich nehmen, da Viehzucht einer der größten Co2-Treiber weltweit ist. Um ernährungstechnisch keinen Mangel zu erleiden müssen sie andere tierische und pflanzliche Proteine zu sich nehmen. Als Ersatz essen sie daher teilweise Insekten, da diese wesentlich weniger Futter und Platz benötigen als Schweine und Rinder. So werden wichtige Rohstoffe gespart. Außerdem kann man Insekten zur Gänze essen, kompromissloses »Nose to tail« sozusagen. Meistens werden sie allerdings in Gerichten bei beispielsweise Burger-Patties verarbeitet, da ihre Optik viele Menschen abschreckt.

Insektenburger: Fast Food der Zukunft?
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Insektenburger: Fast Food der Zukunft?

Pilze als nachhaltige Eiweißlieferanten

Ein weiteres praktisches Fleischersatzprodukt sind Pilze. Sie sind nicht nur sehr nährstoffreich, sondern haben wie auch Fleisch einen Umami-Geschmack. Pilze enthalten sehr viel Eiweiß und können dadurch Fleisch gut ersetzen. So wie auch Insekten benötigen Pilze weniger Energie und Platz, um zu wachsen. Einige klassische Fleischproduzenten, wie beispielsweise Hermann Neuburger und sein Sohn Thomas Neuburger, haben sich dazu entschieden zusätzlich auch Pilze zu züchten.

Pilze statt Fleisch-Patties
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Pilze statt Fleisch-Patties

Schnecken checken

Auch eine Alternative zu herkömmlichen Fleisch ist die Zucht von Schnecken, wie es Andreas Gugumuck auf seinem Hof am Stadtrand von Wien seit 2014 macht. Die Idee hinter diesem Projekt besteht darin, mehr nachwachsende Rohstoffe in der Landwirtschaft zu verwenden, wie auch Ressourcen einzusparen. Außerdem möchte Gugumucki die Gastronomie nachhaltiger gestalten. Ein großer Vorteil bei der Schneckenzucht im Vergleich zur Rinderzucht ist, dass Schnecken deutlich weniger Futter und Platz benötigen, wodurch weniger Treibhausgase freigesetzt werden. Von den ca. 200 000 Schnecken, die sich im Besitz des Züchters befinden, werden viele an die Gastronomie verkauft.

Eine klimafreundliche Delikatesse
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Eine klimafreundliche Delikatesse

Gemüse vom Gärtner

Natürlich essen Klimatarier zum Großteil Gemüse und Hülsenfrüchte an Stelle von Fleisch. Dabei achten sie allerdings auf urbane und regionale Produktion. Wien ist mit einer Vielzahl an Stadtgärtnereien in dieser Hinsicht eine gesegnete Metropole. Auch Märkte spielen eine immer wichtigere Rolle, da Verpackungen gespart werden und nur die Menge gekauft werden kann, die man zurzeit benötigt.

Klimatarier werden in den nächsten Jahren eine bedeutende Rolle im Ernährungssektor spielen. Sie sind weder Tierschutz-Fanatiker noch Genussverweigerer und essen auch Fleisch – aber sie wollen immer wissen woher ihre Lebensmittel kommen und welchen Co2-Rucksack sie tragen.

Dieser Artikel der Schülerin Nina Waltenberger (13) entstand im Rahmen einer Berufsorientierung in der Praxis.

Regionales Gemüse ist gesund und klimafreundlich
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Regionales Gemüse ist gesund und klimafreundlich
Nina Waltenberger
Bernhard Degen
Autor
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