Gesund und nahrhaft zugleich: Smoothies können echte Alleskönner sein, jedoch gibt es einiges zu beachten.

Gesund und nahrhaft zugleich: Smoothies können echte Alleskönner sein, jedoch gibt es einiges zu beachten.
© Shutterstock

Warum Sie Smoothies selber mixen sollten

Vitamin-booster oder Kalorienbombe? Fertig-Smoothies versprechen viel – oft mehr als sie können. Wir haben nachgeforscht und präsentieren Rezepttipps zum Selbermixen.

In allen Farben und stehen die kleinen Fläschchen in Reih und Glied in den Kühlregalen der Supermärkte. Smoothies überzeugen uns nicht nur der Optik wegen, die Hersteller werben damit, dass sie eine kalorienarme Quelle für Vitamine und Vitalstoffe und somit die idealen Fasten-Begleiter sind. Fünf Portionen Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte sollte ein erwachsener Mensch laut Ernährungsexperten zu sich nehmen. Smoothies können Abhilfe schaffen und den Körper – mit nur einem Getänk – mit diesen wichtigen Nährstoffen versorgen. In wenigen Fällen wird selbst gemixt, zeitsparender ist der Griff in das Kühlregal. Aber das sollte ja eigentlich keinen Unterschied machen, oder?

Beginnen wir mit einer Definition: Grundsätzlich ist ein Smoothie ein Mixgetränk aus Obst und Gemüse. Die Textur sollte – wie der Name schon verrät – smooth, also cremig sein. Da bald klar wurde, dass die obstbasierten Smoothies aufgrund des hohen Zuckeranteils keine Schlankmacher sind, begann der Hype um die »Green Smoothies«, deren Hauptzutaten aus Gemüse und Kräutern bestehen. Darüber hinaus entstanden die »Superfood-Smoothies« mit Gojibeeren, Chiasamen, Mikroalgen und Co, die uns noch gesünder, schöner und jünger machen sollen.

Marketing im Vordergrund

Das Problem dabei ist, dass es keinerlei lebensmittelrechtliche Vorschriften gibt, was ein Smoothie beinhalten muss. Das heißt, dass nicht jeder Smoothie auch tatsächlich einer ist: Das Design, die Farben und die Botschaften auf den Etikettten der Flaschen können in die Irre führen. Oft sind Säfte bunt mit Smoothies vermischt – auch das Grün ist kein eindeutiges Indiz dafür, dass wirklich Blattsalate, Kräuter und Gemüse zu den Zutaten gehören.

Dahinter stecken reine Fruchtsäfte, etwa die von Äpfel, die mithilfe von Nahrungsergänzungsmitteln die passende Farbe bekommen. Wichtige Protagonisten sind hier beispielsweise die Superalgen Spirulina und Chlorella, die zwar durchaus positive Eigenschaften mibringen, in diesem Kontext jedoch eher aufgrund des intensiv grünen Farbstoffes Verwendung finden. »Superfoods« wie Baobab, Matcha oder Weizengras dominieren die Etiketten der Fertig-Smoothies, der Blick auf die Inhaltsstoffe ist jedoch äußerst ernüchternd: Prozentanteile von 0,02 bis 0,05 scheinen den Herstellern zwar auszureichend, um auffällig damit zu werben, Auswirkungen auf den Körper sind jedoch höchstens mit homöopathischen Mitteln vergleichbar. Es ist in diesem Fall nicht nötig, Ernährungswissenschaftler zu sein, um die Sinnhaftigkeit eines Fertig-Smoothies beurteilen zu können – ein Blick auf die Zutatenliste reicht aus.

Dabei sollte auch der Zuckergehalt nicht außer Acht gelassen werden. Es ist zu betonen, dass den Produkten kein zusätzlicher Zucker hinzugefügt wird wird – in Hinblick auf den Fruchtzuckeranteil ist dies jedoch auch nicht nötig. Für unseren Körper macht es zuletzt auch keinen Unterschied, ob es sich um natürlichen Fruchtzucker oder zugesetzten Zucker handelt. Eine Vielzahl an Smoothies gleicht anhand der Kalorien einem Dessert und enspricht somit eher einer kleinen Mahlzeit als einem Durstlöscher. Auch die Versprechungen, dass die Fläschchen »entschlackend« wirken, stützen sich auf keine wissenschaftliche Grundlage. Leider bleibt aufgrund der Verarbeitung, Haltbarmachung und Lagerung auch nicht mehr viel an aufnehmbaren Vitaminen übrig.

Wir empfehlen: Selber mixen!

Trotz allem gilt zu betonen, dass ein Smoothie aus dem Supermarkt immer noch besser ist, als wenn man gar kein Obst und Gemüse zu sich nimmt. Man darf nur nicht glauben, dass man mit einem dieser Fläschchen die Tagesdosis an Nähr- und Vitalstoffen erreicht.

Um dieses Problem zu umgehen und sich zu vergewissen, was tatsächlich in Ihrem Smoothie drinnen ist, empfehlen wir die Powerdrinks selbst zu Hause zuzubereiten. Dadurch können eigene Kreationen mit den Lieblingszutaten kreiert werden, bei denen die Vitamine und Nährstoffe auch erhalten bleiben. Mit den entsprechenden Gerätschaften lassen sich die Smoothies schnell und unkompliziert herstellen. Nachfolgend haben wir Tipps und Rezepte für Sie, mit denen Sie gesunde und nahrhafte Alleskönner mühelos selbst mixen können.

5 Tipps für einen noch gesünderen Smoothie

  • Milch-Alternativen
    Ein Schuss Milch kann den Smoothie noch cremiger machen. Mit Milch-Alternativen wie Soja-, Hafer- oder Mandelmilch können Sie den Fettgehalt deutlich verringern, zudem verleihen sie dem Drink eine süßliche Note.
  • Tiefgefrorenes Gemüse
    Für eine Extra-Portion an Ballaststoffen eignet sich die Zugabe von tiefgefrorenem Gemüse wie Blattspinat, Grünkohl und auch Blumenkohl – sie haben einen milden Eigengeschmack und sorgen für einen kühlenden Effekt.
  • Nicht zu lange mixen!
    Achten Sie darauf, dass Sie Ihren Smoothie nicht länger mixen als nötig, da durch die Hitze wertvolle Vitamine verloren gehen können. Mit dem richtigen Standmixer sind Smoothies in kürzester Zeit fertig und alle Nährstoffe bleiben erhalten.
  • Power-Zutat: Samen
    Für noch mehr natürliche Ballaststoffe und zwar ohne, dass der Geschmack verändert wird, sollten Sie Ihren Smoothie mit Leinsamen, Chiasamen oder Hanfsamen aufpeppen. Alle enthalten eine sehr hohe Dichte an Nährstoffen und weitere gesundheitsfördernde Eigenschaften.
  • Avocado
    Avodacos sind wahre Superfrüchte: Sie verfügen über ungesättigte Fettsäuren, Vitamine und Mineralstoffe. Da sie relativ geschmacksneutral sind, lassen sie sich vielseitig einsetzen – dem Smoothie verleihen sie zudem eine wunderbare Cremigkeit.

© DK Verlag

Buchtipp:

Grüne Smoothies. Die Energiebooster
Autorin Fern Green ist erfahrene Köchin und Rezeptentwicklerin. Die über 60 Rezepte für frische Säfte und Smoothies sind wahre Vitamin- und Energielieferanten – die perfekten Detox-Begleiter.  
Fern Green
160 Seiten
DK Verlag, 2015


© Stiftung Warentest

Smoothies, Shakes & Powerdrinks
180 Ideen für mehr Spaß im Glas
von Astrid Büscher
175 Seiten
Stiftung Warentest, 2012


© Königsfurt-Urania Verlag

Das Buch der Superfood Smoothies
100 Rezepte für leckere Powerdrinks
von Julie Morris
218 Seiten
Königsfurt-Urania Verlag, 2014 


Bernhard Degen
Autor
Derya Metzler
Autor
Mehr zum Thema
Smoothies: Vitamin-Bomben zum Schlürfen
Smoothie
Top 10 Smoothie-Bars in Wien
Vitalisierende Vitamin-Booster to go: Von Acai bis Spirulina – diese Saft-Manufakturen verwöhnen...
Von Paula Pankarter
Smoothie
Red Ruben
Für den frischen Energie-Kick ist mit dieser Smoothie-Kreation der Juice Factory gesorgt.
Smoothie
Apfel-Rosmarin-Smoothie
Erfrischender Energiekick für den Start in den Tag oder für zwischendurch.
Von Constantin Fischer
Smoothie
Erdbeer-Gurken-Smoothie
Schneller Erfrischungsdrink und Vitaminkick, perfekt für heiße Sommertage.
Von Constantin Fischer
Kaffee
Espresso-Chia-Fresca
Kaffee macht nicht nur munter, in Kombination mit Chia-Samen kreiert Constantin Fischer ein...
Von Constantin Fischer
Smoothie
Happy Morning Smoothie
Für einen gesunden und vitaminreichen Start in den Tag ist mit diesem Drink gesorgt.
Von Constantin Fischer
Smoothie
Happy Breakfast Protect Drink
Dieser Smoothie stärkt die Abwehrkräfte und sorgt für einen Energie-Kick zum Start in den Tag.
Von Constantin Fischer