Eines der vielen zerstörten Dächer in Rossatz

Eines der vielen zerstörten Dächer in Rossatz
© Weingut Josef Fischer

Wachau: Schwere Hagelschäden in Rossatz

Tennisballgroße Hagelkörner und Starkregen richteten massive Schäden an Häusern, Autos und in den Weingärten an.

Wie Geschosse durchlöcherten tennisballgroße Hagelkörner Hausdächer und Autos am Montagabend in Rossatz in der Wachau. Winzer Josef Fischer berichtet im Gespräch mit Falstaff von Naturgewalten mit denen man lieber nicht in Berührung kommt. Ein Ortsbewohner wollte noch seinen Wagen abdecken, als der Hagel immer schlimmer wurde und schon Scheiben durchschlug. Er konnte sich nur noch unter das Auto legen, um sich irgendwie zu retten.

Fischer berichtet weiters, dass das Hagelunwetter um 19.30 Uhr offenbar über dem Ortskern von Rossatz zum stehen kam und ungewöhnlich lange dauerte. Die Folge sind 40 schwer beschädigte Dächer, insgesamt sind über 100 Dächer teilweise zerstört. Den »NÖN« zufolge waren binnen kurzer Zeit 150 Feuerwehrleute im Einsatz, die zusammen mit Dachdeckern und Zimmerleuten bis nach Mitternacht die Dächer zumindest provisorisch reparierten. Die Hagelversicherung spricht von 50 Hektar betroffener Fläche und schätzt den Schaden in den Weingärten auf rund 350.000 Euro.

Da das Unwetter über dem Ortszentrum von Rossatz am schlimmsten wütete, waren auch die an den Ort angrenzenden Weingärten am schlimmsten betroffen. Josef Fischer befürchtet einen Schaden »wie im Vorjahr«. Da musste er rund 50 Prozent Einbußen hinnehmen. Diesmal kommt bei dem leidgeprüften Winzer auch noch ein zerstörtes Dach im Privathaus dazu. Trotz allem bleibt er positiv:

»Ich bin gesund, habe noch einen intakten Weinkeller, einen Traktor und weniger beschädigte Lagen, ich will nicht jammern.«
Winzer Josef Fischer

Fischer hat dabei wohl die weit schlimmer betroffenen Kollegen im deutschen Ahrtal im Hinterkopf. Auf seiner Facebook-Seite ruft er unter #solidAHRität zur Unterstützung auf. Von Winzern für Winzer.

Bernhard Degen
Autor
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