Der Arlberg, unendliche Weiten: Skifahrer erwartet im westlichsten Bundesland ein wahres Paradies – Feinschmecker natürlich ebenso.

Der Arlberg, unendliche Weiten: Skifahrer erwartet im westlichsten Bundesland ein wahres Paradies – Feinschmecker natürlich ebenso.
© Lech-Zürs Tourismus GmbH / Josef Mallaun

Vorarlberg: Ein Berg voll Veränderungen

Neue Namen in den Küchen großer Adressen: Der Arlberg geizt in dieser Wintersaison nicht mit Überraschungen. Nicht überraschend: die bereits legendäre Schneesicherheit.

Arbeiten an sieben Tagen in der Woche, monatelang keine freien Wochenenden, den Wetterlaunen der Natur ausgesetzt, die es in diesen alpinen Höhen nicht immer ganz gemütlich mit einem meint und einem auch bei bitterkalten Schneestürmen teilweise schwere Hebetätigkeiten zumutet: Zu beneiden ist so ein Sessellift wahrlich nicht. Daher darf nach mehr als 50 Dienstjahren der Wechsel der beiden Arlberger »Liftveteranen« Zugerberg und Madloch in den Ruhestand durchaus als »verdient« bezeichnet werden. Nach über 12,5 Millionen Fahrten des alten Zweier-­Sessellifts verbindet jetzt am Madloch eine komfortable Sechser-Sesselbahn mit neuer Talstation in stylischer Stahl-Glas-Konstruktion, Sitzheizung und Wetterschutzhauben Zürs und Lech. Und der legendäre Zweier-Sessellift von Zug auf die Balmalp wurde gegen eine komfortable Zehner-Gondel ausgetauscht. Das Besondere der 24-Millionen-Euro-Investition: Die Bergstation und der Gondelbahnhof der Talstation sind komplett unterirdisch angelegt. Durch moderne Technik wurde die Fahrzeit auf den Berg halbiert, die Förderleistung auf 2400 Personen pro Stunde verdoppelt und der Fahrkomfort dank Panoramakabinen ver-x-facht. Und oben geht es per Rolltreppe dann direkt in die legendäre, ebenfalls aus- und ­umgebaute Skihütte »Balmalp«.

Neben der infrastrukturellen Hardware auf den Skibergen gibt es aber auch bei der personellen Software abseits der Pisten einige – teils spektakuläre – Novitäten. Die personellen Wechsel an manchen der prominentesten kulinarischen Genussadressen des Arlbergs lassen viel Platz für Neuentdeckungen. So hat sich Matthias Schütz aus der »Griggeler Stuba« Richtung Südfrankreich verabschiedet, im »Burg Vital Resort« schwingt jetzt Küchenchef Manuel Hofmarcher das Zepter. Was bleibt, ist einer der am besten sortierten Weinkeller der Alpen. 3000 verschiedene Positionen, darunter einige Raritäten-Kapazunder, lagern und reifen in der Schatzkammer des Hauses.

Auch der neben Matthias Schütz zweite hochdekorierte »M« hat nach fünf Jahren seine Zelte am Arlberg abgebrochen: Max Natmessnig, der den »Chef’s Table« im Restaurant »Rote Wand« in lichte Höhen weiterentwickelt hat, arbeitet jetzt im Münchener »Alois«, Julian Stieger übernimmt für ihn in der »Roten Wand«. Der gebürtige Steirer wechselt aus dem »Geranium« in Kopenhagen nach Zug – und verlässt damit einen Arbeitsplatz, der gerade erst als weltbestes Lokal ausgezeichnet wurde. Das verspricht weiterhin exquisiten Gaumengenuss am Arlberg. Neue Köpfe werden auch im »Aurelio’s« in Oberlech erwartet, nachdem Christian Rescher und Markus Niederwanger, die dort ihre »Natural Art Cuisine« perfektioniert haben, zu neuen gastronomischen Ufern aufgebrochen sind.

Neue Gesichter, altes Niveau: Lech Zürs wird auch nach dem großangelegten Sesselrücken in den Topküchen der Titel als Ort mit der höchsten kulinarischen Qualitätsdichte in Österreich erhalten bleiben. Auf die gerade einmal 1600 Einheimischen kommen über ein Dutzend Lokale mit Falstaff-Topbewertungen – diese Quote schafft nicht einmal Wien. Noch dazu kommt man auf den Arlberg ja eigentlich zum Skifahren. Mit 300 Kilometern Pisten und 200 Kilometern Off-Piste-Varianten gilt der Sehnsuchtsort für Wintersportler als fünftgrößtes zusammenhängendes Skigebiet der Welt.

Fad wird es einem da nicht. Und hungrig muss man auch am Berg nicht bleiben. Dafür sorgen feine Adressen mitten in der hochalpinen Landschaft. Sei es bei einem Fondue-Abend im Panoramarestaurant bei der Rüfikopfbahn in luftigen 2350 Metern Seehöhe. Oder einer an die Partnerstädte Kampen, Beaver Creek und Hakuba Happo angelehnten Trilogie aus Austern, Steaks und Sushi im Restaurant der Schlegelkopfbahn.

Angst vor Lieferstopps oder Löchern in Pipelines braucht man hier jedenfalls nicht zu haben. Die Liftanlagen laufen seit 2020 mit grüner Energie. Der Strom für Seil- und Sesselbahnen, Bergrestaurants und Schneeanlagen kommt zu hundert Prozent aus österreichischer Wasserkraft. Das Pumpspeicherkraftwerk Kopswerk II war bei seiner Inbetriebnahme 2009 sogar das modernste der Welt. Seit einem Vierteljahrhundert ist zudem in Oberlech ein Bioheizkraftwerk in Betrieb. Mittlerweile erzeugen zusätzliche Anlagen in Lech, Zug und Zürs ausreichend Energie, um nahezu hundert Prozent aller Haushalte und Betriebe mit Wärme versorgen zu können. Und auch in Sachen Individualverkehr war und ist man hier seiner Zeit voraus: Bereits seit 25 Jahren ist Oberlech komplett autofrei. Die Versorgung der Hotels erfolgt über ein ausgeklügeltes Tunnelsystem.

Damüls-Mellau

Apropos Tunnel: Solche warten auch im Bregenzerwald – hier aber auf der Piste. Die Abfahrt von der Bergstation der Gipfelbahn durch den 120 Meter langen Skitunnel auf die Mellauer Roßstelle ist ein ganz besonderes Erlebnis. Entlang der Skiroute »Wäldle« bei der Sechser-­Sesselbahn Sunnegg gibt es einen weiteren Skitunnel im Skigebiet Damüls-Mellau Faschina. Mit 109 Pistenkilometern und 28 Liften und Bahnen ist es das größte Skigebiet im Bregenzerwald. Die Kombination von sonnigen Pisten und Nord­hängen bieten die Garantie auf stets ideale Schneeverhältnisse, weshalb sich Damüls als »schneesicherstes Dorf der Welt« bewirbt. Knapp zehn Meter Schnee fallen hier durchschnittlich pro Winter.

Die Treue der Flocken zum Ort macht bei vielen Häusern ein bequemes Ski-in- und Ski-out-Angebot möglich. Oder man wechselt auf die Rodel und die dazugehörige Naturrodelstrecke am Uga in Damüls. Kulinarisch geht es ebenfalls rasant zur Sache. So setzt Küchenchef Peter Bischof im »Alpenstern« in Damüls für seine Gourmetmenüs auf Qualität regionaler Produkte. Dazu gibt es Weindegustationen mit Raritäten aus der neuen Welt und Schätzen aus Österreich. Rustikaler geht es auf Wunsch im direkt an der Piste gelegenen Hotel »Sonnenalm« in Oberdamüls zur Sache. Mit Käsefondue oder Ripperln füllt Küchenchef Ottmar Stark die entleerten Energiespeicher. Und als »Nachtisch« serviert die Bergrettung hier ein besonderes Abenteuer: nächtliche Spaziergänge mit der Sturmlaterne durch die verschneite Landschaft.

Best of the Alps

Rote Wand Chef’s Table
im Schualhus
Wie es nach dem Abgang von Ausnahmekoch Max Natmessnig an einer der besten Adressen des ­Arlbergs schmeckt? Am besten einfach selbst ausprobieren. ­Es bleibt auch unter dem neuen Küchenchef, Julian Stieger, hochklassig.
Zug 5, 6764 Lech
T: +43 5583 34350, rotewand.com

Almhof Schneider Restaurant
In der »Wunderkammer« wird die Idee einer »Österreichischen Trattoria« verfolgt – höchste Qualität in unkomplizierter Atmosphäre.
Tannberg 59, 6764 Lech
T: +43 5583 3500, almhof.at

Griggeler Stuba
Matthias Schütz hat sich verabschiedet, nun schwingt Manuel Hofmarcher das Zepter in der Küche des Gourmettempels im »Burg Vital Resort«.
Oberlech 568, 6764 Lech
T: +43 5583 3140, burgvitalresort.com

Aurelio’s/Hotel & Chalet
Auch hier haben sich die Küchenchefs Christian Rescher und Markus Niederwanger
verabschiedet – und mit ihnen ihre Gourmetkreationen im Stil der »Natural Art Cuisine«.
Tannberg 130, 6764 Lech
T: +43 5583 2214, aureliolech.com

Goldener Berg Johannesstübli
Vier Restaurants im Haus, »Plant-based Alpine Cuisine« als Leitfaden für hochveredelte regionale Produkte nach Ideen von Küchenchef Oliver Fleisch.
Oberlech 117, 6764 Lech
T: +43 5583 22050, goldenerberg.at

Lechtaler Stube Burg Hotel
Schnörkellose, leichte, mediterrane Küche, französische Haute Cuisine und österreichische Traditionsgerichte, begleitet von 1200 Positionen im Weinkeller.
Oberlech 266, 6764 Lech
T: +43 5583 2291, burghotel-lech.com

Kronen-Stube
Fein komponierte und ausdifferenzierte Kreationen, dazu liefert die Weinkarte 1000 Gründe, warum man das Haus, das 1741 erstmals urkundlich erwähnt wurde, besuchen soll.
Dorf 13, 6764 Lech
T: +43 5583 2551, kronelech.at

Flexenhäusl
Direkt an der Skipiste auf der Passhöhe gibt es mittags österreichische Spezialitäten und abends außergewöhnliches Fondue Chinoise.
Zürs 79, 6763 Zürs
T: +43 5583 2662, edelweiss-arlberg.at

Balmalp
Grandiose Aussicht von der Terrasse auf das ­Bergpanorama.
Bei der Bergstation Zugerbergbahn
T: +43 5583 3312, balmalp.at

Mittagspitze
Im stilvollen Ambiente des Panoramarestaurants des Boutiquehotels am Fuße der Damülser Mittagspitze genießt man Vorarlberger Spezialitäten ebenso wie internationale Klassiker.
Kirchdorf 131, 6884 Damüls
T: +43 5510 211, alpenhotel-mittagspitze.at

Löffelspitze
Präzise in der Ausführung und raffiniert im Geschmack: Peter Bischof verwöhnt Fein­schmecker im neuen Fine-Dining-Restaurant des Panoramahotels »Alpenstern«. Cocktail-Begleitung zum Acht-Gänge-Menü!
Oberdamüls 191, 6884 Damüls
T: +43 5510 513, hotel-alpenstern.at

Gasthof Sonnenheim
Das Restaurant des direkt an der Piste gelegenen Hotels »Sonnenalm« in Damüls geht mit Käsefondue und Duroc-Ripperln deftig zur Sache.
Oberdamüls 197, 6884 Damüls
T: +43 5510 2570, sonnenalm-damuels.at


Erschienen in
Falstaff Nr. 09/2022

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Klaus Höfler
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