Von der Erfindung der gegrillten Käsekrainer

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Johann Teibtner vom Würstelstand beim Wiener Happel-Stadion im Interview.

Einst verkaufte sein Großvater Würste an die Tankstellen-Kundschaft, heute schwingt Johann Teibtner die Wurstzange im traditionsreichen Würstelstand beim Ernst Happel Stadion, der einer der ältesten Wiens ist. Im Interview gibt er Einblicke in seine Arbeit, erzählt aus der Familiengeschichte und davon, dass es auch am Würstelstand Trends gibt.

Wie wurde Ihre Familie zu Würstelstandbesitzern?
Johann Teibtner: 1952 hat mein Großvater eine Holzhütte dort aufgestellt, wo jetzt die U-Bahn zur Messe Wien fährt. Früher befand sich da eine Gastankstelle. Und weil das Gastanken doch recht lange dauerte – bis zu einer halben Stunde – kam mein Großvater auf die geniale Idee, die Tankstellenkunden zu verköstigen. So begann er an die LKW-Fahrer Wurst und Getränke zu verkaufen. Das war sofort ein großer Erfolg! Nach einer Zeit hat mein Großvater den alten durch einen moderneren Stand ersetzt.

Wieso haben Sie Ihren Stand nun hier vor dem Stadion?
Im Jahr 2004, als die U-Bahn hierher verlängert wurde, mussten wir den Standort verlegen. Seitdem haben wir den Würstelstand direkt vor dem Stadion. Das war insgesamt keine einfache Zeit, auch weil mein Vater zu dieser Zeit leider verstorben ist. Mittlerweile fühlen wir uns an der neuen Location auch sehr wohl.

Was hat sich im Laufe der Jahre geändert?
Nachdem wir ja einer der ältesten Würstelstände in Wien sind, haben wir schon verschiedene Vorlieben kommen und gehen gesehen. Anfangs haben wir nur gekochte Würstel verkauft, vor allem Burenwurst, aber auch Braunschweiger, Debreziner und Frankfurter. Anfang der 1960er Jahre haben wir dann – vor allem dank der Ware von Radatz – die Wurst auch gegrillt. Wir waren die Ersten in Wien, die das versucht haben, aber das hat dann sehr schnell um sich gegriffen. Der Herr Radatz senior hat das gemeinsam mit meinem Großvater ausprobiert, die beiden waren sehr eng befreundet.

Bei Events im Stadion geht´s auch am Würstelstand davor hoch her. / © Ritchy PobaschnigSeit 2004 steht der neue Würstelstand direkt vor dem Stadion. / © Ritchy Pobaschnig

Wie veränderten sich dann die »Würstelvorlieben«?
Nach dem Aufkommen der gegrillten Würstel waren die Bratwürstel lange unser Hauptgeschäft. In den 1980er und 1990er Jahren hat dann die Käsekrainer stark aufgeholt und ist zur beliebtesten Wurst geworden. Die Kombination aus Wurst und Käse ist unschlagbar. Die Burenwurst ist mittlerweile fast schon ein Nischenprodukt für Kenner und das ältere Publikum geworden, die Bratwurst ist immer noch recht stark. Seit dem ersten Tag unseres Würstelstandes beziehen wir die Ware von Radatz.

Haben Sie für die Zubereitung der Würstel ein Geheimrezept?
Ja, das haben wir: Wir verfeinern das Wasser und auch das Bratenfett mit einer geheimen Gewürzmischung, die noch von meinem Großvater stammt, und die ich natürlich nicht verrate.

Das Rezept der Currysauce holte Johann Teibtner aus Berlin. / © Ritchy Pobaschnig
Haben Sie sonst noch Spezialitäten?
Ja, wir haben ein spezielles Saucen-Rezept für unsere Currywurst. Dafür bin ich extra nach Berlin gefahren, habe mich dort genau umgehört, verschiedene Saucen verkostet und mir dann das beste Rezept gekauft – das ist natürlich auch streng geheim! Eine technische Spezialität ist die von meinem Großvater erfundene Senfanlage, die mit Druckluft funktioniert. Einige Leute haben sich diese Idee bereits abgeschaut, das funktioniert nämlich echt gut!

INFO
Würstelstand Stadion, Johann Teibtner

Meiereistraße - Einfahrt Trabrennplatz, 1020 Wien

Öffnungseiten: Mo-Fr 7-20 Uhr, Sa 9-17 Uhr, So 9-19 Uhr

Weitere Infos unter:
www.radatz.at
www.facebook.com/RadatzWien
vimeo.com/radatz
www.wuerstelstand-stadion.at

(Advertorial)