VieVinum 2012: Die Falstaff-Weinlounge

Aus gegebenem Anlass präsentiert Falstaff Weingüter von Bulgarien bis Spanien, die sich durch herausragende Weine auszeichnen.

Bulgarien verfügt über beste Voraussetzungen für den Weinbau, und auf der VieVinum 2012 kann man sich davon in der Falstaff-Lounge am Beispiel von Castra Rubra ein Bild machen. Die Geschichte von Castra Rubra begann 1999, als der Unternehmer Jair Agopjan den in private Hand übergegangenen Weinkeller Telish kaufte. 2006 begann man mit dem Bau des Weinkellers Castra Rubra, einem echten Baukunstwerk, ausgestattet mit den modernsten Technologien und nach exaktesten Parametern, die den Ansprüchen auf höchste Qualität und Mindesteinwirkung auf die Trauben und den Wein vollends entsprechen. Man wählte diesen Ort nicht nur wegen der phänomenalen Bedingungen zum Anbau der besten Weinreben – des Sonnenscheins und der lockeren Böden mit außergewöhnlich vielfältiger Zusammensetzung –, sondern auch, weil er ­geschichtsträchtig ist. »Castra Rubra« bedeutet »rote Festung« und wurde unlängst von bulgarischen Archäologen freigelegt. Seit 2004 werden genau hier neue Weingärten angelegt. Unter den Weinsorten sind Cabernet Sauvignon, Merlot, Alicante Bouschet, Sangiovese, Pinot Noir, Grenache Blanc, Cabernet Franc, Sauvignon Gris, Sauvignon Blanc, Syrah und dazu Rubin und Mavrud, auf die diese Gegend besonders stolz ist. Der Mann, der beratend ­hinter dem Team der jungen Önologen von Castra Rubra steht, ist einer der namhaftesten Weinexperten der Gegenwart: Michel Rolland.

Das rote Flaggschiff von Castra Ruba heißt Butterfly's Rock
                                                        Das rote Flaggschiff von Castra Ruba heißt Butterfly's Rock

In unserem südöstlichen Nachbarland Slowenien stehen die Zeichen eindeutig auf Qualität, und die große Vergangenheit dieses Weinbaulandes wird konsequent in die Zukunft weitergetragen. In den besten Lagen der slowenischen Steiermark setzt das 2007 gegründete Weingut Conrad Fürst & Söhne eine familiäre Winzertradition von europäischem Format fort. Die Weinpioniere Ernst und Conrad Fürst hatten sie 1821 ins Leben gerufen, ihr Nachkomme Gerhart Conrad Fürst, Wirtschaftsmediator in Wien, und der südsteirische Ausnahmewinzer Alois Gross vereinten 2007 ihre Weingärten inmitten der Hügel von Jeruzalem und Haloze unter der neu belebten Traditionsmarke. Die Renaissance des Weinguts Conrad Fürst & Söhne an seinen ursprünglichen Wirkungsstätten gebietet Demut vor der regionalen Tradi­tion und den Leistungen der Vorfahren. Sie verpflichtet aber auch dazu, das Erbe – vor allem die hervorragenden Lagen – mit dem Know-how der Gegenwart weiterzuentwickeln. ­Conrad Fürst & Söhne steht heute für das kompromisslose Bemühen um die bestmöglichen Weine eines Jahrgangs, wobei der Sorte Šipon besonderes Augenmerk gilt.

Pod Stolpom ist der Premierenwein von Conrad Fürst & Söhne
                                                  Pod Stolpom ist der Premierenwein von Conrad Fürst & Söhne

Italien ist reich an großen Winzernamen, die Tenuta dell’Ornellaia gehört fraglos zu den Titanen. Ornellaia, ein Name, der Menschen zum Schwärmen bringt – dies aber in erster Linie seinen Reben zu verdanken hat. Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc, Merlot und Petit Verdot wachsen dort auf 97 Hektar heran und bringen Jahr für Jahr Trauben von konstanter und höchster Qualität hervor. Die Weinberge stehen unter der Obhut von versierten Fachleuten, die jede Produktionsphase – von der Entwicklung der Pflanze im Weinberg bis zur individuellen Vinifikation der einzelnen Weinbergsparzellen im Keller – mit größter Sorgfalt verfolgen. Das Flaggschiff des Weinguts ist der Ornellaia. Er wurde im Jahr 1985 erstmals erzeugt und ist das Ergebnis der akribischen Selektion aller auf dem Gut wachsenden Rebsorten. Eine weltweit gesuchte Rarität des Hauses ist der reinsortige Merlot namens Masseto.

Ornellaia zählt zu Italiens gesuchtesten Rotweinen
                                                             Ornellaia zählt zu Italiens gesuchtesten Rotweinen

Ganz besondere Weine aus der Schweiz können Sie mit der »Collec­tion Chandra Kurt« kennenlernen. Hier liegt der Fokus ganz klar auf alten und unbekannten Traubensorten. Die Schweizer Weinautorin und Falstaff-­Kolumnistin Chandra Kurt und die Walliser Winzerin Madeleine Gay, die Chefönologin von Provins Valais, der größten Weinkellerei der Schweiz, haben 2008 zusammen die »Collection Chandra Kurt« lanciert. Es handelt sich dabei um eine Kollektion von Weinen, die ausschließlich aus autochthonen Traubensorten (Amigne, Diolinoir, Heida, Humagne Rouge, Humagne Blanche und Petit Arvine) vinifiziert werden. Alle Reben befinden sich im Wallis, der Schweizer Weinbauregion im Rhônetal, die von Visp bis Martigny reicht.

Heida, eine weiße Rarität aus dem Wallis in der Schweiz
                                                                 Heida, eine weiße Rarität aus dem Wallis in der Schweiz

Als das katalanische Paar Mario Rotllant und Carmen Daurella Ende der 80er-Jahre in die Region Rioja kamen, erkannten sie, dass noch immer großes ungehobenes Potenzial in den Weinbergen steckt. Bodegas Roda entstand im Bahnhofsviertel von Haro und verlieh dem Wort Qualität vom ersten Moment an eine neue Dimension. Inves­tor Mario Rotllant kaufte insgesamt 21 Pazellen mit einer Gesamtrebfläche von über 150 Hektar für die Bodegas Roda in den besten Lagen der Rioja Alta und Alavesa. Die Reben sind zwischen 30 und 90 Jahre alt. Hier setzte man von Anfang an auf französische Eiche und verzichtete auf das in Rioja ­übliche amerikanische Holz. Sämtliche Einzellagen ­werden separat ausgebaut, und erst wenn das Ergebnis stimmt, wird der Wein für den Roda verwendet, wobei nur die besten Weine in den Roda I einfließen. Ebenfalls in der Falstaff-Weinlounge vorgestellt werden die Weine des neuesten Weingutsprojekts, Bodegas La Horra in Ribera del Duero, wo der Corimbo und Corimbo I aus Tinto-Fino-Trauben ­gekeltert werden.

Mit dem Sela bietet Bodegas Roda unkomplizierten Trinkspaß
                                                         Mit dem Sela bietet Bodegas Roda unkomplizierten Trinkspaß

In der Falstaff-Weinlounge finden Sie ein ­Degustationsbuch, das Sie über die angebotenen Weine und die jeweiligen Bezugsquellen im ­Detail informiert.

Text von Peter Moser
Aus Falstaff 04/2012

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