Der Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel ist die Heimat vieler verschiedener Tiere. Neben Pferden und Enten leben hier auch 350 Vogelarten.

Der Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel ist die Heimat vieler verschiedener Tiere. Neben Pferden und Enten leben hier auch 350 Vogelarten.
© Burgenland Tourismus

Unterwegs durch die Naturparks im Burgenland

Wer den Ruf der Natur hört, findet auf burgenländischem Boden vielfältigste Fauna und Flora, um ihm zu folgen – eine Entdeckungstour.

Die geschützten, naturbelassenen Landschaftsräume sind Orte der Entschleunigung, Ursprünglichkeit und Inspiration: Ob – allen voran – der 1993 gegründete Nationalpark oder die sechs Naturparks – allesamt sind sie genau richtig für Genießer und Naturliebhaber.

Jeder Naturpark zeichnet sich durch eigene landschaftliche und kulturhistorische Besonderheiten aus und stellt einen wertvollen Lebensraum für gefährdete Tier- und Pflanzenarten dar. Die uralte Kulturlandschaft fasziniert durch Diversität: Weingärten, sanfte Hügel, Wiesen, Wälder und romantische Burgen und Seen prägen die Szenerie. Vielfalt offenbart sich den Besuchern aber auch in der Kulinarik. Wer dieser Idylle einen Besuch abstattet, gerät unweigerlich in den Bann des pannonischen Savoir-vivre.

Naturpark Geschriebenstein-Írottkö

Gesamtfläche: 35.500 Hektar (davon 8500 in Österreich, 27.000 in Ungarn)

Am besten wandernd, Nordic-walkend oder mit dem Rad erkundet man den grenzüberschreitenden Naturpark, der sich großteils auf ungarischem Boden erstreckt und zwei Namen trägt: Geschriebenstein und Írottkö. An der Grenze zwischen Österreich und Ungarn befindet sich mit stolzen 884 Metern die höchste Erhebung des Bundeslands, der gleichnamige Geschriebenstein. Wo, wenn nicht hier, wäre die darauf thronende Aussichtswarte besser platziert?

Von weiteren Aussichtstürmen und dem nicht ganz schwindelfreien Baumwipfelweg bietet sich ein wunderbarer Ausblick über die idyllische, von Wäldern, Streuobstwiesen, Burgen und Schlössern geprägte Kulturlandschaft. Als Besonderheiten der hiesigen Biodiversität gelten der Frühlingsbote Bärlauch, zartrosa blühender Diptam sowie die Wimperfledermaus, welcher in der imposanten Burg Lockenhaus eine Erlebnisausstellung gewidmet ist – ein Besuch lohnt sich für Naturentdecker aller Altersklassen. 

Informationsbüro
Naturpark Geschriebenstein-Írottkö
Bahnhofstraße 2 A, 7471 Rechnitz 
T: +43 3363 79143 
naturpark-geschriebenstein.at

Auf dem Baumwipfelweg Althodis im Naturpark Geschriebenstein spaziert man in luftigen Höhen.
© Westend61 | picturedesk.com
Auf dem Baumwipfelweg Althodis im Naturpark Geschriebenstein spaziert man in luftigen Höhen.

Naturpark Landseer Berge

Gesamtfläche: 6657 Hektar

Wenn das milde Herbstlicht die Baumkronen in schöne Gelb- und Orangetöne taucht, zeigt sich der Naturpark von einer besonders unwiderstehlichen Seite. Diese lässt sich von Wanderwegen und Radstrecken aus gleichermaßen genießen. Zwischen den Ausläufern der Alpen und der Pannonischen Tiefebene gelegen, lässt das Terrain durch verwunschene Ruinen und keltische Ausgrabungen das Leben lange vor unserer Zeit erahnen. Eine davon ist die Burgruine Landsee mit Aussichtsturm, der einen weitreichenden Blick auf das Mittelburgenland und die Bucklige Welt bietet. Eine landschaftliche Besonderheit ist neben Streuobstwiesen und der Heckenlandschaft auch der Pauliberg, ein bereits vor Urzeiten erloschener Vulkan. Die beiden Hauptakteure aus der Tier- und Pflanzenwelt sind der Feuersalamander sowie das Echte Johanniskraut. Nicht nur für Naturliebhaber gibt der Naturpark viel her, denn er ist auch kulturell erlebbar – etwa beim Besuch des Keltenmuseums oder im Renaissanceschloss Kobersdorf, wo alljährlich die Schlossspiele stattfinden. 

Kirchenplatz 6, 7341 Markt St. Martin
T: +43 2618 52118
landseer-berge.at​​​​​​​


Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel

Gesamtfläche: 9700 Hektar (nur in Österreich) 

Auch der Nationalpark liegt zum Teil in Ungarn, wo er Fertö-Hanság genannt wird. Das Gebiet zeigt sich insbesondere für jene interessant, die sich für Vogelbeobachtung begeistern, denn hier sind rund 350 Vogelarten beheimatet, die den Nationalpark zu einem der bedeutsamsten Vogelparadiese in Europa machen. Die zahlreichen Tier- und Pflanzenarten sind der Vielfalt der Lebensräume zu verdanken, die wie ein Mosaik angeordnet zu sein scheinen: hier als Weidegebiet, dort als Sandsteppe oder salzhaltige Lacke. Für Besucher vielfältig zu genießen! 

Hauswiese 1, 7142 Illmitz
T: +43 2175 3442
nationalpark-neusiedlersee-seewinkel.at


Naturpark Neusiedler See – Leithagebirge

Gesamtfläche: 11.000 Hektar

Der »Garten Pannoniens« zeichnet sich durch seine kulturelle und landschaftliche Diversität aus. Der Neusiedler See mit seinem einzigartigen Schilfgürtel ist genauso Teil der Landschaftskulisse wie die kulturhistorischen Sehenswürdigkeiten. Das Naturgebiet umfasst fünf beschauliche Ortschaften, die für ihre gut bewahrte alte Bausubstanz bekannt sind und durch burgenländische Gemütlichkeit zum Verweilen einladen. Auf den Wanderrouten zwischen Neusiedler See und Leithagebirge gilt es aufzupassen – in der Schönheit der Umgebung kann man sich leicht verlieren. Auf den Wiesen des Naturparks sichtet man mit etwas Glück gleich zwei gefährdete Arten: das Europäische Ziesel und die Zwergschwertlilie. Ein weiteres Highlight des großen Gartens ist auch der Kirschblütenradweg am Fuße des Leithagebirges: Die umliegende Landschaft präsentiert sich den Vorbeiradelnden im Frühjahr als verträumtes Blütenmeer. 

Kellerplatz 1
7083 Purbach am Neusiedler See
T: +43 2683 5920
neusiedlersee-leithagebirge.at


Naturpark Raab-Örség-Goričko

Gesamtfläche: 14.743 Hektar

An einem Tag in drei Ländern wandern kann man im einzigen trilateralen Park Europas, der zwischen Österreich, Slowenien und Ungarn liegt. Von einem der Wander- oder Radwege aus oder bei einer Kanutour auf der Raab bewundert man die Landschaft: eine malerische Komposition aus sanften Hügeln, Feldern, frischen Wiesen und Wäldern, Weinbergen und Obstgärten. Der Facettenreichtum des Naturparks zeigt sich aber auch im Kulturangebot. Themenwanderungen mit verlockenden Namen (etwa Strudelwanderung) vermitteln Wissen über die Region, auf Kulturschätze trifft man hinter jeder Wegbiegung. Einer davon ist die Jost Mühle, die einzige noch funktionsfähige Wassermühle der Region. Unbedingt einen Besuch wert ist auch das Schloss Tabor, ein Ort für Kunst und Kultur. Auf den Feldern leuchten uns orangefarbene Schmankerln entgegen, für die der Naturpark bekannt ist: Kürbisse! Genauso heimisch sind hier auch Eisvogel und Würfelnatter.

Tourismusverband Jennersdorf
Kirchenstraße 4, 8380 Jennersdorf
T: +43 3329 48683
naturparkraab.at​​​​​​​


Naturpark Rosalia-Kogelberg

Gesamtfläche: 7500 Hektar

Im Jahr 2006 gegründet, ist Rosalia-Kogelberg der jüngste Naturpark des Burgenlands, steht den anderen aber in Sachen Vielfalt in nichts nach. Das abwechslungsreiche Landschaftsbild erwartet Wanderer und Genussradler mit Streuobstwiesen, Teichen, Wäldern und Edelkastanienhainen. Auf dem Streifzug durch die Kulturlandschaft kann man in dreizehn Gemeinden Halt machen. Das Gebiet umfasst das Mattersburger Hügelland, das besonders aus ornithologischer Sicht von Bedeutung ist. Die verträumte Landschaft ist als Vogelschutzgebiet das Zuhause verschiedener Vogelarten, die man nur selten zu Gesicht bekommt. An erster Stelle steht die Zwergohreule, doch auch Blutspecht und Heidelerche stehen auf der Besonderheiten-Liste.

Am Tauscherbach 1, 7022 Schattendorf 
T: +43 664 4464116
rosalia-kogelberg.at


Naturpark Weinidylle

Gesamtfläche: 7270 Hektar

Der Naturpark im Südburgenland ist nach dem benannt, was er ist: eine Weinidylle. Auf Wander-, Rad- oder Reitwegen entdeckt man die sanfte Kulturlandschaft und lässt sie auf sich wirken – wissend, dass man jederzeit in eine der vielen Buschenschanken einkehren und sich mit regionalen Schmankerln verwöhnen lassen kann. Der Wein prägt das hügelige Landschaftsbild, das sich vor den Augen der Naturparkentdecker in all seiner Buntheit ausbreitet. Als charakteristisch für die Landschaft gelten etwa kleinstrukturierte Weingärten, kleine Wiesen und Felder, das unter Denkmalschutz stehende Kellerviertel und – nicht zu übersehen – zahlreiche Weinbaugebiete. Zu den Besonderheiten der hiesigen Flora und Fauna zählen der Weißstorch und die gefährdete Schachblume.

Im Weinmuseum 1, 7540 Moschendorf
T: +43 3324 6318
weinidylle.at


Erschienen in
Burgenland Special 2019

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Lara Gallob
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