Josef Trippolt senior mit Sohn Josef junior

Josef Trippolt senior mit Sohn Josef junior
© Ernst Peter Prokop

Trauer um Josef Trippolt sen.

Er stand bis zuletzt in der Küche in seinem Restaurant »Zum Bären« in Bad St. Leonhard, gestern verlor er seinen Kampf gegen eine schwere Krankheit und verstarb.

Er hatte immer ein väterliches Lächeln auf den Lippen, seine sonore Stimme zeichnete ihn aus  und er war ein ausgezeichneter Geschichtenerzähler. Nur einige der vielen Charakteristika, die Josef »Sepp« Trippolt (69) auszeichneten. Er hatte am Herd das gewisse Etwas in den Fingerspitzen, war Sänger, Leonharder Faschingsmime und er liebte seine Familie. Als vierfacher Opa hätte er seinen Ruhestand genießen können, trotzdem lebte er bis zum Schluss seine Kochleidenschaft. Am Mittwoch, dem 16. August, verstarb der Kärntner Kochpionier aber nach schwerer Krankheit. Als gelernter Fleischhauer und als Kochautodidakt, so begann er seine so erfolgreiche Karriere. 1980 musste er in der Küche einspringen, weil im Gasthaus der Koch ausgefallen war.
In den folgenden Jahren ging es steil bergauf. 1989 wurde ihm die erste Gault-Millau-Haube aufgesetzt, 1995 folgte die zweite und 2001 die dritte, die er mit Sohn Seppi erkochte. Auch mit einem Michelin-Stern wurde das Duo belohnt. Der Höhepunkt folgte 2003, als beide zu den »Köchen des Jahres« gekürt wurden. Wichtige Stütze war Josef sen. immer seine Frau Maria, die mit ihrem großen Weinwissen die formidable Küche perfektionierte.Raffinierte Regionalität lag Josef Trippolt immer am Herzen, die besten Produkte aus dem Alpe-Adria-Raum waren seine Basis. »Es zieht erst dann Qualitätsdenken in die Küche ein, wenn man Ehrfrucht vor der Natur und ihren Gaben hat. Und jedes noch so kleine Blatt Minze respektiert«, war einer der Kernsätze seiner Philosophie. 
Sein Sohn Josef »Seppi« (Jahrgang 1973) stand ihm gut zwei Jahrzehnte zur Seite und zeichnete sich als innovativer Perfektionist aus. Im Sinne seines Vaters führt er nun mit seiner Frau Silvia Trippolt-Maderbacher das Restaurant weiter.
www.zumbaeren.at

Werner Ringhofer
Werner Ringhofer
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