Alexander Jakabb

Alexander Jakabb
© Lukas Jahn

Trauer um Alexander Jakabb – 1951-2020

Abschied von einem Urgestein des österreichischen Wein- und Gastronomiejournalismus.

Er kannte so gut wie jeden in der heimischen Gastronomie- und Weinszene. Aber nicht nur die aktuellen Positionen, sondern gleich auch den gesamten Werdegang der Akteure und die Vorgeschichte der Restaurants. Jahrelang tingelte er duch Österreich, um Gasthäuser zu testen und zu zertifizieren. Dabei war er immer mehr Förderer als Kritiker. Besonders viel lag ihm am Nachwuchs. Er lobte und förderte junge Gastronomen und Mitarbeiter besonders und motivierte sie dadurch in der harten Branche durchzuhalten.

Alexander Jakabb war ein Macher, er hat angepackt und nächtelang gearbeitet, wenn es darum ging, ein neues Buch oder einen neuen Weinguide rechtzeitig in die Druckerei zu schicken. Er war aber auch ein Genießer vor dem Herrn. Nichts bereitete ihm mehr Freude, als mit seiner Familie in ein Flugzeug zu steigen, am Abend in Restaurants wie dem »Noma« oder dem »El Celler de Can Roca« zu dinieren und schon am nächsten Tag wieder nach Hause zu reisen.

Jakabb war auch ein Förderer der österreichischen Weinszene, er kannte die Winzer, ihre Väter und Großväter. Und er wusste Feste zu feiern und den Augenblick zu genießen. Die besten Weine blieben nicht im Keller, sondern wurden auch genossen. »Herzströpferl« nannte er sie liebevoll und teilte sie stets großzügig mit seinen Weinfreunden. Sehr gerne im »Punkt 404«, wo er die Gastgeberrolle genoss und mit Leidenschaft ausübte.

Alexander Jakabb ist im Alter von 69 Jahren völlig unerwartet verstorben und hinterlässt vier Kinder und drei Enkelkinder denen unser ganzes Mitgefühl gilt.

Alexander, du wirst mir fehlen. Ich werde Dein herzliches und offenes Wesen vermissen. Du hast viele Spuren hinterlassen, die Dich unvergesslich machen. Von Deinen Publikationen angefangen über Erinnerungen an gemeinsame Reisen und Feste bis zu Deinen Nachkommen. Ich wünsche Dir, dass Du jetzt mit jenen, die uns vorausgegangen sind, ganz viele Herztröpferl-Weine genießen kannst.

Bernhard Degen
Autor
Mehr zum Thema