Japan-Restaurant »Shiki« in der Wiener Innenstadt: Mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet, gilt das Lokal als bester Asiate des Landes.

Japan-Restaurant »Shiki« in der Wiener Innenstadt: Mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet, gilt das Lokal als bester Asiate des Landes.
© Irina Thalhammer

Top-Asiaten in Österreich

Die Zeit der beliebigen Sushi-Buden und »Chinesen ums Eck« ist lang vorbei. Inzwischen erhalten Restaurants wie der Edeljapaner »Shiki« in Wien sogar einen Michelin-Stern.

Es war Montag, der 26. März 2018. Im japanischen Fine-Dining-Restaurant »Shiki« herrschte Hochstimmung. Inhaber Joji Hattori und Küchenchef Alois Traint griffen zur Champagnerflasche, denn es gab etwas zu feiern. Mit dem »Shiki« wurde erstmals in Österreich ein japanisches Restaurant mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet. Hattori, nicht nur Gastronom, sondern auch ein gefeierter Dirigent und Violinist, jubelte: »Damit haben wir ein hartnäckiges Vorurteil widerlegen können. Wer bis dahin glaubte, die japanische Küche bestehe nur aus Sushi und Nudelsuppen, der wurde eines Besseren belehrt.«

Die Koreanerin Sohyi Kim war die Erste, die schon vor geraumer Zeit mit einem kleinen Kultrestaurant für Furore sorgte. Heute betreibt sie zwei Lokale in Wien.
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Die Koreanerin Sohyi Kim war die Erste, die schon vor geraumer Zeit mit einem kleinen Kultrestaurant für Furore sorgte. Heute betreibt sie zwei Lokale in Wien.

Dabei hatten sich schon in den Jahren davor einige Asia-Lokale besonders hervorgetan, die Koreanerin Sohyi Kim etwa war die Erste, die schon vor geraumer Zeit mit einem kleinen Kultlokal nahe der Wiener Volksoper für Furore und gute Kritiken sorgte, was zu dieser Zeit unter Asia-Köchen in Österreich noch eher unüblich war.

Kim expandierte in den Jahren danach, eröffnete mehrere Lokale und trat regelmäßig in deutschen TV-Koch-Shows auf. Heute besitzt sie zwei Asia-Restaurants, in denen sie ihre typischen Cross-over-Kreationen, eine Mischung aus koreanischer und österreichischer Küche, auf gleichbleibend hohem Niveau serviert.

Kultlokal »Mochi«

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Von Anfang an entpuppte sich auch das »Mochi« in der Wiener Praterstraße als echtes Kultlokal asiatischen Zuschnitts. Edi Dimant und Tobi Müller setzten vom Start weg vor rund sieben Jahren auf eine japanisch-kalifornische Trend-Küche und schafften es, dass die nur 29 Sitzplätze große Lokalität bis heute meist überbucht ist. Das gastronomische Konzept ist eines der erfolgreichsten der Stadt, weshalb die »Mochi«-Macher vor Jahren gleich gegenüber ein Take-Away-Lokal eröffneten und inzwischen auch im zweiten Bezirk die »Mochi Ramen Bar« betreiben.

Die Qualität der japanischen Küche hat in Österreich in den vergangenen Jahren generell stark zugenommen. Das verdankt die Szene unter anderem auch dem Japaner Hiroshi Sakai, der sich einst im »Unkai« im Wiener »Grand Hotel« besonders hervorgetan hat.

Sagenhaftes »Sakai«

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Lange Zeit galt das »Unkai« als bester Japaner Wiens, bis sich Sakai vor einigen Jahren selbstständig machte. Er eröffnete in der Wiener Florianigasse das Japan-Restaurant »Sakai« und sorgt seither für eine extrem authentische Japan-Kost. Wenn Hiroshi Sakai etwa Spezialitäten aus der japanischen Stadt Osaka in seine Menüs einfließen lässt, dann trifft man hier auf Gerichte, die es so in Österreich kein zweites Mal gibt. Osaka ist die Präfekturhauptstadt des mit 22 Millionen Einwohnern zweitgrößten Ballungszentrums Japans, der Kansai-Region. Von den Japanern liebevoll als »Küche Japans« bezeichnet, ist Osaka besonders für seine dynamische Street-Food-Szene berühmt.

»Lucy Wang«

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Auch in den Bundesländern hat sich mittlerweile eine hochinteressante Asia-Szene entwickelt. Unter dem Namen »Lucy Wang« etwa hat sich eine kleine, aber feine Lokalkette mit Filialen in Ischgl, Innsbruck und auf Mallorca entwickelt. Das Konzept sieht eine Mischung aus japanischer und französischer Küche vor, abgerundet mit einem hohen Unterhaltungsfaktor.

»Miss Cho« in Graz

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In Graz wiederum ist es das »Miss Cho«, das dort seit der Eröffnung im Vorjahr neuen Schwung in die Szene brachte. Küchenchef Daniel Marg arbeitete unter anderem im »Nagaya« in Deutschlands Japan-Hochburg Düsseldorf und danach im »Sra Bua by Tim Raue« im »Adlon Kempinski« in Berlin. Seine Cross-over-Küche ist ausgesprochen spannend und kreativ, die Einrichtung trendig und modern.

Die Asia-Szene in Österreich ist in vielerlei Hinsicht reichhaltiger und dynamischer geworden, als sie das in früheren Zeiten war. Neue Lokale eröffnen laufend auch in den Bereichen vietnamesischer, koreanischer und chinesischer Küche, wobei neue Japanlokale derzeit am meisten im Trend liegen. So wie das »Maneki Neko« in Salzburg, das im Vorjahr eröffnet wurde. Es gilt seither als eines der besten Asia-Restaurants im Westen des Landes.


Erschienen in
Falstaff Nr. 06/2019

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Herbert Hacker
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