Zu buttrigem Hummer, Kaisergranat & Co. muss es nicht immer Chardonnay sein – aber erlaubt ist er natürlich!

Zu buttrigem Hummer, Kaisergranat & Co. muss es nicht immer Chardonnay sein – aber erlaubt ist er natürlich!
© Shutterstock

Top 8: Die besten Weine zu Krustentieren

Hummer, Langusten & Co. gehören auf jede Seafood-Platte. Erste Wahl bei der Begleitung sind trockene Weißweine – doch hier gibt es Ausnahmen!


Erschienen in
Falstaff Nr. 04/2021

Zum Magazin

Seafood ist vielfältig – das zeigt alleine schon die Kategorie der Krustentiere. Sie existieren in den verschiedensten Formen und Farben. Angefangen beim Hummer – dem König dieser Kategorie – über Langusten, Garnelen bis hin zu den Krebsen. Den genannten Köstlichkeiten gemein ist ihr Fleisch, das je nach Art fester oder feiner, intensiver oder eleganter, aber vor allem einmal süßer und einmal weniger süß ausfällt. Auf diese Süße sollte bei der Vermählung von Krustentiergerichten und Wein besonders geachtet werden – sie kann unterstützt oder mit einem trockenen Wein kontrastriert werden. Krustentiere werden oft in Kombination mit ganz bestimmten Ingredienzen verarbeitet, was die Weinwahl zusätzlich beeinflusst.

Einige Klassiker und Faustregeln zu kennen schadet nicht. Wer sie je genossen hat, weiß: Die Marriage von saftigem Hummerfleisch mit mollig-buttrigem Chardonnay gehört zu den einprägsamsten Wein-Speise-Kombinationen überhaupt. Und spätestens seit der Belle Époque ist auch bekannt, dass Champagner dieses Fleisch in perfekter Weise zu begleiten vermag. Sind die Zubereitungen allerdings weniger puristisch, eröffnet sich ein weites Feld von Kombinationsmöglichkeiten.

Lobster Thermidor – Hummer in Weißweinsauce gekocht und wahlweise mit ofengebräunter Gruyère-Kruste serviert – versteht sich beispielsweise hervorragend mit einem Grünen Veltliner Smaragd – eine Symbiose, die dem erwähnten Chardonnay durchaus das Wasser reichen kann. Überraschender, aber nicht minder köstlich ist die Kombination eines Shrimps-Cocktails mit einem molligen, kräftigen Rotwein, gerne auch aus Übersee. Eine Kombination, bei der sich Gericht und Wein gegenseitig beflügeln und so ein ganz neues Geschmackserlebnis eröffnen. Auch bei gegrillter oder gebratener Zubereitung von Krustentieren ist Rotwein durchaus eine Option. Schwieriger, aber nicht unmöglich zu kombinieren sind scharfe, asiatische Gerichte wie etwa ein Curry mit Garnelen – hier ist man gut beraten, wenn man Weine aussucht, die den Gaumen nach jedem Bissen zu reinigen vermögen und die Schärfe nicht potenzieren. Schaumweine können etwa den Schärfeeffekt verstärken. Besser geeignet sind hier Weine mit moderater Restsüße.

Die Falstaff-Weintipps

Benjamin Herzog
Benjamin Herzog
Chefredaktion Schweiz
Mehr zum Thema
Rezept
Karpfaccio
Der hauchdünn geschnittene Karpfen wird von einem warmen Pickelfond über Kapern und Hollerblüten...
Von Philip Rachinger