http://www.falstaff.at/nd/top-10-zigarrentrends-was-in-den-humidor-muss/TOP 10 Zigarrentrends: Was in den Humidor muss Alljährlich findet in Dortmund die weltgrößte Zigarrenmesse statt. Falstaff begab sich dort auf Trend-Suche.http://www.falstaff.at/fileadmin/_processed_/3/d/csm_Zigarrentrends-c-shutterstock-2640_7d2c868a33.jpg
TOP 10 Zigarrentrends: Was in den Humidor muss
Alljährlich findet in Dortmund die weltgrößte Zigarrenmesse statt. Falstaff begab sich dort auf Trend-Suche.
Manche blicken zum Jahresende gerne in die Vergangenheit und lassen die letzten zwölf Monate Revue passieren, dabei lohnt sich der Blick in die Zukunft mindestens genauso sehr. Für Zigarrenfans hat Falstaff genau das gemacht. Bei der weltgrößten Zigarrenmesse in Dortmund haben zehn Zigarren besonders begeistert. Vom indischen Zigarrenschöpfer über den kubanischen Flüchtlingsjungen in den USA, bis zum Russen, der in der Schweiz ein Tabakimperium aufbaute: Die Geschichten hinter den Zigarren ist mindestens so spannend, wie die Tabakrollen selbst.
Nach dem Umzug der Zigarrenfertigung Davidoffs aus Kuba in die Dominikanische Republik kamen 1991 die ersten dominikanischen Davidoff-Zigarren auf den Markt. Damit leistete Davidoff nicht nur einen entscheidenden Beitrag zum Aufstieg des Landes als weltgrößter Hersteller von Premium-Zigarren, sondern wurde auch selbst endgültig zur Weltmarke. 2013 kam die »Davidoff Nicaragua« auf den Markt, mittelkräftig und würzig im Geschmack, und nun die »Davidoff Escurio«, die von brasilianischen Tabakaromen geprägt ist.
Zwar hat Brasilien eine jahrhundertelange Tradition im Anbau von Tabak, aber nur selten wird dieser in handgerollten Zigarren verarbeitet, zumeist findet er in maschinell hergestellten Zigarillos und Zigarren Verwendung. Dabei sind brasilianische Tabake – anders als der dunkle Auftritt des Deckblatts vermuten ließe – keinesfalls stark, sondern begeistern mit Schokoladensüße und Aromenvielfalt. Davidoff wäre nicht Davidoff, wenn nicht auch ungewöhnliche Tabake eingesetzt würden: Beim Cubra handelt es sich um eine kräftige Criollo-Saat aus Kuba, die in Brasilien kultiviert wird.
Die Escurio gibt es in den Formaten Petit Robusto (€ 8,50), Robusto (€ 14,–) und Gran Toro (€ 16,80).
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Camacho Ecuador
Davidoff ist nicht nur unter eigenem Namen auf Expansionskurs. 2008 kaufte das Unternehmen die Marke Camacho, die 1962 von der Familie Eiroa in Honduras gegründet wurde. Nach einem aufwendigen Relaunch präsentiert sich die bewusst »männlich« positionierte Marke in verschiedenen Linien wie »Corojo« und »Criollo«, die visuell an ihren kräftigen Banderolenfarben erkennbar sind. Neu ist die »Camacho Ecuador«, die ihren Namen dem Deckblatt aus diesem südamerikanischen Land verdankt. Immerhin ist Ecuador einer der wichtigsten Hersteller von Deckblättern weltweit.
Die »Camacho Ecuador« wird in der dominikanischen Davidoff-Manufaktur hergestellt und enthält neben dem brasilianischen Mata Fina die kräftigen Tabake Corojo und Criollo, deren Samen ursprünglich aus Kuba stammen. Verfügbar sind die Formate Robusto (€ 6,25), Toro (€ 7,40) und Gordo (€ 9,20).
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Partagás Serie D No. 6
Wer den Klassiker »Partagás Serie D No. 4« liebt – zweifellos eine der besten kubanischen Zigarren auf dem Markt –, wird auch mit der »D No. 6« Freundschaft schließen.
Gemein ist den beiden Zigarren das Ringmaß 50, was exakt 19,84 Millimetern entspricht. Und auch die Tabakmischung ist bei der »D No. 4« und der »D No. 6« vergleichbar. Die erdig-würzigen Aromen verbreiten sich in einer derart großen Vielfalt, dass sie den Zigarren-Anfänger überfordern könnten. Aber immerhin beginnt der Weintrinker auch nicht sofort mit einem Mouton Rothschild.
»Klein, aber oho« lautet hier also die Devise, und der Genuss kostet € 7,90. Ein Seitenblick zur »D No. 5« lohnt sich übrigens auch.
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Avo Classic Covers 2015
Avo Uvezian hat ein bewegtes Leben hinter sich. 1926 in Beirut in eine armenische Familie geboren, lebte er in der Türkei, der Schweiz und anderen Ländern – immer getrieben von den politischen Wirren der Zeit. Als Musiker spielte Avo Uvezian am Hof des Schahs, in den 1970ern kam er als Bar-Pianist nach Puerto Rico. Selbst begeisterter Zigarrenraucher, träumte er lange von einer eigenen Marke und fand in Hendrik Kelner, dem Tabak-Genie hinter den Davidoff-Zigarren, einen Produzenten. Zigarren wurden zu seinem Beruf, die Musik blieb sein geliebtes Hobby.
Die »Avo Limited Edition Improvisation Series Classic Covers 2015« wurde in einer Menge von nur 6.200 Kisten à 16 Zigarren hergestellt. Sie basiert auf der Mischung der »Avo Classic«, einer wunderbaren Zigarre für Anfänger, ist nun aber durch Tabake aus Mexiko und Nicaragua würziger und gehaltvoller. Man darf auf die Fortsetzung der Serie gespannt sein. Der Genuss des Toro-Formats (Länge 154 mm, Durchmesser 20 mm) kostet € 16,–.
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Perdomo Special Craft
Die Zeiten, als nur schwere Spirituosen wie Whisky, Cognac oder Rum als ideale Partner einer Zigarre galten, sind vorbei. Die »Perdomo Special Craft Series« besteht aus drei Linien, die speziell für entsprechende Biersorten konzipiert wurden. Die Linie »Connecticut«, auch Pilsner genannt, harmoniert gut mit Weißbier, Kölsch oder Pils. Entsprechend mild ist die Tabakmischung, der sogenannte Blend, dieser Zigarren. Die Linie »Sun Grown«, auch unter Amber bekannt, passt zu kräftigen Bieren wie Ale oder Lager. Und »Maduro«, auch Stout genannt, passt zu Porter- und Bock-Bieren.
Alle Linien gibt es in je vier Formaten zu Preisen zwischen € 9,80 und € 11,90. Nick Perdomo ist der Gründer der Marke und gilt in Nicaragua als Tabak-Perfektionist, weil er in der Regel selbstgepflanzte Tabake verarbeitet.
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Montecristo Media Corona
Die alte, ehrwürdige Dame ist 2015 stolze achtzig Jahre alt geworden, und es hat einen bemerkenswerten Nachwuchs gegeben. Montecristo, neben Cohiba die Legende unter den kubanischen Zigarrenmarken, wurde um das Format »Media Corona« erweitert. Diese Zigarre gesellt sich zu der imposanten »A«, einer der teuersten Zigarren der Welt, der »Monte Nr. 4«, einer der beliebtesten Havannas der Welt, und der »Edmundo«, einem idealen Einsteiger in die Havanna-Welt. Geschmacklich ist sie in der Nähe einer Nr. 2, sofern das Torpedo-Format die zweite Hälfte erreicht hat.
Kräftige Röstaromen, Kaffee und Kakao stehen für den unverwechselbaren Montecristo-Stil. Die »Montecristo Media Corona« ist zierliche 90 mm lang und hat einen Durchmesser von 17,5 mm. Der kurze, aber intensive Spaß kostet 6,20 €.
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San'Doro Maduro
Wie schon bei der »Davidoff Escurio« erwähnt, werden brasilianische Tabake nur selten in handgemachten Zigarren, sogenannten Longfillern, verarbeitet. Noch seltener sind aber Longfiller, die ausschließlich aus brasilianischen Tabaken gerollt werden. Eine gesuchte Delikatesse für Zigarren-Aficionados! Wer sollte das besser wissen als der 85-jährige Heinrich Villiger? Er gilt als einer der besten Tabakkenner der Welt und hat diese Zigarre persönlich kreiert.
Der Name »Villiger San’Doro« ist abgeleitet von »Indorum sana sancta«, was wiederum mit »heilige heilende Pflanze aus Indien« übersetzt werden kann. Christoph Kolumbus glaubte ja damals Indien entdeckt zu haben und brachte den Tabak in die Alte Welt. Unter dem Markennamen gibt es noch die Varianten »Claro« und »Maduro« aus Nicaragua mit den Formaten Toro, Robusto und Churchill. Das Toro-Format der »Villiger San’Doro« kostet € 14,– und begeistert mit milden, aber ausdrucksstarken Aromen.
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La Aurora Untamed
Die Zigarrenmanufaktur La Aurora wurde 1903 gegründet und ist damit die älteste Manufaktur in der Dominikanischen Republik. Bekannt wurde sie mit der »Léon Jimenes«, einer typischen dominikanischen milden und eleganten Zigarre. Unter dem Namen »La Aurora« wird es da schon kräftiger, und mit der »Untamed« stößt man endgültig in Sphären vor, die einen erfahrenen Zigarrenraucher erfordern.
Wild und ungezähmt, wie »untamed« zu übersetzen ist, trifft es nicht ganz, denn die Zigarre ist durchaus harmonisch, ohne bitter oder säurehaltig zu sein. Aber mit dem kräftigen Broadleaf-Deckblatt, Corojo als Umblatt und Nicaragua in der Einlage hat die Zigarre viel Power und Feuer. Aromen von Pfeffer, Holz und Kaffee sorgen für ein komplexes Geschmacksbild. Es gibt die Formate Toro, Robusto, Gran, Corona Gorda und Belicoso mit Preisen zwischen € 8,50 und 12,60.
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Rocky Patel Vintage 2003
Den Schöpfer dieser Marke umgibt Hollywood-Glamour, gleichwohl ist er ein bescheidener, sympathischer Gesprächspartner geblieben, der seine Begeisterung für Zigarren mit jedem teilen möchte. Geboren als Rakesh Patel in Indien, arbeitete Rocky Patel in den 1990ern als Rechtsanwalt in Hollywood. Arnold Schwarzenegger, die damalige Zigarren-Ikone der Filmschmiede, schenkte ihm eine Zigarre – der Anfang eines florierenden Unternehmens.
Rocky produziert seine Zigarren in Honduras mit Unterstützung von Nestor Plasencia, dem dortigen Tabak-Guru. Die Menge seiner Marken ist geradezu grenzenlos, eine sichere Bank sind immer seine Vintage-Zigarren, wofür er auf sehr lang gereifte Jahrestabake zurückgreift. Die »Vintage 2003« ist eine milde, zart-würzige Zigarre.
Perla, Robusto, Toro, Churchill und Six by Sixty kosten zwischen € 3,20 und € 9,20.
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Aging Room Maduro
Als 15-Jähriger floh Rafael Nodal aus seiner Heimat Kuba in die USA. Der Weg mancher Exil-Kubaner führte in den Zigarrenmarkt, Rafaels Leidenschaft war zunächst die Musik, die sich in vielen Namen seiner Zigarren widerspiegelt. Heute gehört Rafael Nodal mit seinen Boutique-Zigarren zu den viel gefeierten Shootingstars der USA. Seine Leitidee: Außergewöhnliche Tabake, meistens lange gereift, werden zu ungewöhnlichen Zigarren verarbeitet. Allerdings in kleinen Stückzahlen, da diese Tabake logischerweise in ihrer Menge begrenzt sind.
Der Name der Serie »Bin No. 1« bezieht sich ausnahmsweise nicht auf Nodals Musikleidenschaft, sondern auf den Ort, wo die dominikanischen Tabake kubanischer Saaten aus den Jahren 1997 bis 1999 lagerten. Komplex und aromareich im Geschmack und daher nicht geeignet für den Anfänger!
Die Formate Major C (9,80 €) und Minor B (10,20 €) sind würzig und gehaltvoll.
Davidoff präsentiert seine wohl exklusivste Edition der Firmengeschichte: Fünf Chargen zu je 50 Stück der Oro Blanco Special Reserve 2002 sind um je...